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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Jets, der von
    Wells, Nevada, abgeflogen war. Das wäre zu leicht gewesen. Wiesel haben stets mehrere Fluchtwege geplant.
    Beim Fahren dachte Shafer, dass der einfach brillante Plan in der Wüste sehr gut funktioniert hatte. Selbstverständlich hatte es eingebaute Sicherheitsvorkehrungen für Eventualitäten gegeben, falls etwas schief laufen würde. Er hatte außerdem festgestellt, dass Dr. Cross jetzt fürs FBI arbeitete, als er in Nevada aufgetaucht war.
    Gehört das auch zum großen Bild? Irgendwie ging er davon aus. Aber warum Cross? Was hatte der Wolf mit ihm vor?
    Das Wiesel machte in Fallon, Nevada, Halt. Dort sollte er seinen nächsten Kontakt treffen. Er wusste nicht genau, wen er treffen sollte, auch nicht weshalb oder wohin diese ganze Operation führte. Er kannte nur sein Teil des Puzzles – und seine eindeutigen Befehle lauteten, von Fallon aus anzurufen und die nächsten Anweisungen einzuholen.
    Infolgedessen mietete er sich gehorsam im Best Inn Fallon ein und ging sofort auf sein Zimmer. Er benutzte das Handy, welches er, laut Befehl, nach dem Anruf zerstören sollte. Es wurden keine Belanglosigkeiten ausgetauscht, keine unnötigen Worte. Nur das Geschäftliche.
    Â»Hier ist der Wolf«, hörte er, nachdem die Verbindung zustande gekommen war. Shafer fragte sich, ob das stimmte. Laut Gerüchten hatte der echte Wolf etliche Doppelgänger. Alle mit ihrem Stück des Puzzles, richtig?

    Als Nächstes hörte er beunruhigende Neuigkeiten. »Man hat Sie gesehen, Colonel Shafer. Man hat Sie in der Nähe von Sunrise Valley entdeckt und fotografiert. Haben Sie das gewusst?«
    Erst versuche Shafer das abzustreiten, aber der Wolf schnitt ihm das Wort ab.
    Â»Wir sehen uns gerade Abzüge der Fotos an. Deshalb hat man den Bronco nach Wells verfolgt. Deshalb haben wir Ihnen befohlen, außerhalb der Stadt die Fahrzeuge zu wechseln und nach Fallon zu fahren. Nur für den Fall, dass etwas schief ging.«
    Shafer wusste nicht, was er sagen sollte. Wie konnte man ihn in diesem Nest am Arsch der Welt entdecken? Warum war Cross dort?
    Schließlich lachte der Wolf. »Ach, zerbrechen Sie sich nicht Ihren hübschen Kopf, Colonel. Sie sollten entdeckt werden. Der Fotograf arbeitet für uns.
    Und jetzt begeben Sie sich zu Ihrem nächsten Kontaktpunkt. Amüsieren Sie sich in Fallon. Machen Sie ruhig ein Fass auf, Colonel. Ich möchte, dass Sie draußen in der Wüste jemanden töten. Sie wählen das Opfer. Ziehen Sie die Sache durch. Das ist ein Befehl .«

16
    Mit jeder Stunde wuchs der Pegel meiner Frustration und der Spannung und ebenso die allgemeine Verwirrung über den Fall. Noch nie hatte ich in meinem Leben blitzartig so viel Chaos erlebt.
    Einen Tag nach der Bombardierung gab es nur noch ein Loch in der Wüste Nevadas und ein paar fragwürdige Hinweise. Wir hatten mit über dreihundert Bewohnern von Sunrise Valley gesprochen. Doch keiner der Überlebenden hatte irgendeinen Hinweis, der uns weitergeführt hätte. In den Tagen vor dem Bombenanschlag hatte sich nichts Ungewöhnliches ereignet. Kein Fremder war aufgetaucht. Wir hatten keine Armeefahrzeuge gefunden oder feststellen können, woher sie stammten. Was im Sunrise Valley geschehen war, ergab nach wie vor keinen Sinn. Ebenso wenig wie die Anwesenheit Colonel Shafers.
    Bis jetzt hatte sich außerdem noch niemand zu der Bombardierung bekannt.
    Nach zwei Tagen konnte ich draußen in der Wüste nicht mehr viel ausrichten, deshalb flog ich zurück nach Washington. Nana, die Kinder, sogar die Katze Rosie warteten auf der Vorderveranda auf mich.
    Mein Heim, mein gemütliches Heim! Warum lernte ich nie, dort zu bleiben?
    Â»Das ist eine schöne Überraschung«, sagte ich und lief strahlend die Stufen hinauf. »Ein Willkommenskomitee. Ich nehme an, ihr habt mich alle vermisst, richtig? Wie lange wartet ihr hier draußen schon auf Papi?«
    Nana und die Kinder schüttelten fast gleichzeitig die Köpfe. Ich witterte eine Verschwörung.

    Â»Natürlich freuen wir uns, dich zu sehen, Alex«, sagte Nana und lächelte endlich. Alle. Eine Verschwörung, ganz sicher.
    Â»Erwischt!«, sagte Jannie, die inzwischen zehn Jahre alt war. Sie trug einen gehäkelten Sonnenhut, unter dem ihre Zöpfe heraushingen. »Selbstverständlich sind wir dein Willkommenskomitee. Selbstverständlich haben wir dich vermisst, Daddy.«
    Â»Ja, voll

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