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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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zwei Uhr dreißig werde ich dort sein. Ich lasse das Auto besser in der Auffahrt stehen und gehe den Rest zu Fuß. Ich möchte niemanden wecken.
    Doch wie komme ich in das Haus?, grübelte er. Da rase ich herbei, um den Schwestern zu helfen, und habe keine Ahnung, ob ich überhaupt ins Haus komme …
    Er bog in die lange Auffahrt von Cantrip Towers ein und hielt den Wagen auf halber Strecke zum Haus an. Dann stieg er aus, schloss leise die Tür und ging auf das Haus zu. Es ist eine dunkle Nacht ohne Mond, dachte er nach einem Blick in den tintenschwarzen Himmel.
    Das riesige Haus mit seinen beiden Türmen ragte vor ihm in der Dunkelheit auf. Ich gehe besser zur Rückseite. Vielleicht hat Colin ja vergessen, die Hintertür abzuschließen.
    Er ging vorsichtig über den Rasen auf der Westseite des Hauses. Als er um die Ecke kam, konnte er die Umrisse eines Fahrrads ausmachen, das an der Hauswand lehnte. Lustiges Rad, ein ziemlich altes Klappergestell, dachte er, dann ging er weiter.
    Die Hunde, ermahnte sich Charles, als er an der Küchentür vorbeischlich, denn Mum hatte ihm von dem kleinen Welpen erzählt. Ich darf die Hunde nicht aufwecken …
    Er kam zur Tür des Wintergartens und blieb stehen. Was tue ich hier?, fragte er sich, von Zweifeln übermannt. Ich muss vollkommen verrückt geworden sein!
    Er stand da, die Hände in den Hosentaschen, und überlegte, ob er sein Vorhaben besser aufgeben sollte.
    Die Mädchen schlafen wahrscheinlich tief und fest und haben nichts zu befürchten. Glenda wollte mich bestimmt nur aus der Fassung bringen. Wenn Colin und Ottalie mich um diese Zeit dabei erwischen, wie ich um ihr Haus rumschleiche, werden sie sich fragen, was zum Teufel mit mir los ist.
    Er rieb sich das Kinn und atmete tief aus.
    Die Erinnerung an Glendas Stimme am Telefon rüttelte ihn auf. Wo ich schon mal hier bin, kann ich genauso gut ausprobieren, ob die Wintergartentür verschlossen ist, dachte er. Und er griff nach der Klinke. Sie ließ sich herunterdrücken.
    Charles sah die offene Glastür verwundert an. Wie seltsam, dachte er. Colin schließt die Türen doch jeden Abend ab …
    Kurz darauf stand er in der großen Halle. Er zog seine Schuhe aus und stieg vorsichtig die Treppe bis in den Westturm hinauf.
     
    Zur gleichen Zeit zog Glenda Glass auf Eichenruh einen schwarzen Mantel und Hut an. Leise nahm sie ihre Handschuhe und den Schlüsselbund und verließ das Haus durch die Hintertür. Sie schritt lautlos über den Kies zu ihrem silbernen Wagen und stieg ein. Die Tür fiel mit einem kaum hörbaren Geräusch ins Schloss. Sobald der Motor lief, fuhr sie zügig von dannen.
    Ihre Augen glitzerten, und ihr Mund war zu einer schmalen grausamen Linie zusammengepresst, während sie die Landstraßen entlangjagte. Sie bog in die Auffahrt von Cantrip Towers ein. Als die Scheinwerfer ihres Wagens Charles’ Auto erfassten, explodierte sie schier vor Wut.
    Sie knurrte, stieg aus dem Wagen und schloss leise die Tür. Er muss gekommen sein, um den Mädchen zu helfen. Dafür wird er bezahlen. Ich werde Charles dafür büßen lassen …
    Einen Moment stand Glenda einfach da und erlaubte ihren Augen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Bald schon konnte sie die Umrisse der Türme erkennen. Das Haus lag direkt vor ihr. Sie ging über den Rasen auf die Westseite des Hauses zu. Ihr fiel ein altes Fahrrad auf, das dort an der Wand lehnte.
    Ich kann Charles nirgends entdecken, dachte sie und spähte in die Dunkelheit. Er muss schon im Haus sein.
    Welche Tür hat er genommen? Die Küchentür? Nein, da sind die Hunde, dachte sie. Der Wintergarten? Ich versuche es dort.
    Das letzte Mal, als ich versucht habe, ins Haus zu gelangen, bin ich gescheitert, erinnerte sich Glenda. Das passiert mir nicht noch mal. Ich
muss
heute Nacht in den Turm.
    Sie schritt leichtfüßig auf die Glastür des Wintergartens zu und griff nach der Klinke.
    Sie bewegte sich nicht.
    Verdammt, abgeschlossen, dachte Glenda. Ich werde meine magischen Kräfte benutzen müssen, um sie zu öffnen. Und sie trat einen Schritt zurück.
    Sie war im Begriff ihre Hand zu heben und mit dem Finger auf die Klinke zu zeigen, als sie plötzlich spürte, dass jemand hinter ihr stand. Jemand beobachtete sie.
    Sie drehte sich um und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Wer war da?
    Charles? Es musste Charles sein.
    Dann machten ihre Augen einen Umriss aus. Jemand stand auf dem Rasen, etwa zehn Meter entfernt.
    Glenda holte scharf Luft. Der Umriss bewegte sich

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