und die große Versoehnung
Glenda direkt hinter Verena stand und ungeduldig darauf wartete, dass ihre Enkelin das Gespräch beendete.
Verena drücke kurz ihren Arm. »Danke«, sagte sie und wandte sich ab.
»Gut gemacht!«, sagten die Leute zu Verena, die Glenda zum Ausgang der Kirche folgte.
»MrsGlass, bleiben Sie und Verena nicht bei uns, um einen Kaffee zu trinken?«, fragte Reverend Hodges, als sie an ihm vorbeikamen.
Glenda drehte sich zu ihm um. »Leider nein, Reverend, wir müssen uns nun auf den Heimweg machen.«
»Ihre Enkeltochter singt wie ein Engel«, sagte Reverend Hodges und lächelte Verena an. »Sie müssen sehr stolz auf sie sein.«
Glendas kalte blaue Augen blitzten auf. »Das bin ich«, erwiderte sie.
Der Reverend schenkte ihr ein unsicheres Lächeln, dann dankte er Verena herzlich für ihren Einsatz.
Als sie die Tür erreichten, trat Mum auf Verena zu und umarmte sie fest. »Gut gemacht, Verena. Du hast wunderschön gesungen!«, lobte sie das Mädchen begeistert. »Du hast wirklich eine seltene Gabe.«
Verena lächelte glücklich. »Meinst du wirklich? Wenn ich erwachsen bin, würde ich gerne Sängerin werden.«
»Aber natürlich!«, sagte Mum lachend. »Bei deinem Talent.« Über Verenas Schulter hinweg sah sie Glenda an und begrüßte sie höflich: »Hallo, Glenda«.
Glenda lächelte dünn. »Hallo, Ottalie«, erwiderte sie.
»War Stephens Flieger pünktlich?«, fragte Mum.
»Ja, alles hat gut geklappt, danke«, antwortete Glenda.
»Ich hoffe wirklich, Zoe ist nicht allzu niedergeschlagen«, meinte Mum. »Wir freuen uns alle auf ihre Heimkehr.«
Verena trat einen Schritt vor. Mum fiel auf, wie unruhig sie aussah, als sie fragte: »Könnte ich demnächst mal wieder bei euch vorbeikommen?«
Mum lächelte. »Natürlich, Liebes, du bist uns immer willkommen.« Dann fügte sie hinzu: »Schau doch Samstag vorbei.«
Verena drehte sich hoffnungsvoll zu ihrer Großmutter um. Glenda nickte und sagte: »Ja, einverstanden.«
Als sie das hörte, löste sich Verenas Anspannung und sie lächelte.
»Bis Samstag dann«, sagte Mum freundlich. Sie sah Verena hinterher, die Glenda aus der Kirche folgte. Was ist nur mit dieser Frau los?, wunderte sie sich. Wir haben so einen netten Abend. Alle sind gut gelaunt und feiern miteinander – und sie zerrt das arme Kind zurück in dieses einsame Haus, kaum dass das Konzert vorbei ist. Ich hoffe sehr, die Dinge verändern sich für Verena zum Besseren, sobald ihre Mutter wieder zu Hause ist.
Auf der anderen Seite der Kirche deckten sich die Cantrip-Schwestern gerade mit Fruchtsäften und Keksen ein.
»Hattest du Gelegenheit, Verena noch etwas auszuquetschen?«, wollte Flora von Flame wissen.
»Nein, Glenda hat sie davongezerrt, sobald das Konzert vorbei war«, sagte Flame.
»Ich habe gesehen, wie sie sich an der Tür noch kurz mit Mum unterhalten hat«, warf Marina ein.
»Ich kann einfach nicht fassen, dass Verena auch magische Kräfte hat«, sagte Sky.
»Schhh! Sky!«, ermahnten sie ihre Schwestern und sahen sich ängstlich um. Doch Gott sei Dank schien niemand sie gehört zu haben.
»Ich frage mich, ob sie eines dieser Elly-Dinge hat, so wie wir«, fuhr Sky fort.
»Du meinst die Elemente?«, flüsterte Flora.
»Ja, genau«, sagte Sky und nahm einen Schluck von ihrem Saft.
Flora schürzte die Lippen. »Keine Ahnung. Wir werden einfach abwarten müssen.«
»Du siehst besorgt aus, Flame«, sagte Marina, die ihre ältere Schwester gut kannte.
»Das bin ich auch«, erwiderte sie. »Ich mache mir Sorgen, was Glenda wohl tun wird und wie sie Verena beeinflussen wird. Die Arme ist ganz allein mit Glenda und hat niemandem zum Reden.«
»Glaubst du, sie ist in Gefahr?«, fragte Flora erschrocken.
Flame sah in die sanften brauen Augen ihrer Schwester. »Ich hoffe nicht«, erwiderte sie leise.
»In Glendas Nähe ist jeder in Gefahr«, sagte Marina düster.
In diesem Moment kam Dad mit viel Trara auf sie zu.
»Großartig!«, rief er, gestikulierte aufgeregt mit den Armen und schenkte ihnen allen ein breites Lächeln. »Toll gemacht, alle zusammen!«
»Danke, Dad«, erwiderten sie lachend.
»Das war ein wunderbarer Auftakt für das Weihnachtsfest«, sagte Dad und lächelte seine Töchter voller Stolz an.
Verena, ganz allein
Eichenruh schien an diesem Abend so einsam zu sein wie nie zuvor, als Verena das Haus betrat.
Sie dachte an ihren Vater, der auf dem Weg nach Buenos Aires war. Sie dachte an ihre Mutter, die siebentausend Meilen entfernt in einem
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