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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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äußeren Hof vergessen.«
    Die Leute hasteten zur Seite, als ihr Laird den Pfad hinunterstürmte. Der Ausdruck in Connors Gesicht legte die Vermutung nahe, daß er im Augenblick nicht aufgehalten werden wollte. Crispin und Quinlan warfen sich einen kurzen Blick zu, dann folgten sie ihrem Herrn.
    »Quinlan, wie hast du es geschafft, mein Pferd in so kurzer Zeit zu versorgen?«
    »Ich habe es gar nicht erst versucht«, gab er zurück.
    »Davis dann?«
    »Nein.«
    Connor verlor langsam die Geduld. »Wer dann?«
    »Jemand, der fähiger als Davis ist.«
    Connor hörte das Lachen in Quinlans Stimme und vergaß seine Sorgen um Brenna. Quinlan hätte sich nicht so fröhlich gegeben, wenn seiner Frau etwas zugestoßen wäre.
    »Ihr habt sie vergessen, nicht wahr, Connor?«
    »Unsinn! Wer ist fähiger als Davis, Quinlan? Keine Ausflüchte mehr«, setzte er warnend hinzu. »Mir steht nicht der Sinn nach Rätselraten.«
    »Ich mache gar keine Ausflüchte. Ich weiß nur, daß Ihr mir nicht glauben werdet. Eure Frau hat sich um den Hengst gekümmert.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Quinlan stieß Crispin an. »Er hat sie vergessen«, flüsterte er.
    Connor hatte schon kehrtgemacht und stampfte nun auf die Stallungen zu. Sobald er die Tore aufriß, kam der Stallmeister herbeigestürzt. Er verbeugte sich hastig vor seinem Herrn, doch Connor schüttelte ungeduldig den Kopf.
    »Davis, ist mein Pferd in seinem Verschlag.«
    »Ja, Laird. Gut versorgt und rundum zufrieden.«
    »Dann hast du diesmal keine Schwierigkeiten gehabt, ihn abzuzäumen?«
    »Mir ist diese Aufgabe von Eurer Lady abgenommen worden, Laird. Sie kann wirklich mit Tieren umgehen, aber vermutlich wißt Ihr das bereits. Euer Hengst war ganz lammfromm, als sie ihn in seinen Verschlag führte.«
    Connor wußte, daß Davis ihm die Wahrheit sagte, wenn es ihm auch schwerfiel, sie zu glauben.
    »Wo ist Lady MacAlister jetzt?«
    »Sie hat eben Ewans Frau gesehen, die mit ihrem Kind aus ihrer Hütte kam. Ich glaube, sie ist zu ihnen gegangen.«
    Connor nickte und ging davon. Er blieb kurz stehen, als Davis ihm hinterherrief: »Ihr habt gut gewählt, Laird.«
    Brenna befand sich leider nicht mehr in Ewans Hütte. Obwohl die errötende Mutter unablässig stammelte, wie stolz sie sei, daß die Herrin sich für ihr Kind interessierte, bekam Connor eine ganze Weile nicht aus ihr heraus, wohin sich Brenna gewandt hatte, nachdem sie die Hütte verlassen hatte,
    »Sie hat unbedingt mein Baby halten wollen, und es war ihr auch ganz egal, daß das Kleine noch nicht gebadet hatte. Sie kann wirklich gut mit Kindern umgehen, Laird. Mein Kleiner mag eigentlich keine Fremden, aber bei ihr war er sofort ganz zutraulich. Eure Frau ist ein liebes Ding, und ist es nicht erstaunlich, daß sie ausgerechnet aus England kommt? So was von rücksichtsvoll! Als sie merkte, daß Brocca sie durchs Fenster beobachtete, ist sie sofort rübergelaufen.«
    Connors Geduld war so gut wie am Ende, als er Brenna endlich einholte. Sie hatte Broccas Hütte bereits verlassen und wollte gerade an die nächste Tür klopfen, als Connor sie aufhielt.
    Sie wirkte nicht besonders erfreut, ihn zu sehen, und er konnte kaum fassen, daß sie, nach all dem Ärger, den sie ihm gemacht hatte, noch die Frechheit besaß, ihn finster anzublicken.
    »Ihr habt mich vergessen, nicht wahr?« Sie kreuzte die Arme vor der Brust und schob trotzig das Kinn vor.
    Connor ließ sich nicht einschüchtern. Er trat dicht an sie heran, so daß sie gezwungen war, den Kopf in den Nacken zu legen, um ihn anzusehen. »Ich will nicht, daß du in solch einem Ton mit mir sprichst!«
    Sie wich nicht vor ihm zurück, wie er es erwartet hatte, verlieh ihrer Stimme aber immerhin eine sanftere Nuance. »Darf ich offen mit Euch reden, Connor?«
    »Nein. Aber du darfst mit mir zurück zum Haus gehen.«
    Er wandte sich zum Gehen. Sie blieb stehen.
    »Willst du dich mir widersetzen?«
    »Nein, Laird, will ich nicht. Ich warte.«
    »Worauf in aller Welt?«
    »Darauf, daß Ihr zugebt, daß Ihr mich vergessen habt!«
    »Hab’ ich nicht.«
    »Dann habt Ihr wohl auch nicht vor, Euch zu entschuldigen?«
    Sie sah den ungläubigen Ausdruck, der sich auf seinem Gesicht breitmachte, und erkannte, daß ihm der Gedanke tatsächlich noch nicht gekommen war. Lieber Himmel, Connor von einem rücksichtslosen Barbaren in einen netten Ehemann zu verwandeln, würde jedes bißchen ihrer Geduld aufzehren. Andererseits hatte sie ihm heute bereits einiges abgerungen, und er mußte sich

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