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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Körbchen. „Heute Abend bitte keine Diskussionen über dieses Thema, Butch. Heute ist Lindas großer Tag. Lass den beiden ein Tiramisu mit deinen Glückwünschen an den Tisch bringen, okay?“
    Sie ging wieder in den Speisesaal und stellte sich an die Theke gegenüber dem Eingang. Es war ein perfekter Abend im „Celesta’s-by-the-Sea“. Alle Tische, die sich auf mehreren Ebenen im Saal befanden, waren mit Blick auf das weite Meer ausgerichtet, mit frischen Blumen geschmückt und feinem Porzellan gedeckt.
    Es war genau so, wie sie es sich schon damals ausgemalt hatte, als das Restaurant noch eine mäßig gehende Pizzeria gewesen war. Auf der Tanzfläche wiegten sich Paare im Rhythmus einer langsamen Blues-Nummer, die durch den gedämpften Sound der Schlagzeugbecken eine sehr verträumte, sinnliche Atmosphäre schuf. Einige Gäste standen draußen auf der Terrasse, betrachteten den Sternenhimmel und lauschten dem Rauschen der Wellen. Seit drei Jahren gab es das „Celesta’s“ nun schon, und es war vom „Coast“-Magazin zum besten Ort für einen Heiratsantrag gewählt worden. Der heutige Abend zeigte deutlich, was den Charme dieses Restaurants ausmachte – die Meeresluft, der Sand und die Brandung. All das stellte eine beeindruckende Naturkulisse für das preisgekrönte Lokal dar.
    „Hastdugeweint?“,fragte Vinceundtrat zuihr andie Theke. Linda, Vince und Rosa kannten sich seit ihrer Kindheit. Sie waren zusammen zur Schule gegangen und immer unzertrennlich gewesen. Heute war er der bestaussehende Restaurant-Maître in ganz South County. Er war groß, schlank und in seinem perfekt sitzenden Armani-Anzug und den Schuhen von Gucci eine ausgesprochen beeindruckende Erscheinung. Die rahmenlose Brille betonte seine Augen hinter den dunklen Wimpern äußerst vorteilhaft.
    „Klar habe ich geweint“, gab Rosa zu. „Du etwa nicht?“
    „Vielleicht ein bisschen.“ Er sah lächelnd zu Linda hinüber. „Es ist schön, sie so glücklich zu sehen.“
    „Ja, das ist es.“
    „Von uns dreien ist also nur mehr eine solo“, stellte er fest.
    Sie verdrehte die Augen. „Fang du nicht auch noch damit an.“
    „Hat Butch dich schon genervt?“
    „Was macht ihr beide eigentlich die ganze Nacht? Liegt ihr wach und diskutiert mein Liebesleben?“
    „Nein, Süße. Du hast ja keines.“
    „Nun hör aber auf“, protestierte sie und setzte gleichzeitig ein gewinnendes Lächeln auf, denn gerade verließen zwei Pärchen gemeinsam das Lokal. Sie und Vince waren mittlerweile wahre Meister darin, sich während der Arbeit zu kabbeln und dabei auf die Gäste völlig gelassen zu wirken.
    „Bitte beehren Sie uns wieder“, sagte Vince so höflich und herzlich, dass die zwei Damen sich noch einmal fasziniert nach ihm umdrehten. Dann blickte er diskret auf den Monitor des Computers, der in die Theke eingelassen war, und überprüfte die Rechnung der beiden Paare. „Drei Flaschen Antinori.“
    Rosa seufzte. „Manchmal liebe ich diesen Job.“
    „Du liebst deinen Job immer. Zu sehr, wenn du mich fragst.“
    „Du bist nicht mein Psychoanalytiker, Vince.“
    „Ringrazi il cielo“, murmelte er. „Dem Himmel sei Dank. Du könntest dir mich wohl kaum leisten.“
    „Hey!“, protestierte Rosa.
    „War nur Spaß“, beruhigte er sie rasch. „Ich wünsche Ihnen eine Gute Nacht“, sagte er zu drei Gästen, die zum Ausgang gingen. „Vielen Dank für Ihren Besuch.“
    Rosa ließ ihren Blick voller Stolz über das Lokal schweifen. Das „Celesta’s-by-the-Sea“ war das Restaurant, in das die Menschen kamen, um sich zu verlieben. Und Rosa war verliebt in das „Celesta’s“ – es machte seit Jahren einen großen Teil ihres Lebens aus. Sie hatte all ihre Energie in dieses Restaurant gesteckt und einen Ort geschaffen, an dem die Menschen die wichtigsten Momente ihres Lebens begingen – Verlobungen, Abschlussfeiern, Bar Mizwas, Geburtstage und Beförderungen. Sie kamen hierher, um der Hektik und dem Stress ihres Alltags zu entfliehen, und wussten gar nicht, dass jedes auch noch so kleine Detail im Restaurant – von den Alabaster-Lampenschirmen bis zu den Sesselbezügen aus teurem, importiertem Chenille – sorgfältig ausgesucht worden war, um eine luxuriöse, stilvolle Atmosphäre zu schaffen, nur für sie.
    Rosa wusste, dass diese Liebe zum Detail gemeinsam mit Butchs exquisiter Küche das Restaurant zu einem der besten der Gegend, ja, vielleicht sogar des ganzen Landes gemacht hatte. Den Mittelpunkt des Lokals bildete eine Bar,

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