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und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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durcheinanderrufenden Jugendlichen in Trainingsanzügen aus dem Weg. Weil er nicht aufpasste, rempelte Peter den letzten heftig an. Der Junge revanchierte sich mit ein paar Sätzen, hinter denen Peter saftige Flüche vermutete. Vor Verlegenheit wurde er ein bisschen rot, warf dem Jungen ein kurzes: »Scusi!«, zu und hätte um ein Haar verpasst, dass die Spinne in eine Gasse schlüpfte.
    Eine halbe Minute später stand Peter vor dem Eingang eines Hallenbads, in dem sie eben verschwunden war. Es war ein modernes Gebäude aus viel Glas und Beton, nicht eine mit viel Liebe und Aufwand restaurierte Therme. Peter beugte sich über die Tafel mit den Öffnungszeiten.
    Er nickte zufrieden. Spätestens ein paar Minuten nach halb acht würde die Spinne also wieder herauskommen müssen. Zeit genug, um ihr bis dahin einen würdigen Empfang zu bereiten. In der Eingangshalle fand Peter eine Telefonkabine und wählte die Nummer von Mario und Anna. Aber bei den beiden jungen Römern lief wieder nur der Anrufbeantworter. Wahrscheinlich saßen sie längst eng umschlungen auf einer gemütlichen Piazza, stellte Peter sich vor, und der immer eifersüchtige Mario passte wie ein Luchs darauf auf, dass andere Jungen seiner Freundin nicht allzu feurige Blicke schenkten.
    Aber für den Fall, dass er Mario und Anna nicht erreichte, hatte er sich schon eine andere Idee zurechtgelegt. Er blätterte im Telefonbuch und fand Alexandras Nummer.
    »Pronto!«, sagte die Stimme der jungen Deutschen.
    »Bist du’s, Alexandra? Hier ist Peter Shaw. Aus Kalifornien.«
    »Peter! Wie geht’s dir?«
    »Gut. Sei mir nicht böse, dass ich dich überfalle. Aber ich brauch dich. Also, ich meine, wir brauchen dich. Unbedingt.«
    »Wann?«
    »Jetzt.«
    »Aha.« Alexandra klang zwar etwas überrascht, aber nicht ablehnend. »Und wo?«
    »Kennst du das Hallenbad in San Lorenzo, in der Via Domenico?«
    »Kenne ich. In einer halben Stunde kann ich da sein. Reicht das?«
    Peter überlegte kurz und kam zu dem Ergebnis, dass die Spinne bestimmt nicht nur für zwanzig Minuten ins Schwimmbad gegangen war. »Ich hoff’s!«
    »Willst du mit mir schwimmen?«
    Auf diese Frage war er nicht gefasst. Er stotterte etwas von einem schwierigen Fall und dass sie ihr ja erzählt hätten, sie seien Detektive.
    »In Rom auch?«, kam es etwas verwundert aus dem Hörer.
    Glücklicherweise fiel ihm gerade rechtzeitig ein Spruch ein, den die drei ??? auf ihrer ersten Europastation, in London, mehrfach benutzt hatten. »Natürlich«, antwortete er und streckte dabei unwillkürlich ein wenig die Brust heraus. »Einmal Detektiv, immer Detektiv.«
    Peter verabschiedete sich, hängte ein und sah auf die Uhr. Viertel vor sieben. Er dachte an Justus und Bob, die in fünfzehn Minuten Alberto Bergamelli treffen sollten. Und dann fielen ihm die beiden Handys ein, die sie extra für den Fall gekauft hatten, dass sie sich trennen mussten. Er griff nach hinten in seine Gesäßtasche: Leer! Mit der flachen Hand schlug er an seine Stirn. Natürlich, irgendwann hatte Bob es an sich genommen. Das andere stand sowieso Justus zu, der schließlich Erster Detektiv bei den drei ??? war.
     
    Justus und Bob waren eine Viertelstunde zu früh am vereinbarten Treffpunkt. Sie steckten die Hände in die Taschen und marschierten vor der Fassade des alten Verschiebebahnhofs auf und ab.
    »Wenn Peter sich nicht meldet«, sagte Justus, »dann rufen wir ihn eben an.« Er drückte sich in eine Nische. Auch Bob blieb stehen. »Vielleicht ist er gerade in einer Situation, in der er so einen Piepston nicht gebrauchen kann«, warnte er.
    »Hmm.« Justus war von dem Einwand nicht besonders überzeugt. Er zog sein Handy aus der Tasche und tippte die Nummer ihres zweiten tragbaren Telefons ein.
    Bob wunderte sich über das Pfeifen, das von irgendwo hinter seinem Rücken kam. Er drehte sich um, aber da war niemand. Jetzt kam es wieder von hinten, von dort, wo Justus mit dem Handy am Ohr erwartungsvoll lauschte. Verwirrt sah Bob den Freund an. »Ist aber unpraktisch, dass da so ein lauter Ruf rausgeht.« Missbilligend schüttelte er den Kopf. »Steinzeit-Technik!«
    »Laut? Der ist nicht laut. Im Gegenteil.« Justus’ Superhirn schaltete blitzschnell. »Dreh dich um!«, befahl er. Gehorsam drehte Bob ihm sein Hinterteil zu, und da sah Justus die Bescherung: Um Millimeter ragte Peters Handy aus Bobs Gesäßtasche.
    Mit einem Ruck zog Justus den Apparat heraus, der piepste, als wäre er froh, der engen Tasche entronnen zu
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