und die große Versoehnung
wenig«, versicherte ihr Dad.
Da platzte Sky heraus: »Also Charles war am Anfang böse und hat versucht, seine dunkle Magie gegen uns einzusetzen, weil Glenda es so wollte. Aber dann ist er gut geworden, und als wir im Portal steckten, hat er es offen gehalten, damit wir wieder rauskonnten. Er hat uns das Leben gerettet, deshalb mögen wir ihn jetzt.«
Mum legte erschrocken die Hand vor den Mund und sah Sky entsetzt an. Als sie ihre Hand wieder wegnahm, war sie immer noch sprachlos. Stille breitete sich im Raum aus. Schließlich warf Dad einen Blick in die Runde und bat seine Mutter: »Vielleicht könntest du uns alles von vorn erzählen, bitte.«
Grandma nickte langsam. Während die anderen warteten, sammelte sie einen Moment ihre Gedanken. Auf Mums Gesicht hatte sich ein skeptischer Ausdruck breitgemacht. Sie sah blass aus und wirkte besorgt.
Dann begann Grandma zu erzählen.
Zuerst weihte sie Mum und Dad in die Geschichte der Familienmagie ein – dass manche Cantrips sie hatten und andere nicht. Von den Cantrips, die magische Kräfte besaßen, so sagte sie, waren die meisten gute Menschen und hielten sich an den Ehrenkodex. Aber, so erklärte sie, ein Zweig der Familie hatte sich der dunklen Magie zugewandt.
»Und das war Margarets Seite der Familie«, sagte sie.
»War das nicht der Geist, der uns zu Halloween heimgesucht hat?«, fragte Dad.
Grandma nickte. »Ja, und sie war außerdem Glendas Großmutter.«
Dad hörte aufmerksam zu. Mum, die ihre Schwiegermutter liebte und respektierte, versuchte zuzuhören. Aber sie fragte sich, ob Marilyns Erzählung nicht nur das Gebrabbel einer alten verrückten Frau war.
Das ist doch alles Hokuspokus, sagte sie sich.
Grandma fuhr fort. Sie erzählte von Sidney Cantrip und der Magie, mit der er Cantrip Towers ausgestattet hatte.
Während sie Marilyns Worten lauschte, musste Mum daran denken, wie Sky manchmal mit Sidneys Porträt sprach und behauptete, er antworte ihr. Sie sah ihre jüngste Tochter an, die ihrer Großmutter andächtig zuhörte.
Diese erzählte gerade von ihren eigenen magischen Kräften.
Mum warf die Hände in die Luft. »Moment, Moment. Du hattest magische Kräfte?«
Grandma nickte. »Ja, meine Liebe.«
»Aber du hast uns nie davon erzählt!«
»Wir Cantrips reden nicht über unsere Kräfte, besonders nicht mit Menschen, die selbst keine besitzen.«
Mums Augen weiteten sich erstaunt. »Warum?«
»Es würde die Kräfte schwächen.«
Mum schnaubte und sah zu Dad. Der betrachtete seine Mutter mit großen Augen. »Du hast die magischen Kräfte, Ma?«
»Ich hatte sie, aber ich habe sie schon vor langer Zeit verloren«, sagte seine Mutter.
Mum sah Grandma an, als sei sie völlig verrückt geworden. Sie war im Begriff, etwas einzuwerfen, als Dad seine Hand ausstreckte und sagte: »Bitte, Ottalie, hör einfach nur zu.«
Mum lehnte sich zurück, atmete geräuschvoll aus und schüttelte den Kopf.
Es dauerte eine Weile, bis Grandma erzählt hatte, wie sie mit neun Jahren entdeckt hatte, dass sie magische Kräfte besaß, und wie sie und Glenda im Corps de Ballet getanzt hatten und sich herausgestellt hatte, dass diese ebenfalls eine Cantrip mit magischen Kräften war.
Glenda war eifersüchtig auf Marilyn gewesen und hatte begonnen, ihre Kräfte gegen sie zu verwenden. Besonders, als Sheldon Cantrip sich in die Rivalin verliebte.
Grandma berichtete, wie sie eines Nachts ihre Kräfte verloren hatte, als sie gegen Glenda kämpfte. »Sie sind einfach verschwunden«, sagte sie und blickte auf ihre Hände.
»Aber warum?«, fragte Mum.
»Weil ich sie benutzt hatte, um jemandem weh zu tun«, erklärte Grandma. »Gute Cantrips dürfen das nicht.«
»Aber böse Cantrips schon?«, sagte Mum mit einem ironischen Lächeln.
Grandma ignorierte die Spitze und nickte. »Genau.«
Mums Augenbrauen schossen nach oben, und sie wandte den Blick ab.
Während das Feuer im Kamin vor sich hin prasselte, schwieg die Cantrip-Familie einmal mehr.
Schließlich sagte Mum: »Glenda wollte also Sheldon für sich. Dann wäre einiges anders gekommen.«
»Ja, Colin wäre nicht geboren worden«, erwiderte Grandma. Sie sah ihren Sohn an und sagte: »Aber ich glaube, noch viel wichtiger war Glenda Cantrip Towers.«
Dad schüttelte den Kopf und lächelte. »Wer hätte das gedacht«, sagte er leise.
Mum verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Grandma herausfordernd an. »Also, Marilyn, wie funktionieren diese magischen Kräfte überhaupt?«
»Sie kommen aus
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