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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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Sorgen schienen so weit entfernt zu sein, daß sie nicht mehr das Geringste bedeuteten. Es gab schlimmere Orte, um die einem zugestandenen Jahre zu Ende zu spielen. Außerdem konnte ich ja weggehen, wenn ich es wollte. Niemand hielt mich hier.
    B'oosa packte Pancho. Ich konnte nicht verstehen, warum er das tat. Pancho leistete keinen Widerstand, lächelte nur, als der hochgewachsene Maasai'pyaner ihn hochhob und zum Ausgang trug. Ich zuckte die Achseln in Richtung Pagoo. Es ließ sich nicht erklären, was manche
    Leute so taten. Ich wurde belohnt mit einem Ansturm totaler Wonne. Ich lachte, und der singende Wind trug es davon, damit andere daran teilhatten.
    B'oosa hatte Pancho in die Luftschleuse geschoben und war nun im Begriff, Miko zur Strecke zu bringen. Es wirkte wie ein Spiel. Miko hatte sichtlich Spaß daran, ihm auszuweichen. Sie liefen in großen Kreisen um uns herum, und Miko johlte vor Vergnügen, während er B'oosa aus dem Weg ging. Ich feuerte beide an, wobei ich dachte, wie nett es war, ein Spiel zu spielen, das keinen Gewinner hatte, weil es dann keine Verlierer geben konnte, kein böses Blut. Es sollte nie böses Blut geben. Bald gaben B'oosas lange Beine den Ausschlag, und er fing Miko. Selbst da verlor Miko nicht. Es schien ihm nicht das Geringste auszumachen, als B'oosa ihn wegschleppte, um sich Pancho anzuschließen.
    Ich sah mit amüsierter Losgelöstheit zu, wie B'oosa zurückkam, um Alegria zu holen. So ein albernes Spiel! Nachdem er sie hatte, kam er zurück zu mir.
    »Ich muß das tun, Carl«, sagte er mit sehr ernster Stimme.
    Ich lachte. Es war alles so albern. Er sollte zurückgehen und die anderen holen, damit wir alle Spaß haben konnten.
    Er ging auf mich los, und ich kicherte. Ich konnte nicht anders; er sah absurd aus mit diesem verkniffenen Gesichtsausdruck. Es war fehl am Platze. Er versuchte mich zu treffen, und ich wich zur Seite aus, veranstaltete einen kleinen Hüpfetanz, während ich mich von ihm wegbewegte. Ich neckte ihn. Wir spielten ein Kinderspiel.
    Es machte Spaß. Als er mir zu nahe kam, schubste ich ihn mit meinen längeren Armen weg. Er wurde so verzweifelt, daß es mir richtig das Herz brach.
    Irgendwie brachte er mich zu Fall. Der Boden war weich. Hier schien es nichts zu geben, was einem weh tun konnte. Er sprang auf mich drauf. Ich mochte Ringen. Ich kitzelte ihn. Statt mich zurückzukitzeln, griff er nach der Seite meines Halses und drückte fest zu. Warum tat er bloß so etwas?
    Es tat weh.
    Ich wollte nicht, daß man mir weh tat.
    Alles andere war gut.
    Es tat weh.
    Alles andere wurde schwarz.
    Spinnweben. Asche in meinem Mund. Ich fühlte mich gräßlich. Es war eine Anstrengung, die Augen zu öffnen. Jemand sprach mit mir.
    »Tut mir leid, Carl«, sagte die Stimme. »Es war die einzige Möglichkeit.« Die Stimme gehörte B'oosa.
    Ich zog mich unter großen Mühen in eine sitzende Haltung hoch und blickte mich um. Wir befanden uns auf dem Ladedock. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er in zwei Teile gespalten.
    »Du begreifst doch, was für eine Falle das war, oder?« fragte B'oosa.
    Ich versuchte, den Kopf zu schütteln, aber das schmerzte zu sehr. »Du hast mir ganz schön einen verpaßt«, sagte ich.
    »Mußte ich. Sie hätten uns dort behalten, bis wir gestorben wären.«
    »Was ist passiert?« fragte ich.
    »Wir sind verführt worden«, sagte B'oosa. »Verführt zu Gefühlen von Wohlbehagen und extremem Glück. Es ist teilweise physiologisch, teilweise psychologisch. Die Oomo sind sehr geschickt darin.« Er warf Führer einen wütenden Blick zu. »Die Linguisten wußten es die ganze Zeit.«
    »Warum hast du uns nicht gewarnt?« fragte ich Führer.
    »Es ist nicht unsere Pflicht, zu warnen. Ich kann euch keine Dinge verraten, die ihr selbst herausfinden solltet.«
    »Es hätte uns umbringen können«, sagte B'oosa.
    Führer begann wieder zu pfeifen. Ich hätte ihn umbringen können.
    »Diese Schlüssel, die du uns gegeben hast, sind ziemlich gut darin, uns vor körperlichen Gefahren zu warnen«, sagte ich. »Warum können sie uns nicht auch vor anderen Arten warnen?«
    »Was für Gefahren? Ich habe keine bedrohlichen Situationen gesehen.«
    »Ich würde solche psychologische Manipulationen ganz schön bedrohlich nennen. Man hätte uns warnen müssen.«
    »Emotionen und psychische Stabilität sind sogar innerhalb einer jeden Spezies sehr variabel«, sagte Führer. »Es wäre sinnlos, den Versuch zu unternehmen und die Schwellenpunkte abzuschätzen. Dein

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