Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe & Jack Haldeman
Vom Netzwerk:
sahen einen weiteren Schlitzer, aber er kam uns nicht nahe. Ich konnte nicht erkennen, ob seine Schuppen abgestumpft worden waren oder nicht.
    Gerade als ich dachte, der Pfad würde ganz verschwinden, machte er eine Biegung nach links und öffnete sich auf eine kleine Lichtung. Sah wie eine gute Stelle aus, um ein Lager aufzuschlagen. Wir konnten nicht erkennen, wo der Pfad die Lichtung wieder verließ, aber es wurde dunkel, und wir rechneten damit, daß wir ihn am Morgen finden würden.
    Alegria und Pancho bliesen das Zelt auf, während Miko sich daranmachte, das Abendessen vorzubereiten. B'oosa, Pancho und ich überprüften den Rand der Lichtung und sammelten Holz für ein Feuer.
    Im Augenblick schien im Umkreis alles sauber zu sein. Wir stapelten das Holz auf und zerbrachen ein paar Feuerstäbe, um ein Lagerfeuer in Gang zu bringen. Die Rationen, die wir zum Abendessen hatten, waren ohne Geschmack, erfüllten aber ihren Zweck. Das Feuer diente in erster Linie unserem Seelenfrieden; es mochte Tiere fernhalten oder auch nicht. Wir saßen um es herum, und das flackernde Licht ließ Schatten über unsere Gesichter spielen. Eine Art Frosch begann zu quaken, und bald klang es, als wären Tausende zugleich zugange. Wenigstens übertönte es einige der unerfreulicheren Geräusche.
    B'oosa griff in seinen Tornister neben sich und holte ein kleines Musikinstrument heraus. Ich nehme an, es stammte von Maasai'pya; ich hatte nie zuvor so etwas gesehen. Er blies hindurch, und der Klang, der herauskam, war weich und dünn. Er spielte lange, und ich lehnte mich zurück und hörte zu. Es war eine Seite von B'oosa, die ich nie für möglich gehalten hätte.
    Das Feuer erlosch langsam, und ich rollte einen weiteren Holzklotz darauf. Pancho und Miko legten sich hin. Es wurde allmählich spät.
    »Ich löse jetzt wohl besser Alegria ab«, sagte ich. Wir hatten Hölzchen um die Wachen gezogen. Ich hatte die zweite.
    B'oosa nickte und stocherte mit einem langen Stock Kohlen auf. »Ich hau mich auch gleich hin«, sagte er.
    Ich marschierte zum Rand der Lichtung, wo Alegria auf einem Baumstamm saß.
    »Alles ruhig?« erkundigte ich mich bei ihr.
    »Ruhig nicht«, meinte sie, »aber ereignislos. Ich glaube nicht, daß es an diesem Ort jemals ruhig ist.«
    »Vermutlich gewöhnt man sich nach einer Weile daran«, sagte ich.
    »Man kann sich nach einer Weile an alles gewöhnen«, erwiderte sie. »Aber das bedeutet noch lange nicht, daß es einem auch gefallen muß.«
    »Nervt dich das?«
    »Der Dschungel? Nein.«
    »Tu ich's denn?«
    »Tust du was?« fragte sie.
    »Nerve ich dich?«
    »Warum fragst du das?« Sie drehte sich zu mir um, so daß sich die eine Hälfte ihres Gesichts gegen das Feuer abhob und die andere im Dunkeln lag.
    »Mir kommt es so vor, als ob du ...« Ich suchte nach Worten. »Ich meine, seit Miko sich der Exkursion angeschlossen hat .«
    »Fangen wir nicht wieder damit an, Carl. Du bist mein Freund, und er ist mein Freund. Belaß es dabei.«
    »Aber ich dachte -«
    »Das ist dein Problem. Du denkst zu viel. Für einen großen Burschen läßt du dich ganz schön von kleinen Dingen durcheinanderbringen.« Sie übergab mir den Schocker. »Ich hau mich hin. Schrei, wenn du irgendwelche Tierchen siehst.«
    »Aber Alegria .«
    »Aber was, Carl? Was?« Sie wirkte müde.
    »Nichts«, meinte ich. »Bis morgen früh.«
    Sie marschierte zum Lager zurück, ohne noch etwas zu sagen. Ich fühlte mich albern, dumm. Ich weiß nicht, warum ich anscheinend immer die falschen Sachen sage, wenn ich in ihrer Nähe bin. Mit allen anderen komme ich normalerweise ganz gut klar, aber in ihrer Nähe verknotet sich mein Gehirn, und meine Zunge stolpert über die einfachsten Worte. Manchmal fühle ich mich echt wie ein schmuckerter Idiot.
    Ich beobachtete, wie B'oosa und Alegria das Feuer schürten und sich hinlegten. Da ich mich ruhelos fühlte, schulterte ich den Schocker und spazierte den Rand der Lichtung entlang. Das half nicht viel, also drehte ich um und spazierte in die andere Richtung zurück. So weit ich sehen konnte, war nicht viel Bewegung rings um unser Lager. Aus dem Dschungel drang eine Menge Gegrunze und Geraschel, aber das waren hauptsächlich Froschgeräusche. Alles andere schien weit weg zu sein.
    Einmal sah ich über mir ein paar Nachtfledermäuse vorüberfliegen, aber die stellen kein großes Problem dar, solange sie nicht nahe herankommen. Ich setzte mich wieder auf den Baumstamm.
    Seltsamerweise begann ich, an Springworld zu

Weitere Kostenlose Bücher