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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Dank«, murmelte Marina. Sie betrachtete ihre Hände. »Ich kann meine Kräfte auch noch spüren.«
    »Das ist toll, aber wie kommen wir aus der ganzen Sache wieder raus?«, fragte Flora.
    »Indem wir sehr behutsam vorgehen«, meinte Flame, die immer noch ihre Finger ansah.
    Sky fiel plötzlich etwas ein. »Hat der Plan sich wieder verändert?«, fragte sie.
    »Ich gehe nachsehen«, sagte Flame, stand auf und ging auf das Bücherregal zu. Dann hielt sie inne und drehte sich zu ihren Schwestern um. »Mist! Er ist natürlich nicht hier. Dad hat mir das magische Kästchen letzte Nacht abgenommen. Er hat gesagt, er wolle es sich genauer ansehen, und versprochen, gut darauf aufzupassen.«
    »Was?«, riefen Marina und Flora alarmiert.
    »Tut mir leid, ich hatte keine Wahl«, erklärte Flame. »Dad hat darauf bestanden, dass ich es ihm aushändige.« Sie setzte sich wieder zu ihren Schwestern auf das Bett. »Das ist so blöd! Wir müssen es unbedingt zurückbekommen. Ich möchte immer wissen, wo das Kästchen gerade ist.«
    »Und solange wir es nicht haben, können wir nicht nachsehen, ob der Plan sich verändert«, sagte Marina zustimmend.
    »Genau«, sagte Flame und kreuzte die Arme vor der Brust. Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: »Das Dumme ist, dass ich nicht viel Aufhebens deswegen machen will, damit Mum das Interesse daran verliert.«
    »Gutes Argument«, sagte Marina.
    »Ich frage Dad, sobald wir einen Moment allein sind«, meinte Flame. Sie warf einen Blick in die Runde. »Kommt, wir ziehen uns besser an und gehen zum Frühstück runter.«
    »Ja, sonst holen wir uns hier oben noch den Tod«, sagte Marina.
    »So kalt ist es nun auch wieder nicht!«, protestierte Flora, als sie aus dem Zimmer rannten.
     
    Am Frühstückstisch war die Stimmung an diesem Morgen extrem gespannt. Die Cantrip-Familie aß schweigend. Alle waren sehr höflich zueinander, aber keiner von ihnen hatte Lust zum Reden.
    Wir behandeln uns gegenseitig wie rohe Eier, dachte Flame und sah sich am Tisch um.
    Grandma fing ihren Blick auf und lächelte ihr kurz zu, aber ihre Miene war traurig und besorgt.
    Dann blickte Flame zu Mum, die furchtbar müde aussah. Auch sie schien traurig und bedrückt – so hatte Flame ihre Mutter noch nie erlebt.
    Mum und Grandma sind komisch zueinander, dachte Flame. Sieht so aus, als wäre Mum noch immer sauer auf Grandma, weil sie ihr nichts von unseren magischen Kräften erzählt hat.
    Dad wirkt auch müde, aber besser gelaunt. Und meine Schwestern haben Angst.
    Das Schweigen hielt nicht lange an.
    Denn Ottalie Cantrip war kein Mensch, der die Dinge in sich hineinfraß. Ihr französisches Erbe machte sie zu einer leidenschaftlichen Frau, die stets sagte, was sie dachte, und es dauerte nicht lange, bis die Angst um ihre Töchter sie dazu bewegte, etwas zu verkünden.
    »Ich habe über das nachgedacht, was ihr uns gestern Abend erzählt habt«, sagte sie, »und ich möchte, dass ihr uns versprecht, eure magischen Kräfte nicht länger zu benutzen.«
    Messer und Gabeln polterten auf den Tisch, als die Cantrip-Schwestern vor Schreck erstarrten und ihre Mutter fassungslos ansahen.
    »Nein!«, schrie Flame. »Das kannst du nicht machen!«
    »Dazu hast du kein Recht, Mum!«, rief Marina.
    Mum wandte sich zu ihrer zweitältesten Tochter um und musterte sie wütend. »Was soll das heißen, dazu habe ich kein Recht? Ich bin eure Mutter, um Himmels willen! Wenn euer Vater und ich entscheiden, dass etwas nicht gut für euch ist, werdet ihr tun, was wir euch sagen!«
    Colin Cantrip sah seine Frau entgeistert an. »Aber Ottalie!«
    Mum fuhr zu ihm herum. »Du musst einfach zustimmen, Colin! Es ist nur zu ihrem Besten, es geht schließlich um ihre Sicherheit!«
    »Aber wir wissen noch nicht mal, was sie bis jetzt erlebt haben«, protestierte Dad.
    »Du verstehst das nicht, Mum!«, rief Flame mit hochroten Wangen. »Wenn wir unsere Kräfte nicht benutzen, um uns und Cantrip Towers zu schützen, werden wir das Haus verlieren und erst recht verletzt werden!«
    »Das ist doch alles blanker Unfug, dieser Magische-Kräfte-Hokuspokus!«, sagte Mum und warf ihre Serviette auf den Tisch. »Ich glaube kein Wort davon!«
    Alle schwiegen erschüttert. Sogar der kleine Archie stand stocksteif unter dem Tisch.
    Mum sah ihre Töchter an und wartete. Schließlich sagte Flame: »Wenn du kein Wort davon glaubst, warum verbietest du uns dann überhaupt, unsere magischen Kräfte zu benutzen?«
    Mum funkelte Flame wütend an. Dann

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