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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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dich mit mir anzulegen. Die sogenannten
guten
Cantrips, die an den Codex glauben, verlieren ihre Kräfte stets, wenn sie versuchen, andere Cantrips zu verletzen.«
    Flame keuchte empört: »Ich tue nur Gutes mit meiner Magie!«
    »Ha!«, schnaubte Margaret. Eine Weile starrte sie Flame an. Dann sagte sie: »Wir werden sehen.«
    Ein Anflug von Panik machte sich in Flame breit. Würden sie jemals wieder aus diesem Zimmer herauskommen?
    Margaret entdeckte den Anflug von Angst in Flames Augen sofort und zischte: »Nur wir anderen Cantrips, diejenigen, die ihr zimperlichen kleinen Mädchen
böse
nennt, haben wahrhaft magische Kräfte.«
    Flames Angst verwandelte sich in Wut. »So ein Blödsinn! Wie kann etwas Schlechtes jemals besser als etwas Gutes sein?«
    »Dir mangelt es an Respekt«, sagte Margaret. »Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass man Erwachsenen nicht widerspricht? Die Sitten müssen sich geändert haben. Die jungen Leute eurer Zeit sind anscheinend weniger höflich.« Margaret beobachtete sie wie ein Falke. Marina, Flora und Sky wagten kaum zu atmen.
    Flame wandte den Blick ab. Ruhig bleiben, dachte sie, die Hände zu Fäusten geballt. Ich darf mich nicht provozieren lassen, sonst verliere ich die Fassung und vergesse, wozu wir hier sind.
    Doch das alles war zu viel für Flame. Ihre grünen Augen blitzten, als sie sich zu Margaret drehte und ihr entgegenschleuderte: »Warum versuchst du, unserer Familie zu schaden?«
    Margaret lächelte furchteinflößend. Marina, Flora und Sky schnappten nach Luft.
    »Flame, nein!«, flüsterte Flora.
    Aber Flame hörte nicht auf ihre Schwester. Sie wollte die Wahrheit wissen. »Warum machst du Sidney für dein Unglück verantwortlich?«
    »Weil es seine Schuld ist.« Margarets Stimme klang kalt und flach. Sie schwieg kurz, dann sagte sie: »Ich möchte nur, was mir zusteht.«
    »Und das wäre?«, fragte Flame.
    »Ich bin die rechtmäßige Erbin des Familiengeheimnisses und von Cantrip Towers.«
    Flames Stimme überschlug sich fast vor Entrüstung. »Sidney hat dir eine stattliche Summe Geld für das Grundstück gezahlt. Das Haus gehört nun unserem Zweig der Familie. Und wenn sich deine Mutter Lily entschlossen hat, das Geheimnis Sidney anzuvertrauen, steht es dir ebenfalls nicht zu. Es gehörte Sidney und nun gehört es uns.«
    Aus Margarets Kehle ertönte ein zweites leises Knurren. Sky schrie auf.
    Flame sprang auf und stellte sich vor den Kamin. »Er hat dich geliebt!«, schrie sie Margaret an. »Dein Bruder hat dich geliebt! Und du hast ihn geliebt. Ich habe es gesehen! Ich habe den Beweis dafür!«
    Mit einem Wutschrei sprang Margaret aus ihrem Sessel, und die beiden standen sich Auge in Auge gegenüber. Sie begannen, sich auf dem Holzfußboden zu umkreisen, wie zwei Boxer im Ring.
    »Gib – mir – den – Plan!«, befahl Margaret.
    Marina, Flora und Sky sprangen ebenfalls auf. Flame und Margaret bewegten sich immer noch im Kreis. Die Schwestern warfen sich ratlose Blicke zu. Sollten sie ihre Magie einsetzen? Aber was, wenn sie Flame anstelle von Margaret treffen würden?
    Flames Gesicht glühte vor Leidenschaft, als sie rief: »Sidney wollte dir niemals schaden, doch du warst böse und herzlos!«
    Margaret heulte auf und hob beide Hände über Flames Kopf. Im nächsten Augenblick schoss ein riesiger Magieblitz aus ihren Fingern, der Flame zu Boden streckte. Marina, Flora und Sky schrien: »Flame!«
    »Gib mir den geheimen Plan!«, zischte Margaret und beugte sich über das Mädchen.
    Flame lag betäubt und regungslos da. Ihr Kopf pochte. Was geschieht mit mir? Wo bin ich?
    Margaret beobachtete das Mädchen mit den kupferfarbenen Haaren dabei, wie es sich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Ohrensessel hochzog.
    »Gib mir den Plan!«, wiederholte Margaret und streckte die Hand aus.
    Flame schüttelte mit gesenktem Blick den Kopf. »Nein«, sagte sie und sank wieder etwas in sich zusammen.
    Margarets Stimme war laut, eiskalt und unerbittlich. »Gib mir den Plan!«
    Flame griff in die Hosentasche ihrer Jeans. Sie suchte mit ihren Fingern in der Tasche, während ihr Kopf sich noch immer drehte. Das Foto, dachte sie. Ich muss Margaret das Foto zeigen …
    Marina keuchte und machte einen Schritt nach vorn. »Nein, Flame, gib ihn ihr nicht!«, rief sie. »Gib ihr den Plan nicht!«
    Margaret drehte sich um und streckte die Hand aus, um Marina daran zu hindern, zu Flame zu gelangen. »Sei still!«, zischte sie.
    Marina hielt erschrocken inne, wie gebannt von der

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