und die große Versoehnung
Towers viel Aufregung gegeben hatte und sie hoffte, die Dinge sähen auf Eichenruh besser aus.
Kann ich heute rüberkommen?, fragte Verena.
Könnte schwierig werden, schrieb Flame zurück. Mum regt sich schrecklich auf, weil wir magische Kräfte haben.
Die Tür öffnete sich, und Flora kam ins Zimmer. »Wie hast du geschlafen?«, frage sie.
Flame warf das dichte kupferfarbene Haar über die Schulter und zog eine Grimasse. »Genauso schlecht wie du, wie es aussieht! Das war ein bisschen viel gestern Abend.«
Flora gähnte. Sie stellte sich neben ihre Schwester und sah aus dem Fenster. »Es sieht nach noch mehr Schnee aus«, sagte sie nach einem Blick in den wolkenverhangenen Himmel.
»Das habe ich auch gerade gedacht«, meinte Flame.
Kurz darauf kamen Marina und Sky herein und ließen sich auf Flames Bett fallen. Zitternd hüllten sie sich in die rote Bettdecke. »Es ist bitterkalt im Haus!«, beschwerte sich Marina.
Auch Flame und Flora setzten sich auf das Bett. Die vier Schwestern sahen sich niedergeschlagen an.
»Und jetzt?«, fragte Marina.
»Ich weiß, ihr denkt alle, es sei meine Schuld«, sagte Sky und streckte ihre Stupsnase trotzig in die Luft.
»Warum musstest du Mum unbedingt von Charles erzählen?«, fragte Flame. »Ich kann nicht fassen, dass du das getan hast!«
Sky seufzte und stützte ihr Kinn in die Hand. »Ich weiß auch nicht, warum diese Dinge so aus mir rauspurzeln.«
»Das kommt daher, dass du nie nachdenkst, bevor du redest!«, erwiderte Flame stirnrunzelnd.
»Tu ich wohl!«
»Offenbar nicht genug«, murmelte Flame.
Sky schürzte die Lippen. »Vielleicht sollte ich das alles sagen.«
»Ja klar«, meinte Flame. »Tolle Entschuldigung.«
»Wie meinst du das, Sky?«, hakte Flora nach.
Sky zuckte mit den Schultern. »Na ja, vielleicht sollte Mum davon erfahren. Vielleicht ist das Teil des Plandingsdabumsda.«
Marina nickte. »Könnte sein. Du meinst, es scheint, als müsse jetzt alles ans Licht kommen – so wie die Sache mit Verena.«
Sky nickte.
»Das hört sich gar nicht so dumm an«, sagte Flora nachdenklich.
»Ich habe Mum noch nie so fertig gesehen«, sagte Marina. »Es war schrecklich.«
»Das alles hat ihr furchtbare Angst eingejagt«, meinte Flora.
Sie sahen sich mit traurigen Gesichtern an.
»Mum ist einfach völlig durcheinander«, sagte Flame. »Solche Dinge sind nicht Teil ihrer Welt, also versucht sie sich einzureden, dass sie nicht existieren.«
»Die meisten Menschen machen das so«, kommentierte Marina mit einem trockenen Lächeln. »Wie oft hört man die Leute sagen, dass vernünftige Menschen nicht an Geister und Magie glauben!«
Flame nickte. »Deshalb müssen wir unsere Kräfte auch so gut verstecken. Erinnert ihr euch, Grandma hat gemeint, sie würden den Menschen Angst einjagen.«
Flora zog die Nase kraus. »Das sollte uns nicht überraschen. Ich meine, das alles ist schon ziemlich verrückt, findet ihr nicht?«
Marina zerzauste Floras dichtes Haar und lachte. Flame und Sky grinsten.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mum ihre Meinung ändern wird«, sagte Flame. »Und sie war ganz schön sauer auf Grandma, das hat Grandma mir jedenfalls erzählt. Mum hat das Gefühl, wir hätten etwas vor ihr verheimlicht.«
»Das haben wir ja auch«, meinte Flora.
»Mit gutem Grund«, warf Marina ein.
»Dad schien damit kein Problem zu haben«, murmelte Sky.
»Das hat mich auch gewundert«, erwiderte Flame. »Vielleicht hängt es mit seinen Cantrip-Genen zusammen.«
»Schon komisch, auf diese Art von Dad als Cantrip zu denken«, überlegte Flora.
»Die Vorstellung, dass wir magische Kräfte haben, schien ihm nicht halb so viel Angst einzujagen wie Mum«, sagte Marina.
Flame seufzte. »Ich habe keine Ahnung, wie wir Mum ihre Angst nehmen sollen.«
»Sie macht sich eben Sorgen. Es ist schließlich das, was Mütter tun«, meinte Marina. »Sie liebt uns und möchte nicht, dass uns etwas zustößt.«
»Sie würde ausflippen, wenn sie auch nur die Hälfte von dem wüsste, was in den letzten Monaten hier los war«, sagte Flame kopfschüttelnd.
»Werden wir unsere Kräfte verlieren, weil Mum jetzt Bescheid weiß?«, fragte Sky besorgt.
Marina und Flora sahen sie erschrocken an.
Flame überlegte. »Mum hat noch nie gesehen, wie wir unsere Kräfte einsetzen, ich denke, das ist, worauf es ankommt.« Als wolle sie sich dessen versichern, streckte sie ihren rechten Zeigefinger aus.
»Er kribbelt«, sagte sie. »Meine Kräfte sind noch da.«
»Gott sei
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