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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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denken. Ich glaube nicht, daß ich oft daran gedacht hatte, seit ich an Bord von Starschool gegangen war.
    Ich war der erste in meiner Familie, der die Gelegenheit hatr te, eine so gute Erziehung zu genießen.
    Ich war der erste in acht Generationen von Boks, der in der Lage war, einem nur aus Ernten bestehenden Leben zu entkommen, einem Leben, das von den Launen eines feindseligen Planeten regiert wurde, den Launen herzloser Händler, denen du auf Gnade und Ungnade ausgeliefert bist.
    Ich war die Hoffnung meiner Familie. Ihre Träume konzentrierten sich auf mich.
    Und manchmal kam mir das alles wie eine Verschwendung vor; ich wußte nicht das geringste, würde es nie.
    Als ich da so auf meinem Baumstamm saß, konnte ich durch die Baumwipfel hindurch kaum ein paar Sterne ausmachen. Ich fühlte mich sehr weit weg von zu Hause.
    Mein Bein war eingeschlafen. Ich bewegte es hin und her, bis die Blutzirkulation wieder einsetzte. Sorgfältig auf die Nachtgeräusche horchend, umkreiste ich noch einmal die Lichtung. Vielleicht hatte Alegria recht. Vielleicht denke ich zu viel. Nicht gut, aber zu viel. Ich blieb in Bewegung. Bald schloß sich mir Miko an; er hatte die nächste Wache.
    Ich gab ihm den Schocker und erklärte ihm, wo ich die Laterne stehengelassen hatte. Bisher hatten wir sie noch nicht benutzen müssen.
    Ich legte noch ein paar Holzklötze auf das Feuer, dann ging ich ins Zelt und kroch in meinen Schlafsack. Alegria lag in dem Schlafsack neben meinem, tausend Lichtjahre entfernt. Ich schlief bald ein und trieb in unruhige Träume davon.
    Ich erwachte, als jemand mir auf die Schulter trat. Es war B'oosa, der aus der Zeltklappe blickte. Ich wollte mich aufsetzen. Er drehte sich um und legte einen Finger auf die Lippen.
    »Was ist los?« flüsterte ich.
    »Ein Problem«, sagte er. »Ein großes Problem.«
    Ich schob mich aus meinem Schlafsack und kroch zu ihm hinüber. Als ich hinaussah, konnte ich fünf oder sechs Formen am Rand der Lichtung ausmachen. Miko lag ausgestreckt neben dem Baumstamm. Entweder schlief er, oder er war tot oder bewußtlos.
    »Was ist das?« fragte ich. »Ich kann es nicht erkennen.«
    »Mörderschnecken«, sagte B'oosa gepreßt.
    Das war ein großes Problem. Man nannte sie Schnecken, weil sie ein Haus auf dem Rücken hatten. Damit hörte die Ähnlichkeit aber schon auf. Sie waren nicht langsam; sie bewegten sich auf ungefähr tausend kleinen Beinen vorwärts, und das flink. Rings um ihr Haus waren mehrere dicke Tentakel angeordnet, die ein säurehaltiges Gift absonderten. Selbst wenn das Gift dich nicht sofort umbrachte, fraß sich die Säure immerhin in deine Haut.
    »Sind sie, äh, entschärft?« fragte ich.
    »Ich bezweifle es. Hol mal tief Luft.«
    Er war unverkennbar, der scharfe Geruch von Salzsäure. Eines der Geschöpfe bewegte sich auf Miko zu. Es ließ sich Zeit, und seine Tentakeln wedelten unaufhörlich in der Luft herum.
    »Was sollen wir tun?« fragte ich.
    »Die andesen wecken.«
    »Wir sind wach«, sagte Alegria hinter mir.
    »Wir müssen an den Schocker herankommen«, sagte B'oosa. »Das ist die einzige Möglichkeit, um mit ihnen fertigzuwerden. Miko passiert nichts, solange er sich nicht bewegt. Vielleicht schläft er nur.- Wer hat die Feuerstäbe?« erkundigte er sich.
    »Ich.« Das war Pancho. »Ungefähr ein Dutzend davon.«
    »Vielleicht können wir sie zur Ablenkung benutzen. Wenn du sie ins Feuer wirfst, gibt das womöglich genug Durcheinander, daß wir den Schocker erreichen können.«
    »Alle?« fragte Pancho. »Aber das -«
    »Ich weiß schon, was ich tue«, sagte B'oosa. »Eine Menge Lärm, eine Menge Licht und eine Menge Feuer. Das kann uns nur helfen.«
    »Wer geht den Schocker holen?« fragte ich.
    »Wir alle. Ich folge Pancho aus dem Zelt. Wenn er die Feuerstäbe wirft, bin ich unterwegs. Ihr alle folgt nach. Carl, du nimmst eine Vibrokeule. Alegria hat die andere. Benutzt sie nicht, solange ihr nicht unbedingt müßt. Wenn ihr dicht genug dran seid, um sie mit einer Vibrokeule zu treffen, sind sie auch dicht genug dran, um euch mit einem Tentakel zu erwischen. Also keine Heldentaten bitte. Sobald wir erst einmal den Schocker haben, werden wir ohne Schwierigkeiten mit ihnen fertig. Versucht, Pancho zwischen euch zu halten. Er ist der einzige ohne eine Waffe.«
    »Du«, sagte Pancho. »Wo ist deine Waffe?«
    B'oosa griff neben sich und hob einen mächtigen Spieß hoch. »Ich hab ihn mir gestern abend zurechtgeschnitten.«
    »Was ist mit der bei Miko?«

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