Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
Vom Netzwerk:
Platzverschwendung!
    Der neben dem Fahrer sitzende Mann schob ein Fenster zurück. »Mr. Bok?« fragte er.
    »Der bin ich«, sagte ich.
    »Wir sollen für Ihre Beförderung sorgen.« Eine Tür glitt auf Unserer Seite auf. Ich blickte Pancho an. Er stieg ein, ohne Fragen zu stellen. Ich folgte ihm.
    Weiche Sitze, Polster. Man mußte kein Experte sein, um festzustellen, daß wir von echtem Leder und hölzerner Innenausstattung umgeben waren. Im Rücksitz gab es eine Bar und ein Phon. Eine Glasscheibe trennte uns von den Vordersitzen.
    »Wohin wollten Sie, Mr. Bok?« Die Stimme klang ein bißchen blechern durch den Lautsprecher. Die Lautstärke war angenehm gedämpft. Jemand hatte sich bei der Konstruktion dieses Fahrzeugs eine Menge Gedanken gemacht.
    »Der Hotelportier empfahl uns das Casino de Mabel.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl, Mr. Bok. Wir werden in fünf Minuten dort sein. Bitte, machen Sie es sich bequem.«
    Ein flüchtiger Gedanke kam mir. »Gehört Mr. Wolfe das auch?« fragte ich.
    »Natürlich.«
    Es paßte.
    Das Casino de Mabel war von außen protzig, aber auch nicht mehr als die anderen Etablissements, die die Straßen säumten. Drinnen gab es eine Nachtclubvorstellung und Spielsäle, dazu die üblichen Speisen und Getränke. Die Nachtclubvorstellung endete gerade, als wir hereinkamen. Sie führten etwas vor, das Can-Can hieß. Es sollte eine Zeitepoche darstellen, die man Goldrausch nannte. Ich begriff nichts davon. Nur ein Haufen Leute, die umhersprangen.
    Pancho wollte die Spieltische ausprobieren. Er hatte ein bißchen Geld, plus das, was Wolfes Männer uns gegeben hatten.
    Außerdem hatte er den verrückten Einfall, dabei reich werden zu können. Ich hatte in Mathe während des Kurses in Wahrscheinlichkeitstheorie nicht geschlafen, also ver- spürte ich keinerlei Versuchung. Alles, was ich wollte, waren meine 15 000 Pesas.
    Pancho setzte sich eine Zeitlang an einen Tisch und spielte etwas, das Blackjack hieß, eine Veranstaltung, zu der man kleine Plastikrechtecke benutzte, sogenannte Karten. Wenigstens war er beständig - im Verlieren. Dann wandte er sich einem Spiel namens Roulette zu, das sich um eine Menge Zahlen und ein Rad mit einem kleinen Ball drehte. Es sah albern aus. Auch dort verlor er, - aber nicht besonders viel. Als er zu etwas überging, das man Würfeln nannte und das passenderweise mit kleinen, mit Punkten bedeckten Würfeln gespielt wurde, entschloß ich mich, ihn für ein paar Minuten sich selbst zu überlassen. Ich mußte dringend frische Luft schöpfen. Die Luft im Casino war voller Zigarettenrauch. Tabak ist auf der Erde illegal, aber anscheinend wurde das entsprechende Gesetz in dieser Stadt nicht strikt durchgesetzt. Die beiden Männer, die auf uns aufpaßten, teilten sich; der eine folgte mir, der andere blieb auf seinem Platz in diskretem Abstand hinter Pancho.
    Draußen die frische Luft unter der Markise des Casinos tat gut, obwohl ich mir gewünscht hätte, daß nicht oben- drüber die Kuppel gewesen wäre, damit ich zur Abwechslung mal ein bißchen richtige Luft hätte atmen können. Außerhalb der Kuppel sah sie schwarz und klar aus. Meine Leibwache postierte sich ungefähr zehn Meter entfernt; sie bedrängte mich nie, ließ mich aber auch nie aus den Augen. Menschen wanderten in einem ununterbrochenem Strom den Gehweg auf und ab.
    Ich studierte ihre Gesichter, während sie vorübergingen. Hier war man nicht so in Eile, aber vielleicht lag das an der Tageszeit. Viele Leute zeigten starre Mienen stiller Verzweiflung. Das beunruhigte mich ein bißchen, und - Moment mal! War das nicht.
    Er rempelte mich an, murmelte »Tracys Bar« und stolperte weiter. Der Höller! Ich drehte mich um, um ihm zu folgen, und wurde von einer weiteren Person angerempelt. Ich schickte mich an, sie wegzustoßen.
    »Folge uns nicht«, flüsterte der zweite Mann. Es war Angelo, der Spezi des Höllers. »In einer halben Stunde.« Sie verschwanden beide in der Menge.
    So kurz sie gewesen war, hatte die Begegnung unerwünschte Aufmerksamkeit erregt. Mein Leibwächter kam auf mich zu. Ich bückte mich, tat so, als höbe ich etwas vom Gehweg auf. Er trat an mich heran. Ich richtete mich auf und machte kehrt, um ins Casino zurückzugehen. »Zu voll hier draußen«, sagte ich. Er nickte, und wir gingen wieder nach drinnen. Er blieb vier oder fünf Schritte hinter mir. Er war bestens ausgebildet.
    Ich fand Pancho an einem großen Gerät, das man Spielautomaten nannte. Es nahm nur Pesas, und davon immer

Weitere Kostenlose Bücher