Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
Vom Netzwerk:
weiß, dass ich ihm dankbar bin.“
    Joey sah ihn wütend an. Alex war schwer in Ordnung, doch Grandpa wollte das einfach nicht erkennen. Der alte Herr guckte ebenso grimmig zurück, doch Joey hielt dem Blick stand. Dann sagte Grandpa: „Du besitzt la vecchia anima , Giuseppe. Du bist für dein Alter ungewöhnlich weise.“
    „Tja, irgendjemand in der Familie muss es ja sein.“
    Sie sahen Tante Rosa schon von Weitem. Sie stand vor dem Krankenhaus und unterhielt sich gerade mit einem großen Typen im Businessanzug. Als sie Joey und ihren Vater sah, wurde sie sichtlich nervös. Dann stellte sie ihnen ihr Gegenüber als Alexander Montgomery, Alex’ Vater, vor.
    „Ich hoffe, es geht Ihrem Sohn besser“, sagte Grandpa.
    „Er liegt auf der Intensivstation.“ Mr. Montgomery wirkte äußerst kühl. „Wir wissen noch nichts Genaueres.“
    Wie die meisten Menschen war auch Mr. Montgomery nicht daran gewöhnt, sich mit jemandem zu unterhalten, der gehörlos war, und Joey merkte sofort, dass Grandpa Alex’Vater nicht verstanden hatte. Er legte seinem Großvater die Hand auf die Schulter, damit er ihn ansah, und wiederholte dann langsam: „Wissen noch nichts Genaueres.“
    „Tja …“ Mr. Montgomery sah leicht verwirrt von einem zum anderen und dann auf seinen Aktenkoffer. „Tja, ich weiß nicht, was ich jetzt noch sagen soll, aber es gäbe etwas, was Sie wissen …“
    „Mr. Montgomery?“ Eine Frau mit rosa OP-Handschuhen eilte auf ihn zu.
    „Ja?“ Sein Blick war der eines Mannes, der einem Erschießungskommando gegenübersteht.
    „Könnten Sie bitte mitkommen? Sie werden dringend auf der Intensivstation gebraucht.“

41. KAPITEL
    Sirenen und grelles Licht. Das zischende Geräusch von Wasser, das durch Schläuche schießt, das Knistern der Flammen, die glühende Hitze … Alex fühlte sich wie unter Beschuss und konnte sich nicht bewegen. Seine Arme und Beine schienen einbetoniert zu sein, sein Hals war völlig starr.
    „… mich hören, Alexander? Drücken Sie meine Hand, wenn Sie mich hören können.“
    Warum sollte ich? Er hatte es gesagt, doch kein Ton war über seine Lippen gekommen. Sein Hals tat furchtbar weh. Er wollte ihn betasten, doch irgendjemand hielt seine Hände fest.
    „Machen Sie die Augen auf.“ Die fremde Stimme war schmerzhaft laut.
    Er versuchte kurz, die Augen zu öffnen, doch das grelle, blendende Weiß des Lichts, das ihm direkt in den Kopf schoss, war unerträglich.
    „Alexander, wissen Sie, wo Sie sind?“
    Nicht so laut! Mit enormer Willensanstrengung machte er die Augen auf und sah seinen Peiniger an. Es handelte sich nicht nur um einen, sondern um vier. Vielleicht sogar mehr.
    Was, zum Teufel …
    „Sie sind im Krankenhaus, Alexander“, sagte die Frau mit der schrillen Stimme. „In Ihrem Hals befindet sich ein Tubus, der Ihnen beim Atmen hilft. Aber jetzt, da Sie wach sind, wollen wir Sie wieder alleine atmen lassen.“ Sie legte ein Plastiktuch auf seine Brust, das wie eine Abdeckplane aussah, und stellte eine Metallschüssel darauf. Dann hielt irgendjemand seinen Kopf fest. „Bei drei ziehen wir den Tubus heraus. Eins, zwei, drei …“
    Alex würgte, weil er nun spürte, dass etwas in seinem Hals steckte, was da nicht hineingehörte. Dann bewegte sich dieses Etwas, anfangs langsam und stockend, und wurde schließlich mit enormer Wucht aus seinem Hals gezogen.
    Er würgte noch einmal, dann übergab er sich. Für die Krankenschwester, die ihm den Kopf gehalten hatte, schien dies alles Routine zu sein, denn sie stellte gelassen die Schüssel beiseite. Dann wischte sie ihm das Gesicht ab und legte ihm ein frisches Plastiktuch auf die Brust. Immer noch nach Luft ringend, legte Alex sich zurück und hob abwehrend eine Hand. Er hatte fürs Erste genug. An seinen Fingern klebten weiße Pflaster, und in seinem Handrücken steckte ein durchsichtiger, dünner Schlauch. Ich fühle mich beschissen , wollte er sagen, doch aus seinem Mund kam kein Ton.
    Er holte einmal tief Luft und spürte in der gleichen Sekunde, wie es ihn innerlich in zwei Teile riss. Er stöhnte vor Schmerz.
    „Ich bin Dr. Turabian“, stellte sich die Ärztin vor, die neben seinem Bett stand. „Wir sind froh, dass Sie wieder bei uns sind. Sie haben sich ein paar Rippen gebrochen, deshalb tut es Ihnen beim Atmen ziemlich weh. Außerdem hatten Sie einen Herzstillstand und eine Verletzung am Kopf, aber alles in allem hatten Sie großes Glück. Und in ein oder zwei Tagen können Sie auch wieder sprechen.“
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher