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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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unseren Händen, wie ein Energiestoß«, erläuterte Grandma und streckte ihre Hände aus. »Man fühlt, wie die Energie durch den Arm schießt, und zeigt mit dem Finger auf etwas. Und dieser Gegenstand wird auf die eine oder andere Weise verändert.«
    Mum runzelte die Stirn. »Verändert? Wie denn?« Bevor Grandma antworten konnte, fuhr sie fort: »Und was meinst du mit ›unsere Hände‹?«
    Stille breitete sich aus. Dann sagte Mum: »Wer hat diese Kräfte noch?«
    Grandma schwieg. Die Cantrip-Schwestern wagten kaum zu atmen. Das einzige Geräusch im Raum war das Knistern der Flammen.
    Dann wandte Grandma sich zu Flame. Im selben Moment fragte Dad verblüfft: »Flame?«
    Mum blickte beunruhigt von Dad zu Flame. »Was hat das mit Flame zu tun?«, fragte sie.
    Grandma hat gesagt, ich solle ehrlich sein, erinnerte sich Flame. Sie setzte sich aufrecht hin und holte tief Luft. Ihr gegenüber saß ihre Mutter mit dem lockigen blonden Haar und den großen grauen Augen. Ihr hübsches Lächeln jedoch war aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie sah verängstigt aus.
    Flame sagte leise: »Hör einfach nur zu, Mum. Bitte.«
    Widerwillig lehnte Mum sich auf dem Sofa zurück. Dad legte einen Arm um ihre Schultern und lächelte ihr aufmunternd zu. Gemeinsam hörten sie sich an, was ihre älteste Tochter ihnen zu erzählen hatte.
    »Grandma hat euch gesagt, dass sie ihre magischen Kräfte bekommen hat, als sie neun war. Das Gleiche ist mir auch passiert. Ich habe auch magische Kräfte.«
    Mum sprang vom Sofa auf. »Nein!«, rief sie. »Nein, das glaube ich einfach nicht!«
    Flame starrte sie an, sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.
    »Das ist doch alles Unfug!«, rief Mum und warf die Hände in die Luft. »Du bist … du bist ein ganz normales Mädchen. Du spielst Geige und gehst zur Schule und lernst und du … du bist ein ganz normales Mädchen!«
    Mum sah Flame aufgebracht an. Flame wusste noch immer keine Antwort.
    Schließlich zog Dad Mum auf das Sofa zurück. »Hör einfach nur zu, Ottalie, bitte.«
    »Aber das ist doch alles Unfug!«, beharrte Mum.
    Dad seufzte tief, sein Blick wanderte von Grandma zu Flame.
    Da schaltete sich Marina ein. »Es ist nicht nur Flame. Wir alle haben magische Kräfte.«
    Mum unterdrückte nur mit Mühe einen Schrei. Ihre Hand fuhr zum Mund, und sie starrte Marina entsetzt an. »Du auch?«
    Marina nickte.
    Mum stand auf. »Ich werde mir das auf keinen Fall noch länger anhören. Ihr seid doch alle verrückt geworden!« Sie sah ihre Töchter an. »Ich bin eine gute Mutter! Ich habe mein Bestes getan, um auf euch aufzupassen. Und ich wünsche mir ein normales Leben für euch!«
    Als sie zu schluchzen begann, stand auch Dad auf und nahm sie in den Arm. »Ottalie, setz dich bitte.«
    Auf dem gegenüberliegenden Sofa brachen Sky und Marina in Tränen aus. Flora sah Flame traurig an.
    Während Mum und Dad sich zurück auf das Sofa setzten, sammelte Flame ihre Gedanken. »Wir sind normal«, sagte sie, und ihre Stimme klang mit einem Mal sehr erwachsen. »Und du bist eine tolle Mutter – die beste Mutter der Welt. Aber wir haben die magischen Kräfte der Cantrips. Wir alle.«
    In Mums Augen standen Tränen.
    Flame lächelte. »Es ist wundervoll, magische Kräfte zu haben, Mum. Ehrlich!«
    »Aber es ist gefährlich«, erwiderte ihre Mutter. »Ihr könntet verletzt werden.«
    Flame blickte in die Flammen, die im Kamin züngelten. Was ihre Mutter gesagt hatte, stimmte. Sie waren verletzt worden. Sie hätten sogar getötet werden können. Sie hätten für immer im Portal verloren sein können.
    Endlich sagte sie: »Die Sache ist die, Mum: Wir haben keine Wahl.«
    »Könnt ihr es nicht einfach ignorieren?«, fragte Mum und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    »Das hätten wir vielleicht tun können …«, erwiderte Flame.
    »Aber?«
    »Aber Glenda Glass hat immer wieder versucht, uns weh zu tun«, sagte Flame.
    »Nicht schon wieder diese grässliche Person!«, rief Mum. »Was ist bloß los mit ihr? Warum wollte sie euch weh tun?«
    »Weil sie hinter dem Geheimnis von Cantrip Towers her ist«, sagte Flora und lehnte sich vor. »Und das ist irgendwie mit uns und unserer Magie verbunden. Deshalb ist sie überhaupt erst hergezogen.«
    Mum sah Flora an. Ihr Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. »Du bist doch erst zehn!«, sagte sie und begann wieder zu weinen. »Ich glaube einfach nicht, dass das gerade passiert.«
    Marina versuchte ihre Mutter zu beruhigen. »Hör mal, Mum. Zusammen sind

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