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und ein Kater mit Koepfchen

und ein Kater mit Koepfchen

Titel: und ein Kater mit Koepfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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mit einem möglichst überlegenen Lächeln die Supertussi-Mutter zu provozieren. Denn darauf habe ich gerade ziemliche Lust.
    In einem eng anliegenden roten Kleid und Stöckelschuhen wühlt man normalerweise nicht in Möbellagern herum. Das kann mir keiner einreden. Schadenfroh beobachte ich, wie sie auf ihren High Heels haargenau in derselben Pfütze landet wie ich vorhin. Allerdings nimmt sie es nicht so gelassen hin. Sie flucht nämlich ganz undamenhaft.
    Also im Klartext: Sie brüllt das S-Wort, das unsere Mutter uns streng verboten hat. Da kennt sie gar keinen Spaß.
    „Juchuh, Maxie. Guck mal hierher“, ruft Linus vergnügt.
    Ich sehe mich suchend um und entdecke Linus auf Eddys Rücken. Er strahlt über das ganze Gesicht, während Jule Eddy an einer Hundeleine durch unseren Garten spazieren führt.
    „Linus! Schatz, komm da sofort runter!“, schreit die Supertussi-Mutter los. „Solche Tiere sind unberechenbar.“ Sie stolpert panisch Richtung Eddy, um Linus zu retten.
    Fremde Erwachsene mag Eddy nicht besonders. Schon gar nicht, wenn sie kreischend auf ihn zustürmen. Ich kann das verstehen.
    „Iah-iah-iah! Iah-iah-iah! Iah-iah-iah!“, beginnt Eddy zu schreien. Es hört sich ein bisschen so an, als hätte er sich vor Schreck verschluckt. Er schleudert nervös seine Hinterbeine in die Luft und bockt sein Hinterteil auf, und für einen schrecklichen Augenblick sieht es tatsächlich so aus, als würde er Linus abwerfen.
    Zum Glück stürmt unsere Mutter im selben Moment aus ihrer Praxis in den Garten und schubst die Supertussi-Mutter, die ungefähr zur gleichen Zeit bei Eddy ankommt, einfach zur Seite. Sie schnappt sich die Hundeleine und dreht den aufgebrachten Esel einfach um. Gleichzeitig hängt sie sich an seinen Hals und flüstert ihm etwas in sein linkes Ohr.
    „Iah-iah-iah!“, schreit Eddy noch einmal anklagend, bevor er verstummt.
    „Braver Esel“, sagt Mama zufrieden. Sie nimmt den Apfel, den Jule ihr hilfsbereit hinhält, und tätschelt Eddys Kopf. „Bitte absteigen, junger Mann“, sagt sie dann freundlich zu Linus und zieht ihn von Eddys Rücken auf das Gras herunter. „Hat es dir Spaß gemacht? Du kannst es an einem anderen Tag gerne noch mal probieren. Lukas reitet auch gerne mit Eddy aus.“
    Linus grinst immer noch über das ganze Gesicht und nickt heftig.
    „Ich bin nicht damit einverstanden“, mischt sich die Supertussi-Mutter ein. „Das ist viel zu gefährlich für meinen Sohn. Er ist sehr empfindlich.“ Sie steckt mit ihrem Stöckel im weichen Erdboden fest und versucht vergeblich, ihn wieder herauszuziehen.
    Mama schaut sie überrascht an. „Das ist ein Esel und kein Rennpferd“, antwortet sie schließlich. „Unser Eddy ist ganz besonders kinderlieb, sonst würde ich das gar nicht erlauben, glauben Sie mir.“
    „Absolut harmlos, Katrin. Ehrenwort“, mischt sich Herr Pfeffer übertrieben fröhlich ein. „Klementine ist doch Tierspezialistin. Schön, dass ihr euch mal kennenlernt.“
    Die Supertussi-Mutter kapiert leider gleich, dass Sebastian es nicht so toll fände, wenn sie sich nicht mögen würden. Forsch streckt sie Mama die Hand hin. „Hallo. Katrin Berlin … Freut mich.“ Es klingt aber irgendwie gar nicht so, als würde sie sich freuen.
    Mama nickt und schüttelt steif ihre Hand. „Ich weiß. Linus hat mir erzählt, dass Sie aus Berlin kommen und die Pfeffers kennen. Ich bin Klementine Buntschuh. Doktor Buntschuh. Sie brauchen sich also keine Sorgen um die Gesundheit Ihres Sohnes zu machen. Der Umgang mit Eddy wird Linus eher guttun, denke ich.“ Sie starrt auf das rote Supertussi-Mutter-Kleid wie ein Stier in der Arena auf das Tuch des Toreros.
    Donnerwetter. Wäre unsere Mama nicht erwachsen, würde ich jetzt echt denken, sie ist zickig. Oder sogar eifersüchtig.
    „Nein, nein. Berlin ist unser Nachname. Wir kommen aus Berlin und heißen auch Berlin“, widerspricht die Lotta-Linus-Mutter.
    „Ach so?“ Mama kichert hysterisch. „Ist ja ziemlich ulkig. Da werden Sie sicher öfter mal veräppelt.“
    Katrin Berlin guckt beleidigt und bleibt eine Antwort schuldig.
    Ich bin ein wenig schadenfroh. Wer Berlin mit Nachnamen heißt, sollte sich lieber nicht über den Namen Buntschuh lustig machen.
    „Klementine macht die beste heiße Schokolade in dieser Stadt“, sagt Herr Pfeffer euphorisch. „Hast du Lust, uns einzuladen, Klementine? Wäre doch schön, noch eine Weile gemeinsam auf der Veranda zu sitzen.“
    Mama runzelt die Stirn. Dann holt sie sehr

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