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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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sagte er, als er vor uns landete. Seine Stimme hatte ein leichtes Kräuseln an sich wie Wasser über einem felsigen Bett. Es war ein angenehmer Klang. »Wir haben nicht oft Besucher von eurer Rasse. Bitte, fühlt euch ganz wie zu Hause. Genießt.«
    Es würde ein angenehmer Ort sein, um genau das zu tun. Genießen. Die sanfte Brise trug den Widerhall ferner Glocken heran, den Klang unbefangenen Lachens aus der Stadt. Es war schwierig, sich auf unsere Aufgabe zu konzentrieren. Der Außerirdische streckte die Hand aus und berührte einen jeden von uns, während er sich vorstellte. Sein Name war Pagoo, und seine Berührung war sanft.
    »Wir suchen nach jemandem«, sagte ich und versuchte, an den Dekan zu denken. »Einen Menschen, kleiner als ich, schwarz mit weißem Haar.«
    Pagoo lächelte, und Wärme strahlte von ihm aus. »Ich habe ihn nicht gesehen, aber vielleicht kommt er ja. Ihr solltet warten.«
    »Das klingt wie eine gute Idee«, sagte Pancho. »Mir gefällt dieser Ort.«
    Ich war mir nicht sicher, ob das das Richtige sein würde oder nicht. Aber während ich noch darüber nachdachte, erschien es mehr und mehr wie die beste Vorgehens weise. Das hier war ein angenehmer Ort. Der Dekan würde bestimmt früher oder später auftauchen, und wir konnten auf ihn warten. Die wohlriechende Luft und die fernen Glocken waren einschmeichelnd. An einem Ort wie diesem konnte man seine Sorgen vergessen. Wahrscheinlich wäre es gut, zu warten. Der Dekan würde kommen. Wir konnten es uns genausogut bequem machen, während wir warteten. Ich nickte Pancho zu und schaute nach den anderen. Miko und Alegria liefen durch die goldenen Felder, lachend. B'oosa hatte sich über eine Blume gebeugt und betrachtete sie aufmerksam. Es war eine wunderschöne Blume, und er sah glücklich aus. Ein hübscher Ort zum Bleiben ...
    Pagoo schien unsere Entscheidung zu gefallen. Es würde ein großes Fest geben mit viel Singen, Tanzen und Lachen. Sie würden einen geselligen Anlaß daraus machen. Die Festlichkeiten würden lange dauern; es kam nicht darauf an. Sie waren ein fröhliches Volk, und Glück zu verbreiten war das, was sie am liebsten taten. Es geschah selten, daß so viele Menschen zu Besuch kamen. Sie würden das nach Kräften ausnützen.
    Je mehr ich mich mit Pagoo unterhielt, desto glücklicher fühlte ich mich. Das hier waren wirklich wundervolle, friedliche Leute.
    B'oosa kam zu uns herüber. Ich bemerkte, daß er die Blume gepflückt hatte und sich geistesabwesend damit durchs Gesicht strich. Pancho klopfte ihm freundlich auf die Schulter. Sie grinsten beide, obwohl sich in B'oosas Gesicht rasch ein Ausdruck des Mißfallens einschlich.
    »Ich mache mir Sorgen, Carl«, sagte er.
    »Wie kannst du dir denn Sorgen machen?« fragte ich. »Ist doch alles prima.«
    »Das ist es ja gerade, was mich stört. Wir haben Probleme. Wir sollten etwas unternehmen, um den Dekan zu finden. Es ist nicht alles prima. Warum sollten wir das glauben?«
    Pagoo sträubte sein Fell, und ich wurde beinahe umgeworfen von einem Gefühl des Wohlbehagens. Nie in meinem Leben war ich so zufrieden gewesen. »Bist du denn nicht glücklich?« fragte ich B'oosa.
    »Ja, aber ...« Erneut brach eine Welle absoluter Freude über mich herein. Ich weinte beinahe vor schierer Lust.
    B'oosa hatte einen angespannten Ausdruck auf seinem Gesicht, als kämpfe er gegen etwas an. Warum entspannte er sich nicht und fühlte sich gut, wie wir anderen? Es war leicht. Sogar Führer...
    Nein, das stimmte nicht. Ich hatte den Linguisten aus den Augen verloren. Wo war er abgeblieben? Ich blickte mich suchend nach ihm um und sah ihn in der Nähe des
    Ausgangs stehen. Er sah nicht so aus, als hätte er Spaß, obwohl sich das bei einem Linguisten natürlich schwer sagen läßt.
    »Wir müssen gehen«, beharrte B'oosa. Jetzt schwitzte er, die Kiefer fest zusammengepreßt, die Hände zu harten Fäusten verkrampft. »Es ist sehr ... wichtig. Wir ... müssen ... von hier weg.« Zwischen den Worten holte er angestrengt Atem.
    Ich konnte nicht verstehen, worüber er sich so erregte. Je eindringlicher er wurde, desto entspannter und wohler fühlte ich mich.
    »Es besteht kein Grund zur Eile«, sagte ich. »Wir können auf den Dekan warten. Wenn er kommt, können wir aufbrechen.«
    »Er wird nicht kommen, Carl. Kannst du das nicht begreifen? Das hier ist eine Falle, eine tödliche Falle. Wenn wir bleiben, werden wir nie wieder von hier weggehen.«
    Es war mir egal, ob ich wegging oder nicht. All meine

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