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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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was?«
    Brenna fand sein Grinsen gar nicht komisch. »Nein, tu ich nicht, aber ich habe das Gefühl, daß Ihr mich nicht lange im dunkeln laßt.«
    »Es schickt sich nicht, daß du mich küßt, bevor ich dir die Erlaubnis gegeben habe.«
    Ihr Gesichtsausdruck war köstlich indigniert. »Gut, dann werde ich Euch in Zukunft ja nicht mehr oft küssen.«
    »O doch, Weib, das wirst du.«
    Das Gespräch endete abrupt, als er sie an seine Brust drückte.
    »Hört damit auf«, kam es erstickt von seiner Brust. »Das tut man nicht.«
    Er trieb wortlos sein Pferd an und schwieg auch weiterhin. Tatsächlich sagte er kein Wort mehr, bis sie endlich zur Nacht Rast machten.
    Connor war gespannt, wann sie bemerken würde, daß Gilly nicht bei den anderen Pferden stand. Die Frau würde garantiert einen Anfall bekommen, und er war wild entschlossen, sie am Tränenausbruch zu hindern, bevor sie damit anfangen konnte. Doch dann sah er ihr Gesicht und wünschte sich, sie hätte ihn angeschrien. Ihre Miene war so traurig, daß es ihm einen Stich versetzte.
    Er litt das ganze Abendessen über unter ihrer Trauer, da er nicht einsah, warum er ihr eine Erklärung schuldig sein sollte, doch eine Stunde später änderte er seine Meinung. Er würde noch diese eine Ausnahme machen … aber nur, weil sie an der Stute so hing! Lieber Himmel, sie hatte das Vieh ja zu einem Familienmitglied erhoben.
    Er wartete, bis sie zum Wasser ging, damit er sie allein abfangen konnte. »Brenna, ich habe dich nicht betrogen, und ich will, daß du aufhörst, mich anzusehen, als hätte ich Hochverrat begangen. Es war einfach keine Zeit dazu, jemanden mit Gilly zu Quinlans Familie zu schicken.«
    »Ich verstehe.« Ihr Stimme klang vollkommen emotionslos, und sie sprach zum Boden, damit er ihre Miene nicht sah.
    »Nein, du verstehst nicht«, murmelte er. »MacNare und eine stattliche Anzahl Männer sind uns auf den Fersen, und obwohl ich mich schon auf einen anständigen Kampf gefreut habe, habe ich es sein lassen, weil du mitten drin gesteckt hättest. Ich wollte dich nicht in eine solche Gefahr bringen.«
    Er hob die Hand, als sie versuchte, ihn zu unterbrechen. »Doch sobald wir nach Hause kommen, schicke ich einen meiner Krieger, der deine Stute im Wald suchen und sie zu Quinlans Vater bringen soll.«
    »Danke, Connor. Ist der Feind denn nah?«
    »Nah genug«, antwortete er.
    »Ich habe nichts gehört.«
    »Das wundert mich nicht.«
    Er wandte sich zum Gehen. Für ihn war das Thema damit erledigt. Nicht jedoch für Brenna.
    »Connor?«
    »Ja?«
    Sie eilte ihm hinterher, blieb dann jedoch plötzlich stehen. Sie hatte eigentlich vorgehabt, ihm zum Dank auf die Wange zu küssen, doch die Erinnerung an seine Reaktion beim letzten Mal war noch so frisch, daß es wehtat. Also beschloß sie, ihn statt dessen zu provozieren.
    »Ich danke Euch, daß Ihr Euch mir anvertraut habt!«
    »Gewöhn dich gar nicht erst dran. Es ist nicht meine Art, irgendeiner Person Rechenschaft über meine Taten abzulegen. Ich bezweifle, ob ich es jemals wieder tun werde.«
    Er schien entschlossen, jeden freundlichen Moment durch eine häßliche Bemerkung zu zerstören. Außerdem hatte er die unhöfliche und lästige Angewohnheit, ein Gespräch dadurch abzubrechen, daß er einfach ging, so daß Brenna stets gezwungen war, ihm hinterherzulaufen.
    »Und im Moment sind wir in Sicherheit?«
    »Ja.«
    Er dachte nicht daran, ihr weitere Erklärungen abzugeben. Er hatte keine Lust, ihr zu erläutern, warum sie jetzt in Sicherheit waren, früher am Tag aber noch nicht, und Brenna war zu erschöpft, um aus ihm die Einzelheiten herauszulocken.
    Sie ging zum Bach und wusch sich so rasch sie konnte. Das Wasser war viel kälter als das des Sees, in dem sie am vergangenen Abend gebadet hatte. Als sie wieder in ihre Unterwäsche geschlüpft war, fühlte sich sogar ihre Kopfhaut taub vor Kälte an. Sie hatte noch keine Möglichkeit gehabt, nach ihrer Truhe zu suchen, hatte aber zum Glück noch zwei saubere, wenn auch zerknitterte Kleider in ihrem Beutel.
    Die kalte Nachtluft zehrte an dem bißchen an Kraft, das ihr noch geblieben war. Sie drapierte das Überkleid über einen Busch in der Hoffnung, daß die Feuchtigkeit die Falten glätten würde, und setzte sich nieder, um sich das Haar zu bürsten. Während sie sich Zöpfe flocht, ratterte sie ihre Nachtgebete herunter, und als sie endlich fertig war, fand sie kaum noch die Energie, ihre Schuhe anzuziehen und wieder aufzustehen.
    Ihre Gedanken wanderten

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