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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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von Margaret Cantrip ins Gedächtnis.
    »Großmutter«, rief sie durch Zeit und Raum. »Großmutter! Hör mir zu. Schließ die Tür! Schließ die Tür zum Portal. Hindere die Cantrip-Schwestern daran, zurückzukehren!«
     
    Margaret saß in ihrem Sessel beim Feuer und betrachtete die Fotografie von sich und Sidney, diese zwei glücklichen Kinder, und begann zu weinen. Dann hörte sie durch ihren Kummer hindurch eine Stimme rufen. »Großmutter!«, rief die Stimme. Während Tränen ihre Wangen hinunterliefen, rief die Stimme wieder nach ihr. »Schließ das Portal! Hilf mir, die Cantrip-Schwestern zu fangen!«
    Eine Sekunde war Margaret in Versuchung. Sie wurde von einem unerwarteten Gefühlssturm überwältigt, als sie erkannte, dass ihre Enkelin Glenda durch Zeit und Raum nach ihr rief. Eine Sekunde lang blitzte die Erinnerung an die dunkle Magie in ihr auf. Ich muss ihr helfen, dachte sie. Sie will, dass ich das Portal schließe. Der Dachboden! Die Mädchen werden vom Dachboden aus zurückkehren.
    »Hindere die Mädchen daran zurückzukommen!«, wiederholte Glenda. Margaret beugte sich vor, um aufzustehen. Dann hielt sie inne. Sie sah die Fotografie in ihrer Hand an.
    Nein, dachte sie. Keine dunkle Magie mehr! Ich weiß nun, wonach ich mich immer gesehnt habe: Liebe. Ich werde den Ehrenkodex der Cantrips in Ehren halten. Es ist das, was Sidney immer gewollt hat.
    Margarets Gesichtszüge wurden weicher, sie fühlte sich mit einem Mal ganz unbeschwert und wohl. Ich habe endlich gefunden, wonach ich so lange gesucht habe. Es war die ganze Zeit über da, aber ich wollte es nicht sehen. Ich werde Sidneys Ururenkelinnen nicht wehtun.
    Und sie rief der Stimme in ihrem Kopf zu: »Nein, ich werde dir nicht helfen, Glenda. Ich werde keine dunkle Magie gegen die Mädchen richten.«
    Als sie sich tief in ihren Sessel zurücksinken ließ, sah sie in ihrem Geiste die vier Mädchen auf ihrem Dachboden den Regenbogen aus Licht schaffen. In dem Licht wurde nach und nach eine Öffnung sichtbar.
    Sie haben die Tür gefunden, dachte sie. Aber das Licht wird schon schwächer, sie waren zu lange hier. Die Tür wird schmaler. Bald wird sie zu klein für sie sein …
    Sie sah, dass die vier Mädchen die immer kleiner werdende Tür entsetzt anstarrten. Das Mädchen mit den kupferfarbenen Haaren schubste seine drei Schwestern durch die enge Öffnung, so schnell es konnte.
    Die Tür war schon fast geschlossen, und als das Mädchen mit den kupferfarbenen Haaren sich durch den winzigen Spalt warf, sah Margaret, wie sie hinter ihr zuschnappte, ihren Fuß nur knapp verfehlend.
    Gott sei Dank, dachte sie. Gott sei Dank.
    Und während Margarets Herz sich öffnete, sackte Glenda gegen ihren Wagen. Mit zusammengepressten Lippen, verletztem Stolz und Wut im Herzen dachte sie: »Sie hat mir nicht geholfen. Margaret hat mir nicht geholfen …«
    * * *
    Im Westturm von Cantrip Towers geriet Charles in Panik. Vor ihm wurde der Bogen aus weißem Licht und Regenbogenlicht allmählich schwächer. Eine nach der anderen verblassten die Stufen zum Portal.
    Das Portal schließt sich und die Mädchen sind noch immer da drinnen, dachte er mit rasendem Herzen. Was kann ich tun? Was soll ich tun?
    Ich brauche irgendeinen Gegenstand, den ich in die Öffnung stecken kann, um die Tür zu blockieren, dachte er und sah sich hektisch im leeren Turmzimmer um. Aber womit? Der Raum war vollkommen leer.
    Mit einem Gefühl wachsender Verzweiflung wurde ihm klar, dass er nur eine Chance hatte.
    Ich selbst, dachte er. Ich kann das Portal nur selbst daran hindern, sich zu schließen. Beherzt griff er in den Regenbogen aus Licht und fühlte, wie er sich um seinen Arm schloss.
     
    Die Cantrip-Schwestern wirbelten durch den Regenbogen.
    »Das Licht wird schwächer!«, kreischte Marina mit rudernden Armen.
    »Wir werden hier drin gefangen sein!«, schrie Sky, um die eigene Achse trudelnd.
    »Nimm meine Hand, Sky!«, rief Flora, als ihre kleine Schwester an ihr vorbeischoss.
    »Der Magische Kreis!«, schrie Marina. »Wir müssen den Magischen Kreis bilden, um das Portal offen zu halten!«
    »Flame!«, rief Flora, die sah, dass ihrer großen Schwester der Kopf auf die Brust gesunken war. »Flame, wach auf! Wir müssen den Magischen Kreis bilden!«
    Marina, Sky und Flora fanden einen Weg zueinander und hielten sich so fest, wie sie konnten.
    »Schnell, schnapp dir Flames Hand!«, rief Marina Flora zu.
    Und dann waren sie plötzlich alle miteinander verbunden; sie hielten sich an den

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