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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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verrutscht. Daraufhin hat er sie eine halbe Stunde lang angeschrien, dass die Wände gewackelt haben. Die Mitarbeiterin war am Ende, die hat sich mehrere Wochen krankschreiben lassen. Als sie dann wiederkam, hat Kalinowski alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sie loszuwerden. Schließlich hat die den Druck nicht mehr ausgehalten und selbst gekündigt.«
    »Kommt das nicht in jeder Firma mal vor?«, fragte Katharina stirnrunzelnd.
    »Klar. Aber bei einer Frau, die hier dreißig Jahre zuverlässig ihre Arbeit verrichtet hat? Kalinowski wusste genau, die bekommt nirgendwo mehr eine Stelle. Nicht in ihrem Alter. Und er hatte eine diebische Freude, als sie schluchzend ihre Sachen zusammengepackt hat. Der stand die ganze Zeit dabei und hat gegrinst.«
    »Nett«, rutschte es Katharina heraus.
    »Außerdem«, fuhr Rürich fort, »muss da mal etwas mit einer Auszubildenden gewesen sein. War allerdings vor meiner Zeit, also kenne ich die Geschichte nur als Gerücht.«
    »Geht das ein wenig genauer?«
    »Ach, ich weiß ja noch nicht einmal, ob das stimmt. Angeblich soll da etwas zwischen dieser Auszubildenden und Kalinowski gelaufen sein, bis das Mädchen eines Morgens nicht mehr zur Arbeit erschienen ist. Jemand hatte sie fürchterlich zusammengeschlagen. Als sie wieder gesund war, hat sie überraschend die Ausbildung in einem anderen Betrieb fortgesetzt. Merkwürdigerweise hat sie meines Wissens gegen den Schläger niemals Anzeige erstattet.«
    »Und das soll Kalinowski gewesen sein?«, wollte Katharina wissen.
    »Ich sag ja, ich kenne nur das Gerücht. Aber zwei unserer Mitarbeiter haben Kalinowski an dem Abend, bevor das Mädchen nicht mehr erschien, zusammen mit ihr gesehen. Angeblich kamen sie Hand in Hand aus einem Restaurant und fuhren in seinem Wagen gemeinsam weg.«
    »Ist er Ihnen gegenüber einmal ausfallend geworden?«, sagte Gassel kaum hörbar.
    »Laut ja, ausfallend eigentlich nicht. Normale sachliche Auseinandersetzungen, bei denen schon mal gebrüllt wurde. Soll er. ich meine, steht Kalinowski unter Mordverdacht?«
    »Trauen Sie ihm einen Mord zu?«, konterte Katharina mit einer Gegenfrage.
    »Klar«, antwortete Rürich sofort. »Sie nicht?«
    Katharina wechselte das Thema. »Gumprecht hat letzte Woche geäußert, er müsse plötzlich nach Genf. Investitionsprojekte werden bei Ihnen doch sicherlich erst im Team vorbereitet, oder? Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine einzelne Person damit befasst ist.«
    »Ja. Für einen alleine wäre das viel zu umfangreich.«
    »Kennen Sie das Projekt, weswegen Gumprecht in die Schweiz wollte?«
    »Nein, aber das muss nicht unbedingt etwas heißen. Einige Angelegenheiten wurden ausschließlich von Gumprecht und Kalinowski bearbeitet, ohne dass jemand anderes darüber Bescheid wusste.«
    »Existieren nicht irgendwo Unterlagen über solche Projekte?«
    »Mit Sicherheit. Entweder in Gumprechts oder Kalinowskis Büro.«
    Katharina nickte ihr noch einmal zu und machte kehrt. Als die erwarteten Vibrationen hinter ihr ausblieben, schaute sie überrascht zurück. Gassel stand immer noch stocksteif, als hätte er Tretminen unter seinem Absatz.
    »Karl Heinz, kommst du?«, drängte die Blonde.
    »Was? Ach ja, natürlich. Auf Wiedersehen, Frau Rürich.«
    »Tschüssi«, meinte die Fee in dem knallengen seidenen Etwas.
    Katharina rutschte der Unterkiefer beinahe auf die Knie, als sie beobachtete, wie sich der Dicke, um zwanzig Jahre jünger wirkend, umdrehte und an ihr vorbeischwebte.

40
    »Was für ein verfluchter Reinfall!«, schimpfte Hinrichsen-Hennerke, nachdem ein sichtlich erleichterter Kalinowski in Begleitung seines Anwalts das Präsidium verlassen hatte. »So etwas habe ich lange nicht mehr erlebt.«
    »Noch ist gar nichts raus«, meldete Wielert müde.
    »Ach ja?«, polterte der Staatsanwalt weiter. »Schaffen Sie Beweise ran. So kriegen wir Kalinowski nie hinter Gitter.«
    »Können wir nicht erst einmal den Bericht der Kriminaltechnik abwarten?«, beschwichtigte der Leiter des KK 11. »Unter Umständen liefern die uns genau das, was uns noch fehlt.«
    »Sie halten mich auf dem Laufenden«, schnaubte Hinrichsen-Hennerke geladen und rauschte ab.
    Einen Moment herrschte Stille.
    »Was für ein abgezockter Typ«, beendete Hofmann die Gesprächspause. »Zuzugeben, den Obdachlosen in die Firma gebracht zu haben, weil sein Vater auf gelegentlichen Männersex stand, ist die Krönung, aber doch absolut unglaubwürdig. Der Vater wäre doch eher in ’nen Puff gegangen, als.«
    »Der

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