Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
schlank und sah sehr gut aus. Unter seinem losen Baumwollshirt zeichnete sich ein harter Waschbrettbauch ab. Romy hatte noch nie in ihrem Leben einen Mann derart attraktiv gefunden.
    Erstaunlicherweise schien auch er sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Er hatte sie in der Küche angesprochen, als sie gerade für sich und Colleen ein paar Drinks gemixt hatte. Sie hatte gestammelt und gestottert und kein vernünftiges Wort herausgebracht und deshalb angenommen, dass sie bei ihm von vornherein alle Chancen verspielt hätte. Romy hatte sich sofort Colleen anvertraut, die sie getröstet hatte, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, das sei alles Übungssache, und außerdem gebe es doch noch jede Menge anderer netter Kerle hier. Aber Perry Fitzpatrick war mit Abstand der Beste, das musste auch sie zugeben.
    Später am Abend, Romy saß in einer Ecke, ein wenig beschwipst von den Bacardi Breezers (drei hatte Veronica ihr erlaubt, aber Romy hatte die Menge automatisch verdoppelt), da kam Perry zu ihr und fing ein Gespräch an. Romy war total hingerissen. Perry war zweifellos der erste ernsthafte Anwärter auf ihre Gunst. Nie zuvor hatte sich jemand für sie interessiert, der bereits die Schule beendet hatte, und es war ihr ein wenig peinlich, noch als Schulmädchen angesehen zu werden, auch wenn sie bereits fast siebzehn Jahre alt war und im Jahr darauf ihre Abschlussprüfungen ablegen würde. Perry schien das nichts auszumachen, und sie hatten sich ein paarmal getroffen. Sie waren zusammen ins Kino gegangen,
ins Restaurant und sogar ins Theater (mit Ausnahme von Schulausflügen und Besuchen von Pantomimenvorstellungen als Kind hatte Romy noch nie eine Live-Aufführung erlebt). Romy war sich dabei schon sehr erwachsen vorgekommen.
    Und deshalb hatte sie, als Kathryns einundzwanzigster Geburtstag bevorstand, Perry gefragt, ob er mit zu der Feier im Familien-und Freundeskreis im Glenview Hotel bei Delgany kommen wolle. Er hatte die Einladung begeistert angenommen, und auch sie hatte sich gefreut, da sie wusste, dass ihr Erscheinen mit einem attraktiven Mann im Schlepptau endlich Veronicas Genörgel, dass sie zu wenig aus sich mache, ein Ende setzen würde. Um sich Perry Fitzpatrick zu angeln, hatte es offenbar gereicht.
    Veronica hatte nicht schlecht gestaunt, als Perry auf der Bildfläche erschien, verboten gut aussehend in seinem lässigen Anzug mit dem offenem Hemd. Auch Kathryn war baff gewesen und hatte Romy beiseitegenommen und wissen wollen, wo, um Himmels willen, sie dieses Prachtexemplar von Mann aufgetrieben habe. Romy war fast errötet vor Freude, dass die beiden anderen Frauen ihrer Familie ihren neuen Freund so attraktiv fanden.
    Auch andere Verwandte (von der Dolan-Seite natürlich, da Dermot und Veronica zu dem Zeitpunkt bereits seit fast sechs Jahren getrennt waren) hatten Romy zu ihrem interessanten Freund gratuliert  – einschließlich Veronicas Schwester Angela. Wäre sie nur ein paar Jahre jünger, hatte sie gemeint, würde sie ihn sich selbst schnappen. Aber Angela hatte das mit einem wohlwollenden, spöttischen Unterton gesagt, und Romy hatte ebenso ironisch geantwortet. Romy mochte Angela, die bei weitem nicht so anspruchsvoll und an Luxus interessiert war wie Veronica. Sie hatte einen Farmer aus Donegal geheiratet und lebte jetzt mitten auf dem Land.
    Auf der Party war viel getanzt worden; die Band war großartig, und fast alle hielten sich auf der Tanzfläche auf und amüsierten sich. Romy und Perry tanzten ununterbrochen, bis Romy schließlich
fand, dass sie sich unbedingt setzen müsse und eine Pause brauche, da ihre Füße wie Feuer brannten. Veronica hatte die Gelegenheit ergriffen und Perry gleich danach zum Tanzen aufgefordert, und die Leute waren stehen geblieben, um das Paar zu beobachten, da Veronica  – im Gegensatz zu Romy  – eine hervorragende Tänzerin war. Und außerdem sah sie an dem Abend wirklich fabelhaft aus. Das honigblonde Haar fiel ihr in großen Wellen auf die Schultern und betonte ihre blauen Augen. Ein sanftes Rouge akzentuierte ihre Wangenknochen, und ihre Lippen schimmerten rosig. Sie trug ein schwarz-weißes Kleid mit langem Rock und Wasserfallkragen. Eigentlich war es zu jugendlich für sie geschnitten, aber irgendwie schaffte Veronica es, darin umwerfend auszusehen. Romy sah den beiden eine Weile zu. Als sie ihren Freund wieder zurückforderte, erklärte Perry, dass er nur rasch auf eine Zigarette nach draußen wolle und gleich wieder da sei.
    Hinterher fragte

Weitere Kostenlose Bücher