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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wollte.«
    Brenna hatte gedacht, es könnte nicht schlimmer kommen, aber sie hatte sich offenbar geirrt. »Dann wußtet Ihr nicht einmal, daß ich diejenige welche sein würde? Lieber Gott, Ihr habt es nicht gewußt, richtig? Meine Anträge hatten überhaupt nichts damit zu tun! Ihr habt Euch nur im Nachhinein einen Spaß mit mir gemacht, richtig? Und dabei hättet Ihr das fast nicht gekonnt, Connor. Ich sollte MacNare nämlich gar nicht heiraten. Rachel sollte seine Frau werden.« Instinktiv setzte sie hinzu: »Sie ist die hübschere von uns.«
    »Und warum bist du dann gekommen?«
    »Der König wollte es nicht, er hatte Rachel für einen seiner Günstlinge vorgesehen.«
    »Und deswegen hat dein Vater dich geschickt.«
    »Ja.«
    Connor war erstaunt. Er wußte nicht, daß solche Dinge in England auf diese Art und Weise gehandhabt wurden. Außerdem war er einigermaßen entsetzt, daß ein Vater seine Töchter einfach so verschacherte.
    »Und wann hast du erfahren, daß du MacNares Frau werden sollst?«
    »Das ist nicht wichtig.«
    »Antworte mir.«
    »Am Tag, an dem ich auch abgereist bin. Vater sagte mir, was von mir erwartet wird, und ich packte meine Sachen. Ein paar Stunden später war ich unterwegs. Connor, es war gemein von Euch, mir weiszumachen, daß Ihr wegen meiner Anträge gekommen seid.«
    »Nein, das war nicht gemein. Und außerdem ist diese Ausrede ziemlich günstig.«
    »Wieso?«
    »Wegen meines Bruders«, antwortete er. »Er wird mit Sicherheit hören wollen, warum ich dich geheiratet habe.«
    »Und dann wollt Ihr ihm sagen, daß ich –? Also ehrlich, Connor, ich –«
    »Mein Bruder wird dich fragen«, unterbrach er sie.
    »Und wenn ich mich weigere, ihm zu antworten?«
    Der Gedanke allein war lachhaft. Kein Mann – geschweige denn eine Frau – hatte jemals gewagt, sich Alec Kincaid zu verweigern. »Du wirst antworten«, sagte er.
    »Ihr seid nicht gerade mitfühlend, Connor.«
    »War dein Vater mitfühlend, als er die eine Tochter gegen die andere austauschte? Gib es zu, Brenna! Das Verhalten deines Vaters war wirklich verabscheuungswürdig, nicht meines. Wir behandeln unsere Töchter nicht so grausam!«
    »Vater hatte seine Gründe. Ich bin sicher, daß sie sehr wichtig gewesen sind.«
    »Und hat dein König die Erlaubnis für diese Ehe gegeben?«
    »Es war keine Zeit mehr dazu, ihn um Erlaubnis zu fragen. Aber bestimmt wäre er hocherfreut gewesen.«
    »Bestimmt wäre er entsetzt gewesen. Und jetzt hör auf, mir mit dummen Fragen auf die Nerven zu gehen, Weib. Ich bin jetzt dein Mann und dein Clansherr, vergiß das nicht. Und noch wichtiger: Ich habe dich vor einer tristen Zukunft mit einem grausamen Mann bewahrt!«
    Plötzlich war Brenna so wütend, daß sie nicht mehr auf ihre Worte achten konnte. »Euer Plan ist aufgegangen! Jetzt wird mich niemand mehr wollen. Warum laßt Ihr mich nicht einfach wieder nach Hause gehen?«
    »Schenk mir einen Sohn. Dann kannst du gehen.«
    Er bereute die Worte, sobald sie heraus waren, doch er konnte sie nicht zurücknehmen.
    Und er dachte nicht im Traum daran, Brenna je wieder gehen zu lassen.

6
    Brenna verabscheute ihn bis zum Mittag des folgenden Tags. Dann erinnerte sie sich wieder an ihren Entschluß, praktisch zu denken. Sie mußte wirklich versuchen, mit diesem Schurken auszukommen. Im übrigen war sie auch nicht der Typ Frau, der sich lange in seinem eigenen Elend suhlte. Allerdings war die Empörung über Connors Versprechen, sie gehen zu lassen, sobald sie ihm einen Sohn geboren hätte, noch nicht vergessen. Das würde sie ihm so schnell nicht verzeihen, das stand fest! Glaubte er etwa ernsthaft, sie würde ihr Kind in den Händen eines Ungeheuers zurücklassen?
    Nun ja, im Grunde genommen war er ja kein Ungeheuer. Er war eben nur ein Mann. Ein sturer, vollkommen unlogisch und unpraktisch denkender, ignoranter Mann.
    Zwar war noch längst nicht genügend Zeit vergangen, um seine Beleidigung vergessen zu können, aber am Nachmittag beschloß sie, ihn zumindest mit weniger Feindseligkeit anzusehen.
    Brenna fand, daß sie in den letzten vierundzwanzig Stunden sehr viel gelernt hatte. Sie wollte ihren Mann schon nicht mehr einfach nur umbringen, und sie stellte fest, daß er doch ein wenig Herz besaß. Zum Beispiel schien er sich wegen Gilly genauso viele Sorgen zu machen wie sie selbst. Er bremste sein Pferd ab, damit ihre Stute Schritt halten konnte, und blieb die ganze Zeit an Brennas Seite. Gelegentlich schaute er sogar besorgt aus der

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