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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Schritt. Zielsicher erwischte sie seinen Reißverschluss und zerrte an dem Nippel.
    »Nein«, winselte Gassel. »Ich könnte dein Vater sein.«
    »Eben drum«, antwortete Carina sehnsüchtig und wühlte sich durch seine Feinrippunterwäsche.

39
    »Meinen Sie das im Ernst?«, fragte Kalinowski fassungslos.
    »Natürlich«, antwortete Wielert gelassen. »Ansonsten hätte ich mich gestern Abend kaum mit dem zuständigen Richter in Verbindung gesetzt.«
    »Das ist doch Wahnsinn«, jammerte Kalinowski, während seine Augen wieder den Durchsuchungsbefehl fixierten. »Bezahlen Sie uns den Produktionsausfall?«
    »Es besteht Gefahr im Verzug«, ging Wielert nicht auf die Frage des Geschäftsmannes ein. »Ihre Mitarbeiter können sich meinetwegen auf dem Parkplatz ein Sonnenbad genehmigen oder Sie schicken sie nach Hause. Bis wir das Firmenareal durchhaben, wird es sowieso etwas dauern.«
    »Sie sind ja verrückt«, fauchte Kalinowski aggressiv. »Mann, das wird Sie teuer zu stehen kommen.«
    »Abwarten«, meinte der Leiter des KK 11 und gab dem Chef der Trachtengruppe einen Wink. Kurz darauf bellte der einige Befehle in sein Funkgerät, worauf aus den Mannschaftswagen auf dem Parkplatz eine Horde Uniformierter hüpfte.
    Wielert war trotzdem nicht wohl in seiner Haut. Nachdem Thalbach und Hofmann ihm gestern Abend von der Aussage des Obdachlosen erzählt hatten, hatte er noch gut zwanzig Minuten mit sich gerungen, bevor er es wagte, den Dienst habenden Richter anzurufen und ihm den Fernsehabend zu versauen. Immerhin, wenn die Sache ein Schlag ins Wasser war, hatte er wenigstens den offiziellen Weg gewählt und stand nicht allein im Regen.
    »Und welche Beweismittel erhoffen Sie hier zu finden?«, schimpfte Kalinowski. »Abgesägte Leichenteile?«
    »Darüber sprechen wir besser im Präsidium.«
    »Wie bitte?«
    Wielert griff ein zweites Mal in seine Jackentasche und holte den nächsten amtlichen Wisch hervor. »Ich habe hier einen Haftbefehl gegen Sie«, sagte er. »Sie sind festgenommen.«
    Kalinowski sprang aus seinem Sessel und wirkte einen Moment, als wollte er dem Beamten an den Kragen. »Und warum?«, fragte er mühsam beherrscht.
    »Sie stehen unter Mordverdacht.«
    Der Yuppie lachte auf. »Mord? Wen soll ich denn umgebracht haben?«
    »Erwin Lindemann«, bellte Wielert, plötzlich genauso laut wie Kalinowski, zurück. »Wir haben einen Zeugen, der beobachtet hat, wie Sie gemeinsam in Herrn Burgerts Fahrzeug gestiegen sind. Danach hat den Obdachlosen niemand mehr lebend gesehen.«
    »Was für ein Obdachloser?«, stellte sich Kalinowski blöd.
    »Wie gesagt, wir reden im Präsidium darüber. Bei der Gelegenheit können wir uns auch gleich über den plötzlichen Tod Ihres Kollegen unterhalten.«
    Kalinowski holte tief Luft. »Was soll das denn jetzt?«
    »Ach, wissen Sie das noch nicht? Gumprecht ist tot.«
    »Werner?«, stammelte der Geschäftsführer verständnislos. »Werner ist tot? Aber der ist doch in Genf.«
    »Die Leute sind eingewiesen«, plapperte Hofmann, vom Flur her näher kommend, dazwischen.
    Wielert gab ihm ein Zeichen, worauf Hofmann abrupt stehen blieb. Katharina hinter ihm konnte zwar noch rechtzeitig stehen bleiben, wurde vom nachrückenden Gassel aber voll erwischt. Sie konnte nur noch gequält aufjapsen.
    »Herr Gumprecht wurde gestern Mittag tot aufgefunden«, antwortete Wielert endlich auf Kalinowskis Frage. »Aber nicht in einer Badewanne eines Genfer Hotelzimmers, sondern in seiner eigenen Wohnung. Und da war er schon eine ganze Weile tot.«
    Kalinowski sank kraftlos zurück in seinen Sessel und wirkte verzweifelt. »Aber wie ist das denn passiert? Er hat mich doch noch letzte Woche.«
    ». angerufen, ja, das wissen wir. Aber hat er Ihnen wirklich gesagt, er wolle nach Genf?«
    »Ja, natürlich. Was denn sonst?«
    »Nun, das möchte ich eigentlich von Ihnen wissen. Und deswegen fahren wir jetzt ins Präsidium.«
    Gleichzeitig gab Wielert den beiden Streifenhörnchen, die die ganze Zeit mit hinter dem Rücken verschränkten Armen gewartet hatten, ein Signal. »Bringen Sie Herrn Kalinowski doch schon mal in den Wagen. Und passen Sie gut auf ihn auf.«
    »Ich will einen Anwalt«, forderte Kalinowski, als die Schränke in Uniform auf ihn zugingen.
    »Später«, nickte Wielert.
    »Hoffentlich kriegen wir den geknackt«, unkte der Chef des KK 11, als die Kripobeamten das Büro für sich allein hatten. »Jede Wette, so lange der sich nicht mit seinem Rechtsverdreher unterhalten hat, bekommen wir

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