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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Wäsche.
    Nachdem sie eine ausgedehnte Wiesenfläche mit saftigem grünem Klee und purpurfarbenem Heidekraut überquert hatten, verlangsamte Connor ihr Tempo zum Schritt. Sobald sie den Schutz des nächsten Waldes erreicht hatte, befahl er eine Rast.
    »Quinlan, reite mit den anderen voraus. Ihr könnt am nächsten Hang auf uns warten.«
    Brenna übersah Quinlans überraschte Miene nicht. Einen Moment sah es so aus, als wollte er seinem Laird widersprechen, doch dann schien er es sich anders zu überlegen. Er bedachte Brenna mit einem Blick, den sie nur mitleidig bezeichnen konnte, stieg wieder auf sein Pferd und ritt mit den anderen davon.
    Sie hatte keine Zeit, sich Gedanken zu machen, warum Quinlan wohl Mitleid mit ihr haben mochte. Sobald die Männer fort waren, zwang Connor sie, ihn anzusehen. Er wirkte so wütend, daß Brenna sicher war, Eissplitter in seinen Augen zu erkennen.
    »Hör sofort auf, die Stirn zu runzeln.«
    »Ich war mir nicht bewußt, daß ich die Stirn runzele«, antwortete sie ein wenig verdattert. »Habt Ihr deswegen angehalten?«
    »Nein. Ich will dich etwas fragen.«
    »Bitte.«
    »Hast du noch Schmerzen?«
    Augenblicklich senkte sie verlegen den Blick. Ihre Wangen begannen zu glühen.
    »Ich warte auf eine Antwort.«
    »Müssen wir darüber reden?«
    »Antworte mir«, befahl er.
    »Nein, ich habe keine Schmerzen.«
    »War ich zu grob? Habe ich dein –«
    »Mir geht es gut, wirklich! Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen.«
    »Brenna, wirst du wohl irgendwann damit aufhören, in meiner Gegenwart rot zu werden?«
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    Trotz seiner Verärgerung mußte er grinsen. Sie hörte sich tatsächlich leicht verzweifelt an.
    Dennoch war er noch nicht überzeugt, daß sie ihm bezüglich ihrer körperlichen Verfassung die Wahrheit sagte.
    »Wenn du keine Schmerzen mehr hast, warum rutschst du dann die ganze Zeit so rastlos im Sattel umher?«
    Brenna war ehrlich erstaunt, daß er es überhaupt gemerkt hatte. Er hatte ihr immerhin kaum einen Blick gegönnt, während er neben ihr her geritten war.
    »Ich wußte nicht, wie aufmerksam Ihr seid.«
    »Ich sehe alles. Die anderen übrigens auch, sonst würde ich sie nicht mitnehmen. Das ist einer der Gründe, warum wir noch am Leben sind.«
    »Ist Euch ebenfalls aufgefallen, daß Ihr mir mein Herz gebrochen habt?«
    Er riß entnervt die Augen auf. »Das habe ich nicht getan.«
    »Als wir uns gestritten ha –«
    »Wir haben uns nicht gestritten.«
    »Ach. Und was haben wir dann getan?«
    »Du hast Fragen gestellt, die ich beantwortet habe.«
    Er verstand es offenbar wirklich nicht. Im ersten Moment war sie wie vom Donner gerührt, doch dann glimmte der Funken der Hoffnung in ihr auf. Konnte das nicht bedeuten, daß Connor weder grausam noch herzlos war? Konnte das nicht bedeuten, daß er einfach nicht Bescheid wußte? Nun, dann würde sie ihn aufklären. Und wie sie ihn aufklären würde. Später.
    »Was ist Euch noch an mir aufgefallen?«
    Am liebsten hätte er geantwortet, daß ihm nichts an ihr entgangen war. So hatte er zum Beispiel durchaus wahrgenommen, wie sie bezaubert die Luft angehalten hatte, als sie auf die Wiese geritten waren, hatte ihr Lächeln bemerkt, dann ihr Stirnrunzeln, als sie begriffen hatte, daß er nicht anhalten würde, um sie absteigen und herumwandern zu lassen …
    »Dein Stirnrunzeln fällt mir auf. Du tust es jedesmal, wenn du mich ansiehst.«
    Sie seufzte vernehmlich. »Ich verstehe nicht, daß Ihr mir nicht das Herz gebrochen habt. Und ich verstehe nicht, daß wir nicht gestritten haben. Aber Ihr behauptet ja, daß dem nicht so war!«
    Er nickte. »Warum rutschst du im Sattel herum?«
    Er wollte also, daß sie es zugab. Wie peinlich! »Ich habe mein Gewicht verlagert, damit es sich nicht so unangenehm anfühlt«, flüsterte sie.
    Er hob sie aus Gillys Sattel und setzte sie auf seinen Schoß. »Ist es jetzt besser?«
    »Ja, danke.«
    »Ich darf dich also heute Nacht nicht anrühren, ist es so?«
    Er klang doch tatsächlich ein bißchen enttäuscht! Seine Miene verriet jedoch nichts, und so fragte Brenna erstaunt: »Ihr wollt mich noch einmal anrühren?«
    »Natürlich. Wieso überrascht dich das? Ich sagte doch schon, daß ich mit dir zufrieden war, und ich möchte sobald wie möglich Kinder.«
    Sie lehnte sich ein Stück zurück, um ihn besser ansehen zu können. »Aber nachdem wir … ich meine, direkt nach … – Ihr habt mir gesagt, daß Ihr nicht enttäuscht seid, aber Ihr wart auch nicht

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