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Und die Goetter schweigen

Und die Goetter schweigen

Titel: Und die Goetter schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Janson
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Unterkiefer, »klar, der, dem die Wohnung gehört, arbeitet im Kongo. Es muss grässlich warm da sein, unten in Afrika, besonders wenn man arbeiten muss, finden Sie nicht auch, Herr Wachtmeister?«
    »Woher hatte sie das Geld für die Miete?«
    »Sie putzte. Manchmal durfte ich mitgehen. Dann haben wir uns das Geld geteilt. Berit hat sich das meiste genommen. Hat sie wirklich. Das war sicher nicht gerecht, finden Sie etwa, das war gerecht, Herr Wachtmeister?«
    »Können Sie mir erzählen, wo ihr geputzt habt, bei wem?« Edith steckte ihre Nase in den Jackenärmel, wischte sich den Tropfen ab, der eine ganze Weile dort gehangen hatte, und zog den Rest geräuschvoll hoch. »Das war bei feinen Leuten. Ich putze nicht einfach bei jedem. Jedenfalls nicht die Bahnhofstoiletten! Waren Sie schon mal auf dem Klo im Hauptbahnhof, Herr Wachtmeister?«
    »Ja, das war ich«, antwortete Hartman mit solcher Schärfe, dass Edith in ihrem Stuhl erschrocken zusammenfuhr und die Arme um ihren Körper schlang. »Ich will nicht unhöflich sein, aber ich glaube, wir ersparen uns eine Menge Zeit, wenn ich die Fragen stelle!« Edith starrte den Kriminalinspektor mit großen Augen an. »Ach du meine Güte … ich wollte Sie gar nicht fragen, ob Sie … da gewesen sind, Herr Wachtmeister. Das geht mich gar nichts an, gar nichts. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, können Sie mir verzeihen? Sagen Sie, können Sie mir meine Gedankenlosigkeit verzeihen? Ich wollte das gar nicht sagen, es ist mir einfach so rausgerutscht. Manchmal rutscht mir so was raus. Ist man deswegen ein schlechterer Mensch, was meinen Sie?« Hartman biss sich in den Handknöchel und seufzte tief. Ein Klopfen an der Tür unterbrach das Verhör. »Hartman, hast du einen Augenblick Zeit?« Erika Lund stand mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck in der Tür. Sie gingen ein Stück den Flur entlang. »Wir haben einen menschlichen Schädel in dem Brunnen bei Saga Månssons Gehöft gefunden. Daran befinden sich noch Reste der Weichteile. Wegen des kräftigen Unterkiefers vermute ich, dass es sich um einen Mann handelt. Die Haarreste, die noch dran waren, zeigen, dass der Mann kurzes graues Haar hatte. Der Schädel ist heil, abgesehen davon, dass er vom Körper entfernt wurde«, sagte Erika und verzog das Gesicht zu einem Lächeln, als sie merkte, wie schlimm sich das anhörte. »Der Kopf muss eine Reihe von Jahren im Wasser gelegen haben. Ohne auf Einzelheiten eingehen zu wollen, kann ich sagen, dass die Natur das ihre getan hat. Er ist grün. Wir haben mit dem Draggen den Brunnen durchsucht, den Rest des Körpers aber nicht gefunden. Wann kommt Professor Höglund? Er kann doch kommen?«
    »Er ging davon aus, dass er mit dem ersten Zug morgen früh hier ankommen wird. Ich hoffe wirklich, er kann uns dabei helfen zu verstehen, wie diese Frau denkt.«
    »Wie geht es Maria Wern? Wie hält man das Sekunde für Sekunde durch, wenn man nicht weiß, was mit seinem Kind geschehen ist, wenn man nur raten kann?«
    »Es geht ihr nicht gut. Arvidsson behält sie im Auge.«
    »Arvidsson?«
    »Der hat mal als Rettungssanitäter gearbeitet. Der weiß, was zu tun ist«, erklärte Hartman und reckte sich missmutig. »Wissen wir, was Disa Månsson mit dem Kind vorhat? Hat sie eine Lösegeldforderung gestellt? Haben wir Kontakt zu ihr?«
    »Nicht das kleinste Zeichen. Wir hoffen, dass sie Radio hört und dass wir sie auf dem Weg erreichen können. Sie müsste ja eigentlich wissen, dass das Mädchen krank ist und zu einem Arzt gebracht werden muss. Allein schon so eine Sache, wie dass das Kind viel trinken muss, weil es Fieber hat.« Hartman konnte die Stimme seiner Frau hören. »Ist Ragnarsson schon gekommen?«
    »Ist gekommen und wieder gefahren. Er soll in den Nachrichten interviewt werden. Habt ihr ein Foto gefunden, das er in die Sendung mitnehmen kann?«
    »Nur das Phantombild. Wir haben den Film aus Krister Werns Kamera entwickelt, aber darauf war kein Bild mit dem Gesicht von Disa. Es sieht so aus, als ob sie sich davor gehütet hätte, auf ein Bild zu kommen. Das Foto des Mädchens und das Phantombild haben wir an alle Flughäfen, Fährstationen und Grenzübergänge gefaxt.«
    »Ek haben wir noch nicht erreichen können. Er hat heute Abend wohl was anderes vor, als sich am Telefon zu melden oder fernzusehen. Wir haben Leute von der Schutzpolizei ausleihen können. Ragnarsson hat sich mit der Reichskriminalpolizei in Verbindung gesetzt. Mehr weiß ich nicht.«
    »Sie dürfen nicht

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