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und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Winken sah, schüttelte sie verständnislos ihren Wuschelkopf und zeigte auf das Fahrrad, als wollte sie sagen: Ich kann das Ding doch nicht dazu bringen, dass es sich in Luft auflöst.
    Stumm wies Peter hinüber zur Spinne. Kluges Mädchen, dachte er, als er beobachtete, wie Alexandra kurz stutzte, dann verstand und ihr Rad einfach an den nächstbesten Baum lehnte. Dann schlenderte sie zu Peter hinüber.
    »Ist sie es?«
    »Genau.«
    »Und wer ist sie?«
    »Das müssen wir herausbekommen.«
    »Warum seid ihr hinter ihr her?«
    »Das ist eine längere Geschichte.« Sachte zog Peter Alexandra am Arm. »Komm mit.«
    Wieder hatte Peter Glück. Er hatte befürchtet, die Spinne würde denselben Weg zurück nehmen, den sie gekommen war, und sie würden auf den belebten Straßen keine Chance haben, sie zu stellen. Aber sie wandte sich in die andere Richtung, überquerte die Straße und schlüpfte durch ein schmales schmiedeeisernes Tor in einen Park.
    In kurzen Sätzen schilderte Peter der jungen Deutschen, was seit ihrer letzten Begegnung alles passiert war. Bei dem Bericht über Albertos Verfolgung machte Alexandra große Augen. Verblüfft blieb sie stehen, als Peter sagte: »Das ist noch gar nichts. Justus wurde niedergeschlagen und verschleppt.« Ungeduldig zog sie der Zweite Detektiv weiter. »Wie lang ist dieser Park?«
    »Mehr als eine Meile.« Alexandra schüttelte den Kopf. »Und? Ist Justus wieder da?«
    »Natürlich. Sie hat uns zu ihm geführt.« Peter deutete mit dem Kinn auf die Spinne, die ohne besondere Eile über die schattigen Wege spazierte. Das Mädchen schien die wohlige Wärme, das freundliche Licht und das Gezwitscher der Vögel zu genießen. Der Park war ein kleines Paradies inmitten des Trubels der Riesenstadt. Merkwürdig, dachte Peter, wie wenig Menschen es hierher zieht.
    »Sie?« Alexandras Katzenaugen blitzten. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.« Aufmerksam sah sie Peter von der Seite an. »Woher soll ich eigentlich wissen, dass das nicht alles erstunken und erlogen ist?«
    »Ehrenwort!« Peter reckte drei Finger der rechten Hand in die Höhe. Das schien sie zu beruhigen, denn für eine kurze Weile sagte Alexandra nichts mehr.
    »Führt ihr eigentlich immer so ein aufregendes Leben?«, fragte sie schließlich. »Und außerdem dachte ich, ihr wärt in Rom, um Ferien zu machen.«
    »Sind wir auch. Aber es hat sich so ergeben.«
    »Na schön. Und was hast du jetzt vor? Und was hab ich mit der ganzen Geschichte zu tun?«
    »Wir müssen eine geeignete Stelle abpassen. Dann schnappen wir sie uns.«
    Alexandra schien so etwas erwartet zu haben. »Aber ohne jede Gewaltanwendung, wenn ich bitten darf«, sagte sie ziemlich heftig.
    »Ist doch klar.«
    »Und wenn sie nicht mit dir reden will?«
    Peter fand ihre Hartnäckigkeit sympathisch. »Daran denke ich jetzt lieber nicht«, wich er aus. Einen Moment hielt er inne. Dann erzählte er, wie sie die Spinne kennengelernt hatten. »Vielleicht«, fügte er hinzu, »will sie sogar sehr gern mit uns reden. Wenn die Bande dahinterkommt, dass sie uns Justus’ Versteck verraten hat, ist sie in Gefahr. Vielleicht will sie unsere Hilfe.«
    »Und ich soll also die Dolmetscherin spielen bei dem Verhör«, stellte Alexandra trocken fest.
    Peter nickte. »Genau. Böse?«
    »Na ja«, antwortete Alexandra. »Besonders romantisch ist es nicht. Und wo sind eigentlich deine beiden Freunde?«
    Peter sah auf die Uhr. »Punkt sieben. Jetzt treffen sie sich mit Alberto Bergamelli am alten Verschiebebahnhof. Der zweite Anlauf.«
    »Mit Alberto?« Alexandra blieb wie angewurzelt stehen. »Daraus wird wieder nichts. Dem bin ich vorhin begegnet. Und da marschierte er in eine ganz andere Richtung.«
    »Tatsächlich?« Peter war sehr verwundert.
    »Aber ganz bestimmt. Und er ging auch nicht allein. Zwei Burschen waren bei ihm.«
    Leise pfiff Peter durch die Zähne.
    »Kann das bedeuten, dass er auch in Gefahr ist?«, fragte Alexandra.
    Zuerst wollte Peter sie mit einer Floskel abspeisen, aber dann fand er das unfair. Schließlich war Alexandra viel zu vernünftig, um nicht selbst eins und eins zusammenzählen zu können. Er hob die Schulter. »Mag sein. Ich weiß es nicht.« Er ging ganz nah an Alexandras Ohr heran. »Ich glaube, jetzt ist es so weit. Wir rennen hier rechts durch das kleine Wäldchen. Das ist eine Abkürzung. Dahinter kommen wir von zwei Seiten auf sie zu. Du von vorn und ich von hinten. Du fragst sie, ob du mit ihr sprechen kannst, okay?«
    Auf ihrem Gesicht
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