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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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trottete davon.
    Fidelma schien die Einzige zu sein, die begriff, weshalb der Hund Bruder Faro und die beiden Krieger beunruhigte.
    »Glaubst du, hier ist eine Jagdgesellschaft ist in der Nähe?«, fragte sie Bruder Faro.
    Noch ehe er antworten konnte, hörte sie Pferdegetrappel und Rufe aus Männerkehlen. Unmittelbar darauf tauchten die ersten Reiter zwischen den Bäumen auf und blieben wie angewurzelt stehen, als sie die am Ufer rastende Gruppe erblickten. Sie führten ein Maultier am Zaum, dem ein erlegter Rothirsch aufgeladen war, allem Anschein nach die Jagdbeute des Tages.
    Einer von Wulfoalds Kriegern ging ihnen entgegen und rief sie in seiner Sprache an. Ein kurzer Wortwechsel, und Fidelmas Gefährten entspannten sich sichtlich. Ein junger Mann in reich bestickter Jagdkleidung und einem kurzen Umhang glitt von seinem weißen Hengst. Er hatte angenehme Gesichtszüge, war glatt rasiert und trug sein korngelbes Haar sorgsam geschnitten. Die Augen waren hellblau. Freudig lächelnd ging er mit ausgestreckten Händen auf Magister Ado zu.
    »Ich heiße dich willkommen, Magister Ado. Du bist vonlanger Reise zurück. Wie schön, dich wieder in unserem friedlichen Tal zu begrüßen.«
    Er bediente sich eines umgangssprachlichen Lateins, äußerte sich aber sicher und gewandt, wie jemand, der gebildet und zu befehlen gewohnt ist.
    »Das ist sehr freundlich von dir, Seigneur Radoald«, erwiderte der ältliche Geistliche.
    Ein Blick aus den hellblauen Augen streifte Bruder Faro und Schwester Gisa. »Ah, wen sehe ich da … Schwester Gisa und Bruder Faro? Seid beide herzlich willkommen.« Der junge Mann runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass Bruder Faros Arm und Schulter bandagiert waren. »Irgendetwas stimmt nicht mit euch. Was für ein Unheil ist dir zugestoßen, mein Freund?«
    Magister Ado erklärte, was vorgefallen war.
    »Dass Banditen ihr Unwesen in diesem Tal treiben, ist ungewöhnlich«, sagte der junge Seigneur nachdenklich. »In der Regel überfallen sie wohlhabende Kaufleute auf der alten Salzstraße. Ins Trebbia-Tal kommen sie eigentlich nie, denn Kaufleute, auf die sie es abgesehen haben, ziehen kaum hier entlang, außerdem hätten sie meine Krieger zu fürchten.«
    Bruder Faro versicherte ihm, die Wunde sei nur oberflächlich und würde bald heilen. Fidelma wartete, ob Magister Ado weitere Einzelheiten schildern oder erwähnen würde, dass man ihn bereits in Genua überfallen hatte. Doch er schien gewillt, die Sache auf sich beruhen zu lassen. »Wir hatten Glück, dass Wulfoald und seine Leute gerade in dem Augenblick dazukamen, als wir angegriffen wurden. Er hat diese beiden Bewaffneten beauftragt, uns bis zu deiner Festung zu geleiten, und hat gemeint, wir sollten für eine Nacht um deine Gastfreundschaft bitten.«
    »Gastfreundschaft? Selbstverständlich.« Sein Blick ruhte auf Fidelma. »Haben wir einen Neuankömmling in unserem Tal zu begrüßen?«, fragte er.
    »Das ist Schwester Fidelma aus Hibernia«, stellte Magister Ado sie vor. »Und das ist Radoald, Seigneur von Trebbia.«
    »Fidelma aus Hibernia?« Der junge Mann betrachtete sie aufmerksam. »Feuerrotes Haar, helle Haut und seltsam grüne Augen hast du, all das habe ich auch bei anderen bemerkt, die aus Hibernia kamen. Aus deiner Heimat haben sich viele der Abtei hier angeschlossen. Gedenkst du, bei uns in unserem kleinen Tal zu bleiben?«
    »Ich komme nur zu Besuch«, antwortete ihm Fidelma.
    »Fidelma ist eine Prinzessin in Hibernia«, tat Schwester Gisa eilfertig kund. »Und nicht nur das, sie ist eine berühmte Persönlichkeit.«
    Der junge Seigneur wandte sich Schwester Gisa zu und fragte lächelnd: »Eine Prinzessin? Und berühmt außerdem? Berühmt … weswegen?«
    »Schwester Gisa übertreibt«, warf Fidelma ein.
    »Nein, das tue ich gar nicht. Schwester Fidelma ist in ihrem Heimatland Anwältin und ist erst vor kurzem vom Heiligen Vater und seinem
nomenclator
hoch gelobt worden. Sie hat einen geheimnisvollen Mord an einem fremdländischen Erzbischof aufgeklärt, der sich im Lateranpalast ereignete.«
    Radoald hob anerkennend die Augenbrauen und richtete seine nächste Frage an Fidelma. »Ist dem so? Ist dir das tatsächlich gelungen?«
    Fidelma zuckte mit den Achseln, ihr war es peinlich, von der jungen Schwester so gerühmt zu werden. »Dass ich in der Angelegenheit nützlich sein konnte, will ich gern gestehen.«
    »Siehe da, und so bescheiden.« Der junge Mann tauschte bedeutungsvolle Blicke mit Schwester Gisa, der sehr viel daran

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