Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die neue Klasse

und die neue Klasse

Titel: und die neue Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
Vom Netzwerk:
bestrichene Scheibe Toast aufs Frühstücksbrett.
    David musterte seine jüngere Schwester stirnrunzelnd. Man sah ihm an, wie angestrengt er nachdachte. »Du warst heimlich an meinem Computer«, rief er alarmiert. »Gib’s zu, ist was kaputt?«
    Nele tippte sich an ihre Stirn. »Nö. Ich bin doch nicht lebensmüde«, antwortete sie fröhlich und schmierte sich fingerdick Honig auf ihren Toast.
    »Fällt heute etwa Mathe aus?«, mischte sich Papa ein und starrte sie neugierig an. Irrtümlich rührte er sich einen Löffel Orangenmarmelade in seinen Kaffee.
    »Das wäre total super. Aber leider nicht.« Nele verschlang hungrig ihren Toast und schlürfte den heißen Kakao.
    »Also, was ist dann mit dir los?«, riefen Mama und Papa im Chor.
    Nele strahlte ihre Eltern an. »Irgendwas passiert heute«, verkündete sie wichtig. »Etwas ganz Tolles. Ich spüre es in meinem linken Ohrläppchen.«
    David lachte belustigt auf. »Typisch Nele. Spinnt mal wieder rum.«
    Nele streckte ihrem Bruder die Zunge raus. »Dreimal darfst du raten, wer hier schon wieder spinnt.«
    Mama schüttelte ungehalten den Kopf. »Müsst ihr euch immer gleich streiten?«
    Sie nahm sich eine zweite Tasse Kaffee. »Ich fände es auch toll, wenn heute was passiert. Vielleicht kauft endlich ein Verlag meine Fotos«, sagte sie versonnen. »Die Arbeit im Labor ist todlangweilig.«
    David machte ein finsteres Gesicht. »Nele sagt das doch nur, um sich mal wieder wichtig zu machen. Ich halte mich knallhart an Fakten.«

    Nele kicherte. »Kommen die aus deinem Computer? Melanie aus meiner Klasse hat erzählt, dass du heimlich mir ihrer Schwester Julia chattest!«
    David wurde plötzlich knallrot. »Warum hat der liebe Gott bloß nervige Schwestern erfunden?«, stöhnte er.
    »Jetzt ist aber Schluss«, griff Herr Winter ein und stand vom Frühstückstisch auf. Er nahm einen raschen Schluck Kaffee im Stehen und verzog das Gesicht.
    »Ich glaube, im Kaffee ist eine bittere Bohne, Barbara«, sagte er und leerte den Rest ins Spülbecken. »Packt eure Pausenbrote ein, wir müssen los. David, dein Bus kommt in zehn Minuten.«
    David war bereits zwölf und ging seit fast zwei Jahren in die Gesamtschule.
    Und darauf bildete er sich überflüssigerweise jede Menge ein, fand Nele.
    Seit er mit seinen Freunden einen geheimen Computerclub gegründet hatte, hängte er jedes Mal ein riesiges Schild no sisters an ihre gemeinsame Zimmertür, wenn seine coolen Kumpels zu Besuch kamen.
    Wie doof war das denn?
    Deshalb wünschte sich Nele sehnsüchtig ein eigenes Zimmer. Aber eine größere Wohnung konnten sich Papa und Mama nicht leisten. In diesem Sommer war nicht einmal ein klitzekleiner Urlaub drin.
    Gerade als Nele und David sich hinter Herrn Winters Rücken gegenseitig zur Tür schubsten, während dieser hektisch seinen Autoschlüssel suchte, klingelte das Telefon.
    »Tante Adelheid!«, rief Mama erfreut in den Hörer und warf Nele, David und Herrn Winter einen flüchtigen Abschiedskuss zu. »So eine Überraschung. Bist du wieder zurück aus Brasilien?« Sie verschwand mit dem Telefon ins Wohnzimmer.
    So kriegte Nele leider nicht mehr mit, was Mama alles mit Großtante Adelheid bequatschte, obwohl sie genau das brennend interessierte.
    Soeben fand Herr Winter seinen verschwundenen Autoschlüssel in der leeren Blumenvase. »Also Barbara!«, rief er empört Richtung Wohnzimmer.
    Aber Neles Mama war bereits tief in ihr Gespräch mit Großtante Adelheid versunken. Energisch scheuchte Herr Winter seine beiden Streithälse hinaus ins Treppenhaus und zog die Tür mit Nachdruck hinter sich zu.

Das zweite Kapitel
    beweist, dass es Schüler wirklich nicht immer
leicht habenNele sich überraschend gut benehmen
kannauch Erwachsene ziemlich spontan sein können
verrückte Hühner nicht zwangsläufig Vogelvieh
sein müssenund hat schließlich
    Eine faustdicke Überraschung auf Lager

    Der Schulvormittag war genauso langweilig, wie Nele es vorausgesehen hatte. Mit einem unerwarteten Zwischenfall allerdings: Eine Handvoll Jungs aus der 4b nahmen Nele und Melanie johlend ihre Pausenbrote ab, als die Mädchen es sich gerade im Schatten einer Birke gemütlich machen wollten. Besonders der große Ingo mischte mit. Er hatte ein Mädchen aus der Parallelklasse vor einer Woche so ungestüm über den Haufen gerannt, dass dieses sich beide Knie blutig geschlagen hatte.
    Deshalb verzichtete Nele darauf, ihr Brot zurückzuerobern. Lieber ging sie mit knurrendem Magen zu Mathe. Aber dann war sie die

Weitere Kostenlose Bücher