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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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um die Uhr geschlafen«, sagte Pancho. »Wie fühlst du dich?«
    »Ganz gut, anscheinend. Aber du .«
    »Ich bin okay, Amigo. Sieh.« Er schlug die Bettdecke zurück und zeigte mir sein Bein. Man konnte kaum erkennen, wo das Plastifleisch an das echte anschloß. Ich spähte unter meine Bandage. Meine Hand sah genauso gut aus.
    »Die müssen ziemlich gute Ärzte hier haben«, meinte ich.
    »Die besten«, sagte Pancho. »Sie importieren sie von der Erde.«
    »Woher auch sonst.«
    »Sie haben dir etwas Brühe gebracht«, fuhr Pancho fort. »Versuch sie mal.«
    Ich blickte auf die Schüssel auf dem Gestell neben meinem Bett und erinnerte mich daran, wie Pancho neulich die graue, kleistrige Nahrung in sich hineingeschaufelt hatte. Aber ich war hungrig und schlürfte sie. Sie war gar nicht mal schlecht. Ich war überrascht - das erste vernünftige Essen, das ich auf Hölle gekriegt hatte. Ich trank alles aus.
    »Schau dir das mal an«, sagte Pancho und schlüpfte aus dem Bett.
    »Warte«, sagte ich. »Überanstreng dich ...«
    »Ist schon in Ordnung, Carl. Überhaupt kein Problem. Das meiste war sowieso nur das Gift in meinem Blut. Eine Spritze, und ich war so gut wie neu. Siehst du?«
    Ich sah es, und ich war beeindruckt. Ich hatte damit gerechnet, daß er mindestens eine Woche oder so liegen mußte. Das letzte Mal, als ich ihn zu Gesicht bekommen hatte, hatte ich geglaubt, er wäre nahezu tot. Die Wunder der modernen Medizin! Ich bewegte meine Finger, und sie funktionierten prima. Noch ein Wunder mehr.
    »Was mache ich dann eigentlich noch im Bett?« erkundigte ich mich.
    »Da bin ich auch überfragt, Amigo. Schlafen, nehme ich an. Du warst ja schon immer einer, der gern lange in der Falle lag. Ziehen wir uns an und suchen wir die anderen.«
    Das klang gut. Wir warfen uns in Schale und zogen los. Fanden B'oosa in der Kantine, allein. Er wußte nicht, wo Alegria und Miko waren. Ich weiß nicht, warum mir das Sorgen machte, aber genau das war der Fall. B'oosa wirkte geistesabwesend. Wir setzten uns trotzdem.
    »Was gibt es schönes Neues?« fragte Pancho.
    »Nicht viel«, sagte B'oosa, indem er seine Kaffeetasse von sich wegschob. »Und Schönes schon gar nicht.«
    »Stimmt was nicht?« erkundigte ich mich. Ich hatte B'oosa noch nie so aus dem Gleichgewicht gebracht erlebt.
    »Sie waren die ganze Zeit über da«, sagte er ruhig.
    »Wer? Wo?«
    »Die Höller«, erläuterte B'oosa und schüttelte den Kopf. »Wir waren nie außer Sichtweite. Skeeter und Bruno waren die ganze Zeit über da. Sie haben bloß erst in letzter Minute eingegriffen.«
    »Du meinst, sie haben das alles geschehen lassen?« Ich konnte es nicht glauben.
    »Ich fürchte ja«, sagte B'oosa. »Alles Teil des >weichen< Überlebenstrainingskurses.«
    »Überleben? Sie hätten uns umbringen können!«
    »Das bezweifle ich«, sagte B'oosa. »Sie hätten etwas unternommen, wenn es zu ernst geworden wäre.«
    »Bist du dir sicher?« fragte ich.
    B'oosa schaute nachdenklich drein. »Nein, sicher bin ich mir nicht, aber ich würde es gerne glauben.«
    »Und der Sender?«
    »Der sollte nie funktionieren. Aber der nächste wird es, das hat man mir versichert.«
    »Der nächste? Welcher nächste?«
    B'oosa nickte in Richtung Tür. »Da kommen sie schon. Sollen sie es euch selbst erzählen.«
    Skeeter und Bruno kamen auf den Tisch zu. Ich verspürte das Bedürfnis, ein paar Köpfe zusammenzuschlagen.
    »Hallo, Studenten«, sagte Bruno. »Bereit für ein bißchen kaltes Wetter?«
    »Was für kaltes Wetter?« fragte Pancho.
    »Wir starten um 0800 Uhr«, erklärte Bruno und warf einen Umschlag auf den Tisch. »Hier ist der Zeitplan. Holt heute abend eure Ausrüstungen ab. Morgen werden wir auf dem Hochplateau sein. Wir sehen uns dann.« Er drehte sich um und ging. Skeeter blieb noch einen Augenblick da.
    »Alles okay mit dir, Pancho?« fragte er.
    Pancho zuckte die Achseln. »Ich glaube, ich werd's überleben.«
    Skeeter blickte nervös drein, errötete ein bißchen. »He, tut mir leid, was passiert ist. Wenn ich das Sagen gehabt -«
    »Skeeter! Setz dich in Bewegung!« rief Bruno von der Tür herüber.
    »Tut mir leid, Pancho. Wirklich«, sagte er und verließ uns.
    B'oosa hatte den Umschlag geöffnet. »Dieselbe Vorgehensweise«, berichtete er. »Nur diesmal arktische Bedingungen. Unangenehm, das, ich hab's nicht gerne kalt. Hitze kann ich gut vertragen, aber Kälte ...«
    »Wer geht?« fragte ich.
    »Dieselbe Gruppe«, sagte B'oosa.
    »Nichts da«, sagte ich. »Ich

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