UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER
vergangen war, spürte sie endlich zwei starke, vertraute Arme, die sich von hinten um sie schlangen.
„Das letzte Mal, dass es so schwierig war, jemanden zu erwischen, war beim Fliegenfischen mit meinem Vater“,sagte Alex und lächelte auf sie hinunter.
„Du hast mir nie erzählt, dass dein Vater mit dir Fliegenfischen war.“
„Ich setze es auf die Liste. Darf ich dich endlich um einen Tanz bitten?“
Sie lachte. „Meine Füße tun schon höllisch weh.“
„Dann bringe ich dich am besten gleich ins Bett.“
Sie lächelte. „Das klingt sehr verlockend, aber einen Tanz stehe ich schon noch durch. Außerdem spielen sie gerade ‚Fly Me to the Moon‘, und das dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ Sie spürte seine Hände über ihre nackten Schultern streicheln und seufzte vor Glück.
Aufder Tanzfläche nahmer siefestinden Arm.„Mirscheint, ich muss einen Termin ausmachen, wenn ich mit dir reden möchte.“
„Worüber möchtest du denn reden?“ Ihre Füße taten nun überhaupt nicht mehr weh. Vielmehr hatte sie das Gefühl zu schweben.
„Ich glaube, das weißt du, mein Schatz.“
Sie legte ihren Kopf an seine Schulter, damit er ihr Lächeln nicht sah. Oh, wie sie hoffte, dass ihr Instinkt sie diesmal nicht trog. Denn sie spürte, dass ihr ganzes Leben ein Weg gewesen war, der genau hierher führte. Alles, was sie beide erlebt hatten, hatte dazu geführt, dass sie nun endlich diesen Moment teilten. „Du brauchst mit Sicherheit keinen Termin.“
Die Musik verklang, doch ehe sie sich davonstehlen konnten, um allein zu sein, packte Ariel Rosa am Arm. „Es ist so weit“, sagte sie und zog sie von Alex weg.
„Was ist so weit?“
Rosa hörte die Antwort nicht mehr, die vom Kreischen der weiblichen Hochzeitsgäste übertönt wurde. Aha, der Brautstrauß würde jeden Moment geworfen werden. Sie warf Alex einen entschuldigenden Blick zu, als Ariel sie nach vorne zerrte. Er schmunzelte und trat einen Schritt zurück, um sich anzusehen, was nun kommen würde.
„Ich warne euch, ich habe einen kräftigen Wurf“, rief Linda ihren Freundinnen zu, die sich um sie herum aufgestellt hatten. Dann strahlte sie. „Ich wünsche jeder von euch das, was Jason und ich heute erleben dürfen.“ Sie drückte das Gesicht in das wunderschöne Bouquet aus rosa und weißen Rosen, drehte sich um und warf den Strauß schwungvoll über die Schulter.
Rosa hielt sich im Allgemeinen nicht für abergläubisch, doch nichts – nichts auf der ganzen Welt – würde heute zwischen sie und diese Blumen geraten. Mit einem Satz, bei dem sie um ein Haar ihr Oberteil verloren hätte, sprang sie hoch und fing den Brautstrauß. Alle johlten und pfiffen, als sie damit in die Runde winkte.
Linda lief auf sie zu und umarmte sie. „Du hast es geschafft, Rosa. Oh, ich habe mir so gewünscht, dass du es bist“, sagte sie. „Seht ihr?“, sagte sie zu Vince und Teddy und allen anderen, die zuhörten. „Habe ich es euch nicht gesagt?“
„Wir alle haben es gesagt“,fügte Vince hinzu.„Und wir hatten recht, nicht wahr?“
„Ja.“ Rosa drückte den Strauß an ihr Herz. Dann drehte sie sich um und sah, wie Alex sich den Weg durch die Gäste bahnte und auf sie zukam. In diesem Moment nahm sie nur ihn wahr, sonst nichts und niemanden um sich herum. „Ja, und wie!“
– ENDE –
Weitere Kostenlose Bücher