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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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wir stärker als Glenda, deshalb konnte sie uns bisher nichts tun.«
    Mum sah Marina bestürzt an und schluchzte auf.
    Eine Weile sagte niemand etwas. Es war Dad, der das Schweigen schließlich brach. »Ich wüsste gerne, wie eure Magie funktioniert.«
    Mum trocknete ihre Tränen.
    »Wir haben die Kraft der vier Elemente«, erklärte Flame ihren Eltern. »Ich habe die Kraft des Feuers.«
    Mum und Dad sahen sich verblüfft an. »Und wir haben dich Flame genannt?«, riefen beide aus.
    Flame lachte. »Ja, komisch, was?«
    »Und wie sehen deine Kräfte ganz konkret aus?«, fragte Dad.
    Flame fragte sich, wie Mum auf das reagieren würde, was sie nun zu hören bekommen würde. »Hm … ich kann Dinge zum Leuchten bringen oder sie verbrennen oder schmelzen.«
    Mum starrte sie an, als habe sie eine Außerirdische vor sich.
    Bevor sie etwas sagen konnte, schaltete Dad sich ein: »Hör einfach nur zu, Ottalie. Bitte, sag nichts.« Er nickte Marina auffordernd zu.
    »Mein Element ist das Wasser«, sagte sie und machte eine kurze Pause, als Mum und Dad wieder erstaunte Blicke tauschten. »Ich kann Flüsse entstehen lassen oder den Dingen das Wasser entziehen.«
    Sie sah Dad an und sagte: »Erinnerst du dich, als das Dach im Sommer undicht war?«
    Dad nickte.
    »Ich habe meine Kräfte benutzt, um das Wasser aus den Wänden zu holen.«
    Jetzt war Dad an der Reihe, seine Tochter anzustarren, als sei sie ein Wesen von einem anderen Stern.
    »Und mein Element ist die Erde«, sagte Flora in ihrer bedächtigen Art. »Ich kann Verborgenes aufspüren und Dinge binden.«
    Dad runzelte die Stirn. »Also konnten du und Marina das Wasser unter dem Rasen spüren, als wir die Überschwemmung im Garten hatten?«
    »Ja«, erwiderte Marina. »Und ich wusste, dass der Geist entkommen war.«
    Mum begann wieder zu weinen und verbarg das Gesicht in den Händen.
    »Schhh, Ottalie«, sagte Dad sanft.
    Er sah seine jüngste Tochter fragend an. »Und du, Sky?«
    Sky grinste. »Mein Element ist die Luft. Ich kann Dinge zum Schweben bringen. Ich habe Charles an die Decke knallen lassen!«
    Mum heulte laut auf und rannte aus dem Zimmer.
     
    Das war das letzte Mal, dass die Cantrip-Schwestern ihre Mutter an diesem Abend sahen. Ottalie Cantrip warf so leicht nichts um, aber die Neuigkeit, dass ihre Töchter magische Kräfte hatten, war zu viel für sie. Grandma folgte ihr auf ihr Zimmer, aber Mum war zu wütend, um mit ihr zu reden. Sie war sehr aufgebracht, weil ihre Schwiegermutter all diese Jahre etwas über ihre Töchter gewusst hatte, von dem sie keine Ahnung gehabt hatte.
    Als Grandma in die Küche zurückkehrte, sah sie traurig aus. Dad hatte das Abendessen zubereitet, und er und die Mädchen saßen um den Küchentisch.
    Flames Handy klingelte mehrmals, doch sie ignorierte die Anrufe. Es war Verena, die versuchte, sie zu erreichen. Aber obwohl Flame sich Sorgen um sie machte, brachte sie es nicht über sich, ans Telefon zu gehen.
    Sie aßen schweigend und in bedrückter Stimmung. Und als das Abendessen vorüber war, gingen alle sofort zu Bett.
    Flame nahm das kleine Holzkästchen vom Küchentisch und wollte es mit auf ihr Zimmer nehmen, doch Dad sagte zu ihr: »Ich würde es mir gerne mal genauer angucken, bitte.«
    »Aber … aber ich muss darauf aufpassen, Dad!«
    »Bei mir ist es sicher«, sagte er und streckte fordernd die Hand danach aus.
    »Aber es war bis jetzt immer bei mir«, sagte Flame. Sie sah plötzlich ganz verängstigt aus.
    »Ich verspreche dir, ich werde gut darauf aufpassen«, erwiderte Dad.
    »Aber Mum wird vielleicht …«
    »Das Kästchen ist sicher bei mir«, wiederholte er mit fester Stimme.
    Flame blieb nichts anderes übrig, als es ihm auszuhändigen und auf ihr Zimmer zu gehen.
    »Gute Nacht, Sidney«, sagte sie, als sie an dem Porträt ihres Ur-Urgroßvaters am Fuße der Treppe vorbeikam.
    Sogar Sidney sieht heute traurig aus, dachte Flame.
    Als der Mond über dem großen, alten Haus aufging, legten sich die Familienmitglieder in ihre Betten und sanken in einen unruhigen Schlaf.

Streit und Verwirrung

    Flame zitterte vor Kälte, als sie am Montagmorgen die Vorhänge ihres Zimmerfensters zurückzog. Der Himmel sah düster und unheildrohend aus. Schneegestöber hüllte das große Haus ein.
    Scheint, als stünde uns ein Unwetter bevor, dachte sie, während sie aus dem Fenster schaute.
    Dann drehte sie sich um und nahm ihr Handy vom Nachttischchen. Verena hatte mehrer SMS geschickt. Flame antwortete ihr, dass es auf Cantrip

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