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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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anfangen, wenn du gerade Lust darauf hast.«
    Sie streckte den Arm aus, legte ihre Hand an seinen Hinterkopf und zog ihn zu sich herab. Ihre Lippen strichen nur kurz über seine, um ihn zu reizen. Sie wollte, daß er sie küßte, doch als nichts geschah, strich sie erneut mit den Lippen über seinen Mund.
    »Dies ist ein neuer Anfang«, flüsterte sie.
    Connor tat noch immer nichts, obwohl es ihn Kraft kostete. Er hörte auch nicht mehr auf das, was sie sagte, denn er konnte sich nur noch auf ihre Lippen konzentrieren.
    Sie versuchte ihn zu verführen, doch ihre Versuche waren alles andere als subtil. Connor amüsierte sich prächtig, aber als sie an seiner Unterlippe zu nagen begann, wußte er, daß er sie ohnehin gewinnen lassen würde. Also zog er sie in seine Arme, drückte sie fest an seinen Körper und schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Nein. Wir können nicht schon wieder neu beginnen.«
    Ihre Augen funkelten vergnügt. »Das haben wir doch schon, Connor.«
    Der Kuß, den sie ihm nun gab, war ganz anders als die zärtliche Liebkosung kurz zuvor. Nun war er verlangend, heiß und forsch. Sobald sie den Mund öffnete und begann, ihn mit ihrer Zunge zu necken, gab er auf, ihr zu widerstehen.
    Am liebsten hätte er laut aufgelacht, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, denn dies war das erste Mal, daß Brenna ihre Reize mit eindeutiger Absicht einsetzte. Er war sicher, daß sie noch immer nicht wirklich wußte, wie stark sie auf ihn wirkte, und er betete zu Gott, daß sie es auch nie herausfand. Sie versuchte nur, ein wenig mit ihm zu spielen, und mit ihrer unschuldigen Art verriet sie ihm, daß sie ihn wirklich gern hatte.
    Er hörte ihr leises Stöhnen, spürte, wie ihre Arme sich fester um ihn schlangen, und empfand pure Selbstzufriedenheit, daß er seine Gefühle noch unter Kontrolle hatte, während seine Frau bald die Beherrschung verlieren würde. Brenna war bei allem, was sie tat, direkt und aufrichtig, und in einer Welt, in der das, was nicht gesagt wurde, oft wichtiger war, als das, was tatsächlich ausgesprochen wurde, war ihre schlichte Offenheit etwas Besonderes, von dem er sich unwiderstehlich angezogen fühlte.
    Connor war sich nicht bewußt, wie sehr sie ihn schon angeheizt hatte, aber als die Lust in ihm aufloderte, wußte er, daß es zu spät war. Küsse reichten nicht mehr aus; er wollte alles.
    Als er gerade den Entschluß gefaßt hatte, sie hinaufzutragen und mit ihr ins Bett zu gehen, beendete sie den Kuß, indem sie den Kopf wegdrehte. Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern: »Wir sind nicht allein.«
    »Niemand würde es wagen, ohne Erlaubnis hier hereinzukommen«, sagte er, während er versuchte, ihr Gesicht wieder zu ihm zurückzudrehen.
    »Man beobachtet uns, Connor. Bitte laßt mich los.«
    Er gehorchte und blickte sich irritiert um.
    Euphemia stand auf dem Absatz der Treppe, die zu den Schlafkammern hinaufführte. Connors Miene veränderte sich von einem Moment zum anderen. Er lächelte in echter Freude, und Brenna lächelte instinktiv mit.
    »Ich freue mich sehr, Euch wiederzusehen, Euphemia«, rief er.
    Brenna ging beinahe in die Knie. Hatte er gerade Euphemia gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein. Sie sollte doch erst morgen eintreffen, nicht heute, und nun hatte sie beobachten können, wie sich eine Engländerin auf liederliche Art und Weise ihrem Sohn an den Hals warf!
    Brenna überlegte, ob sie ihren Mann treten sollte, weil er es nicht für nötig gehalten hatte, sie von Euphemias Ankunft zu unterrichten, ließ es dann aber. Es war nicht sehr wahrscheinlich, daß sie damit Euphemias Sympathie erntete, und sie wollte doch, daß die Frau sie mochte, nicht verabscheute.
    Der erste Eindruck täuschte oft. Brenna versuchte, diesen Satz im Gedächtnis zu behalten, während sie zu Connors Stiefmutter hinauf starrte. Sie schien uralt und wirkte wie eine Krähe, wie sie dort oben, ganz in schwarz gekleidet und mit hängenden Schultern, auf dem Treppenabsatz stand. Ihr Blick war wachsam, fast durchdringend, als sie schweigend Connor entgegensah, der nun auf sie zuging.
    Brenna war instinktiv gegen die Frau eingenommen. Aber bevor sie sich für ihr voreiliges Urteil, das bloß auf Äußerlichkeiten basierte, tadeln konnte, war sie Zeuge einer faszinierenden Verwandlung. Euphemia straffte die Schultern, richtete sich zu voller – beachtlicher! – Größe auf, und schritt die Stufen mit einer Anmut und Würde hinab, die man von einer Königin erwarten würde. Das Lächeln, das sie

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