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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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ging nicht an. Das grüne auch nicht. Er klickte ihn ein paarmal vor und zurück. Nichts.
    »Sieht aus, als wären wir allein auf uns gestellt«, sagte
    er.
    »Davon hat Bruno wohl nichts gesagt«, meinte ich.
    Er schüttelte bloß den Kopf. »Wie geht's dir, Pancho?«
    »Es tut weh, Amigo, aber ich schaffs schon.«
    »Wir brechen bei Tagesanbruch auf«, sagte B'oosa. »Wir sollten nicht allzu lange brauchen.«
    Wir sammelten ein, was wir an Ausrüstung retten konnten. Viel war es nicht. B'oosa und Miko waren die einzigen, die ihre Tornister hatten. Alles im Zelt war verloren.
    Den Rest der Nacht saßen wir einfach nur herum. Keiner schlief. Jedesmal, wenn meine Hand zu schmerzen begann, dachte ich an Pancho und versuchte, es zu ignorieren. Er mußte wirkliche Schmerzen haben. Ich mied Miko, obwohl B'oosa und Alegria beide lange Gespräche mit ihm führten. Es mag nicht rational gewesen sein, aber ich machte ihn für das alles verantwortlich. Als es hell zu werden begann, schnitten wir ein paar Stangen ab und brachten zwischen ihnen eine Schlinge aus Lianen an, um Pancho zu tragen. Er konnte unmöglich laufen.
    Miko und B'oosa fanden den Pfad, der von der Lichtung wegführte. Das Feuer war erloschen, und die Lichtung war ein verkohltes Durcheinander. Die Schnecken waren nicht tot, aber sie würden sich lange Zeit nicht bewegen; ich hoffte, daß etwas des Weges kam und sie fraß. Wir warfen zusammen, was wir an Essen hatten, teilten uns ein bißchen zum Frühstück und brachen auf.
    Panchos Bein hatte sich entzündet. Es tat weh, wenn er irgendwo anstieß, und hatte ringsherum häßliche rote Streifen. Er würde bald ärztliche Hilfe brauchen. Meine Hand pochte und begann anzuschwellen und dick zu werden.
    Bald bildete sich eine Routine heraus. Ich trug das Kopfende der Bahre und Miko das Fußende. Ich mußte die meiste Zeit gebückt gehen, und selbst dann war mein Ende noch ein ganzes Stück höher als das andere. B'oosa übernahm die Spitze, haute den Pfad frei und paßte auf. Alegria, die Mikos Tornister trug und unsere Nachhut im Auge behielt, folgte nach. Sie entdeckte zwei Schlitzer; einer kam zu dicht heran, und sie schoß mit dem Schocker nach ihm. Seine Schuppen waren rasiermesserscharf.
    Ich stapfte hinter B'oosa drein. Pancho war nicht schwer, aber wir legten eine ganz schöne Strecke zurück, und langsam begannen meine Arme müde zu werden. Gelegentlich strich B'oosa neue Salbe auf meine Hand und auf Panchos Bein. Es half ein bißchen. Kurz bevor wir zum Mittagessen halt machten, fing Pancho an zu delirieren und wurde dann bewußtlos. Wir verspeisten unser Mittagessen, ohne es zu schmecken, ohne zu reden. Miko saß mit trüben Augen auf einem Felsen. Ich konnte nicht weiter voraus denken als einen Fuß vor den anderen. B'oosa fummelte am Sender herum. Nichts schien zu klappen. Wir aßen zu Ende und marschierten weiter.
    Ich war soweit, mich hinzulegen und aufzugeben. Mein Körper pochte tausend Proteste; meine Hand fühlte sich an,
    als läge sie auf einem Bett aus Kohlen. Die Salbe ging uns aus. Pancho hatte hohes Fieber. Ich bekam einen Krampf im linken Bein und humpelte; ich glaubte nicht daran, daß wir jemals zurück ins Lager kommen würden. Wir mochten sogar in die falsche Richtung gehen. Vielleicht irrte sich B'oosa. Ich fing an, mich selbst fiebrig zu fühlen. Langsam verschwamm alles um mich herum.
    Noch zwanzig Schritte, und dann würde ich aufgeben. Ich zählte zwanzig Schritte ab und beschloß, noch zwanzig zu machen. Dann noch zwanzig. Ich stolperte den Pfad entlang, in der Überzeugung, daß jeder Schritt mein letzter sei. Ich glaube, ich fiel ein paarmal hin. Ich glaube, ich erinnere mich daran, daß B'oosa mir aufhalf. Nur war es auf einmal nicht mehr B'oosa, sondern jemand anderes. Jemand, den ich kannte. Skooter? Skeeter! Vito Fargnoli, der Höller, der uns abgesetzt hatte. Bruno war auch da. Ich versuchte, etwas zu ihm zu sagen, und der ganze Haß stieg in mir hoch, und alles wurde schwarz. Es war so, als würde ich in einen Tunnel hineingleiten. Einen schwarzen Tunnel.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich ausgestreckt auf einem Feldbett. Das erste, was ich bemerkte, war, daß es zu kurz war. Dann entdeckte ich den kleinen Verband an meiner Hand. Ich setzte mich auf, und Pancho grinste mich vom nächsten Bett an.
    »Buenos dias, Amigo«, sagte Pancho. »Na, hast du deinen Schlaf genossen?«
    »Schlaf?« fragte ich und schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen.
    »Du hast einmal rund

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