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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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durch die Dunkelheit auf sie zu.
    Es sieht nicht wie Charles aus, dachte sie.
    Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Die Gestalt kam direkt auf sie zu und blieb ein paar Schritte entfernt stehen.
    Glenda Glass betrachtete die winzige, sehr alte Dame, die vor ihr stand. Sie hatte einen durchdringenden Blick und ein Gesicht, das so verschrumpelt war wie eine Walnuss. Auf ihrem Kopf trug sie einen lila Strickhut und an den Füßen klobige braune Stiefel.
    »Violet Duggery«, sagte Glenda mit einem spöttischen Schnauben.
    Mrs Duggery schwieg. Ihre Augen glitzerten.
    Glenda zögerte. Sollte sie versuchen, ihre Kräfte zu gebrauchen?
    Da sagte Mrs Duggery scharf: »Zeit, diese Leute in Frieden zu lassen, Glenda Glass. Du und Margaret, ihr habt genug Schaden angerichtet.«
    Es war keine Bitte, es war ein Befehl.
    Glenda sah die alte Dame abschätzend an. Bestimmt sind ihre Kräfte mit dem Alter geringer geworden, dachte sie und hob ihre rechte Hand.
    Doch Mrs Duggery war schneller.
    Ein gewaltiger Magieblitz schoss an Glendas Kopf vorbei. Er traf sie nicht, aber sie schwankte.
    Mrs Duggery ließ die Hand sinken und sah Glenda schweigend an. Dann sagte sie in ihrem breiten Norfolkdialekt: »Das war eine Warnung. Wenn du zu den Cantrips willst, musst du erst an mir vorbei, Glenda.«
     
    Im Westturm schufen die vier Schwestern mit Hilfe des magischen Lichts das Portal. Flame saß im Schneidersitz an der Ostseite des Raumes mit dem Rücken zur Wand. Marina saß im Süden, Flora im Westen und Sky im Norden. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Hände streckten sie mit geöffneten Handflächen zur Mitte des Kreises. Als sie sich konzentrierten, füllte das Turmzimmer sich mit dem leuchtend blauen Licht. Gleichzeitig verstummte das Tosen des Windes draußen und die Geräusche im Haus. Die Mädchen konnten nicht einmal mehr ihren eigenen Atem hören. Es war absolut still.
    »Richtet eure Magie in die Mitte des Raumes«, sagte Flame. »Schafft einen gleichmäßigen Energiefluss. Denkt daran, dass es das Gleichgewicht zwischen unseren Kräften Luft, Wasser, Erde und Feuer ist, das unserer Magie die Stärke verleiht.«
    Als ihre Kräfte sich miteinander verbanden und stärker wurden, pulsierten die Farben des Regenbogens als Lichtwellen durch den Raum: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett.
    »Die Energie baut sich auf!«, rief Flame. »Haltet die Magie!«
    Das Regenbogenlicht wurde immer strahlender. Leuchtende Farbwellen füllten den Raum. Dann vereinten sich die Wellen plötzlich zu einem Bogen aus Licht. Er erstreckte sich von der Mitte des Turms bis zur Wand, hoch oben im Westturm, und schien sie zu durchbrechen.
    »Öffnet die Augen!«, rief Flame.
    Dann, als wären sie eins, standen die Cantrip-Schwestern auf und gingen auf den Regenbogen aus Licht zu. In seiner Mitte erschien ein Band aus weißem Licht, das nach und nach immer heller strahlte.
    »Gleich ist es so weit«, flüsterte Flame. »Hört mir gut zu. Sobald wir durch das Portal gegangen sind, müssen wir zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Margaret Cantrip erwartet uns, also seid wachsam, seid bereit.«
    Mehrere Stufen zeichneten sich in dem Bogen aus weißem Licht ab.
    »Die Brücke aus Licht!«, rief Marina und betrachtete sie voller Ehrfurcht.
    Flame sagte: »Jetzt bleibt zusammen! Fasst euch an den Händen!« Die vier Schwestern packten sich so fest sie konnten an den Händen und gingen auf die Stufen zu.
    Mit fordernder Stimme rief Flame in das Licht: »Wir suchen Margaret Cantrip im Jahr 1910 !« Sie setzte ihren Fuß auf die unterste Stufe und das gleißende weiße Licht ließ ihr Gesicht erstrahlen.
    Marina, Flora und Sky folgten ihrer Schwester, Stufe um Stufe bewegten sich die Mädchen aufwärts.
    Sobald sie alle vier auf der Brücke aus Licht standen, wirbelten der Regenbogen und das weiße Licht um sie herum. Langsam zuerst, dann schneller und schneller, bis alles vor ihren Augen verschwamm.
    Eine gefühlte Ewigkeit lang versuchten sie verzweifelt, sich aneinanderzuklammern, während sie den Tunnel aus Licht entlangschossen.
    Und dann stand die Welt auf einmal vollkommen still.

In Margarets guter Stube

    »Wo sind wir?«, flüsterte Sky.
    Die Cantrip-Schwestern standen dicht beieinander, ihre Beine zitterten und in ihren Köpfen drehte sich immer noch alles. Sie blinzelten und sahen sich um.
    Sie befanden sich in einem dunklen, spärlich möblierten Zimmer. Am entgegengesetzten Ende des Raumes glommen ein paar Kohlen in einem steinernen Kamin. Links

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