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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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lag, den Seigneur von Trebbia wissen zu lassen, wer der neue Gast war. Fidelma glaubte zu spüren, dass es zwischen den beiden ein geheimes Einverständnis gab. Vielleicht war sie aber auch zu empfindsam. Wo immer sie konnte, vermied sie es, über ihre bisherigen Erfolge als
dálaigh,
Anwältin bei den Gerichten ihres Landes, oder ihren Rang als Königstochter zu sprechen. Sie hatte ihre Ausbildung mit dem Grad eines
anruth
abgeschlossen, der zweithöchsten Auszeichnung, die die Hohen Schulen verleihen konnten. Gutgelaunt fuhr der junge Seigneur fort: »Nur haben wir hier keine geheimnisvollen Morde, um deren Aufklärung ich dich bitten müsste. Doch gestatte mir, eine Prinzessin aus Hibernia in meinem bescheidenen Tal willkommen zu heißen.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, hier sein zu dürfen«, erwiderte Fidelma, wie es die Sitte erforderte.
    Radoald wandte sich allen zu und breitete die Arme aus. »Seid mir willkommen, meine Freunde, mein Dach soll heute Nacht auch euer Dach sein.«
    Seine Begleiter waren bereits abgestiegen und hatten ihre Pferde zur Tränke an den Fluss geführt. »Wir waren auf der Pirsch, um den Braten für unser Festgelage heute Abend zu erjagen. Ein prächtiger Hirsch ist unsere Beute. Bevor wir nach Hause zurückkehren, wollten wir Abkühlung am Fluss suchen. Zieht jetzt mit uns, betrachtet meine Festung für diese Nacht als euer Heim.«

KAPITEL 3
    »Erzähl uns von deiner Reise nach Tolosa, Magister Ado«, forderte ihn Radoald auf, nachdem er seinen Durst aus einem Schlauch aus Ziegenleder gestillt hatte, den ihm einer seiner Krieger im Fluss mit Wasser gefüllt hatte.
    Fidelma, die neben ihm stand, sah Argwohn in den Augen des alten Mannes aufblitzen. »Woher weißt du, dass ich in Tolosa war?«, fragte er entgegen seiner sonstigen Art auffallend scharf.
    Radoald störte sich nicht an seinem Ton. »Bei den wenigen Menschen in unserem Tal machen Neuigkeiten rasch die Runde.«
    Magister Ado zog die Stirn in Falten. »Dann ist dir gewiss auch bekannt, dass ich im Kloster des heiligen Märtyrers Saturnin war, um nach einem Manuskript Ausschau zu halten. Es war eine ereignislose Reise, doch
Deo gratias
eine kurze.«
    »Ja, ich habe mich schon über deinen kurzen Aufenthalt dort gewundert. Ein langer Weg, um sich so rasch wieder auf den Heimweg zu machen. Du kannst kaum länger als ein paar Tage fort gewesen sein.«
    »Du bist gut informiert, Seigneur Radoald.«
    »Man tut, was man kann, besonders in dieser unruhigen Zeit. Ist dir unterwegs etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    Fidelma verfolgte das Gespräch mit spitzen Ohren, war aber bemüht, gleichgültig zu wirken.
    »Ungewöhnliches?«
    »Es gehen Gerüchte um, dass die Franken etwas gegen uns im Schilde führen. Auch hört man, dass ihre Heeresmacht, die zu Perctarit hält, in unser Land einzurücken gedenkt.«
    »Mir ist nichts dergleichen aufgefallen.«
    »Dabei heißt es, Tolosa sei eine heimgesuchte Stadt, leideunter der Pest, seine Bewohner würden fluchtartig den Ort verlassen, und selbst die große Basilika drohe zu verfallen.«
    »Davon kann keine Rede sein. Ich habe mich mehrere Tage dort aufgehalten und konnte sogar des Buches, um das es mir ging, habhaft werden,
Das Leben des heiligen Märtyrers Saturnin,
das ich nun unserer ehrwürdigen Bibliothek in Bobium überbringe.«
    »Das nenne ich eine gute Nachricht.« Radoald blickte in die Runde und vergewisserte sich, ob seine Leute die Pferde getränkt hatten, tat so, als hätte er die Fragen mehr beiläufig gestellt. Fidelma jedoch hatte den Eindruck, dass es mit seinen Erkundungen eine besondere Bewandtnis hatte.
    »Wer ist Perctarit?«, fragte sie deshalb.
    »Er war einst König der Langobarden, ein grausamer und despotischer Herrscher, der schließlich gestürzt wurde und Zuflucht im Land der Franken fand.« Radoald hatte sich zu ihr umgedreht und sprach mit ernster Stimme, kämpfte mit aufwallendem Zorn, wirkte aber bald wieder entspannt. »Ich denke, wir sollten aufbrechen.«
    »Ist deine Festung weit von hier?«, fragte sie.
    »Wir dürften sie vor Sonnenuntergang erreichen.«
    »Und Bobium? Liegt das in der Nähe?«
    »Etwa einen halben Tagesritt entfernt, viel länger dürfte es nicht dauern. Bobium ist bei uns in den Bergen hier ein Pfeiler des wahren Glaubens. Ich kann mir gut vorstellen, dass dich viele Fragen über dieses Land bewegen, Fidelma von Hibernia, aber lass uns erst weiterziehen. Auf meiner Burg können wir die Früchte unserer Jagd genießen, uns an

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