Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
entgegnete Colleen, »aber wenn da so ein Mann wie Perry Fitz steht. Er war wirklich unglaublich attraktiv. Ich hätte ihn selbst gern vernascht. Aber von
der eigenen Mutter erwartet man das natürlich nicht, da gebe ich dir recht.«
    »Weißt du, Veronica will überhaupt nicht meine Mutter sein«, fuhr Romy fort. »In ihrer Vorstellung ist sie noch immer zwanzig und unwiderstehlich. Wenn sie in den Spiegel schaut, sieht sie noch immer die Frau, die sie einmal war, nicht die, die sie jetzt ist. Keine andere Frau in ihrem Alter würde bei einer Party mit jungen Männern flirten.«
    »Na ja, vielleicht schon«, mutmaßte Colleen, »zumindest wenn sie so heißblütig sind wie Veronica. Denk nur an all die Schauspielerinnen, die sich jüngere Liebhaber nehmen.«
    »Bist du vielleicht auch noch auf ihrer Seite, oder wie?«, brauste Romy auf. »Du findest nichts als Ausreden für sie.«
    »Nein, das stimmt nicht!«, rief Colleen. »Ich überlege nur laut, dass sich ältere Frauen vielleicht nicht als alt empfinden. Du und ich  – wir sehen das natürlich anders, aber sie wollen sich ihr Alter nicht eingestehen. Und deine Mutter ist das beste Beispiel dafür.«
    »Als sie meinen Vater geheiratet hat, waren alle der Ansicht, dass sie zu alt für ihn ist«, sagte Romy trübsinnig. »Die hatten doch keine Ahnung.«
    »Es war schon ein bisschen lächerlich, deinen Freund anzumachen«, bemerkte Colleen. »Ich kann verstehen, dass du ausgeflippt bist. Und ich bin schockiert über Perry. Ich habe ihn für einen netten Kerl gehalten.«
    »Tja, vielleicht hatte er ja eine Schwäche für ältere Frauen«, gab Romy zu bedenken. »Aber viele von Kathryns Collegefreundinnen haben Veronica für ihre ältere Schwester gehalten. Na ja, du kennst sie ja  – aus der Ferne kann man leicht auf die Idee kommen. Mich wundert nur, dass Perry auch noch in der Nähe interessiert war.«
    Colleen kicherte. »Hängebrüste sind doch wirklich mal was anderes.«
    »O nein, ich bitte dich!«, erwiderte Romy stöhnend. »Das
sind genau die Sachen, die ich mir nicht vorstellen mag. Und das Schlimme ist  – sie wusste ganz genau, dass er mit mir zusammen war. Aber sie war einfach schamlos.«
    »Ich verstehe schon, dass das ein Trauma für dich gewesen sein muss«, stimmte Colleen ihr zu. »Und man kann es dir nicht verübeln, wenn du immer noch wütend auf sie bist. Was sie getan hat, war total unakzeptabel, selbst wenn sie mitten in einer Midlife-Crisis gesteckt haben mag.«
    »Veronica steckt seit ihrem dreißigsten Geburtstag in einer Midlife-Crisis«, erklärte Romy missmutig.
    Colleen lachte. »Was hat Perry eigentlich dazu gesagt?«
    »Er war vollkommen fertig«, erzählte Romy. »Viel hat er nicht gesagt, nur ständig ›Scheiße‹ vor sich hin gemurmelt, ehe er das Weite gesucht hat und nicht mehr gesehen ward.« Plötzlich kicherte sie. »Und Veronica hat ständig wiederholt, wie leid es ihr tut und dass sie das nicht gewollt hat und mir auch keinesfalls wehtun wollte. Verlogenes Miststück! Hoffentlich warst du vernünftig und hast Vorkehrungen getroffen, habe ich zu ihr gesagt, und sie hat mich nur angestarrt und gemurmelt, dass gar nichts passiert ist, sie hätten nur ein bisschen Spaß gehabt, und es wäre niemals so weit gekommen, absolut nicht … woraufhin ich zurückgeblafft habe, dass es auch schon egal wäre, da sie ja schließlich in den Wechseljahren ist und deshalb zu alt und verwelkt, um noch schwanger zu werden.«
    Colleen lachte lauthals los.
    »Sie hätte mich am liebsten erwürgt«, sagte Romy. »Ich habe genau gewusst, wie sehr ich sie damit getroffen habe, aber sie hat es verdient.«
    »Ja, das hat sie«, pflichtete Colleen ihr bei. »Und dann?«
    »Na ja, großartig darauf reagieren konnte ich ja nicht«, meinte Romy. »Ich war schließlich noch in der Schule. Erst habe ich mir überlegt, meinen Vater zu fragen, ob ich ganz zu ihm ziehen kann, aber bei ihm war zu wenig Platz, um ständig dort zu wohnen.
Es war der reinste Alptraum, aber ich bin zu Hause bei Veronica geblieben.«
    »Und hast niemandem ein Wort davon erzählt.« Vorwurfsvoll sah Colleen sie an.
    »Ich konnte nicht«, sagte Romy. »Es war zu schrecklich.«
    Colleen nickte zustimmend.
    »Auf jeden Fall ist Veronica danach jeden Tag zu mir gekommen und hat sich entschuldigt und immer wieder betont, dass es diese Dummheit nicht wert ist, deswegen viel Aufhebens zu machen. Sie hätten sich eben mitreißen lassen. Perry sei ein lieber Junge, aber bestimmt

Weitere Kostenlose Bücher