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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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hältst du an?«
    »Weil ich nicht mehr laufen kann.«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Warum sagst du denn nicht, daß ich langsamer gehen soll?«
    »Ich wollte ja Schritt halten. Mir war erst nicht bewußt, wie müde ich bin. Ganz bestimmt geht es mir nach dem Abendessen besser.«
    Connor schüttelte den Kopf. »Wir haben schon zu Abend gegessen, hast du das vergessen? Du kannst doch nicht schon wieder hungrig sein.«
    Sie zuckte die Achseln. Es hatte wohl keinen Zweck, ihren Mann davon zu überzeugen, daß sie wie ein Vögelchen aß. »Ich könnte trotzdem ein Häppchen gebrauchen«, meinte sie. »Ich war vorhin ziemlich nervös, als wir bei Alec und Jamie zu Tisch saßen, so daß ich nicht viel essen konnte. Connor, ich begreife nicht, was es da zu lachen gibt! Ich habe Euch schließlich keinen Witz erzählt.«
    Natürlich entschuldigte er sich nicht. Wahrscheinlich würde er so etwas nie tun! Immerhin hörte er auf zu lachen, und das war ja schon etwas.
    »Soll ich dich tragen?«
    Der Vorschlag gefiel ihr gar nicht. »Damit Eure Leute glauben, daß Ihr einen Weichling geheiratet habt? Niemals – lieber krieche ich!«
    Sie straffte die Schulter, entzog ihm die Hand und versuchte, neben ihm herzuhasten. Weit kam sie jedoch nicht. Connor schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Dankbar ließ sie sich gegen ihn sinken. Sie war viel zu müde, um sich zu wehren. Sie wagte nicht einmal, die Augen zuzumachen, aus Angst, im Stehen einzuschlafen. Gott allein wußte, daß es ihr schon öfter passiert war.
    »Du hast einen schweren Tag gehabt.«
    »Nein, hab’ ich nicht.«
    »Mußt du mir eigentlich bei allem, was ich sage, widersprechen?«
    »Ich habe Euch einfach nur meine Meinung gesagt. Wir haben uns noch nicht einmal gestritten, Connor. Aber wenn wir es tun, dann wird Euch der Unterschied schon auffallen. Bitte laßt mich los, sobald wir den Hof erreichen. Eure Leute sollen nicht den Eindruck bekommen, daß ich nicht alleine stehen könnte.«
    Erschöpft und entnervt fuhr sie sich mit den Händen durchs Haar. »Irgendwie scheine ich immer das Falsche zu sagen. Alles ist so anders hier. Ich mag kein Durcheinander, aber mir scheint, daß mein Leben vollkommen durcheinander geraten ist, seit ich Euch getroffen habe. Ich möchte eigentlich nur ein ruhiges, beschauliches Leben führen!«
    »Ab jetzt wird alles viel einfacher.«
    Sie sah ihn zweifelnd an. »Versprecht Ihr das?«
    Er lächelte. »Ich verspreche es.«
    Sie schaffte es, sein Lächeln zu erwidern, und sich ein wenig zu entspannen. »Ich mag keine Überraschungen«, bemerkte sie, als sie sich wieder an seine Seite schmiegte. »Es sei denn, ich weiß im voraus von ihnen.«
    »Wenn du im voraus Bescheid weißt, ist es doch keine Überraschung.«
    »Eben«, sagte sie. »Sagt mir, inwiefern es ab jetzt einfacher wird.«
    »Du mußt dir keine Gedanken mehr darüber machen, ob du es mir recht machst oder nicht. Ich bin selten hier.«
    »Ich mache mir auch jetzt keine Gedanken darüber. Aber ich verstehe nicht, daß Ihr selten hier seid. Das ist Euer Zuhause.«
    »Stimmt.«
    »Und ich bin hier.«
    »Stimmt auch. Wir werden uns hin und wieder sehen.«
    Endlich hatten sie den Innenhof erreicht. Kein Mensch war mehr zu sehen. »Ihr meint, Ihr werdet also nur hin und wieder hier sein?« Es ärgerte sie, daß ihre Stimme so angespannt klang.
    Connor dachte bereits wieder an etwas vollkommen anderes. Crispins Bericht, daß ihr Verbündeter im Süden etwas schickte, was Connor würde sehen wollen, hatte ihn neugierig gemacht, und er überlegte, um was es sich handeln könnte. Connor war von Natur aus mißtrauisch, und die Art von Leben, die er und seine Gefolgsleute führten, machte dies auch ratsam. Connor ahnte, daß die Überraschung keine angenehme sein würde. Doch er war, wenn es um wichtige Dinge ging, keinesfalls ein ungeduldiger Mensch, und so beschloß er, erst abzuwarten und zu sehen, was es gab, bevor er sich über anschließende Handlungsmöglichkeiten den Kopf zerbrach.
    »Wie oft genau heißt denn hin und wieder?«
    Brennas Frage riß ihn wieder in die Gegenwart zurück.
    »Ein- bis zweimal im Monat.«
    »Ihr meint es ernst?«
    »Sicher.«
    Je mehr er ihr erzählte, desto weniger wollte sie hören. »Ein Mann sollte mehr als ein-, zweimal im Monat bei seiner Frau sein.«
    »Ich habe noch andere Aufgaben zu erledigen.«
    Ihr war, als würde er sie einfach zurücklassen. Und schlimmer noch: Sie hatte das Gefühl, daß er es gar nicht

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