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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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dem Dachboden, mit meiner alten Couch obendrauf. Kay meinte, sie wollte kommen und sich die Unterlagen anschauen, aber ich bräuchte jemanden, der stark genug ist, um ein paar Sachen aus dem Weg zu räumen, sodass man die Couch woanders abstellen kann, und dann müsste man den Schrank auch wieder gerade aufstellen.«

    »Wenn Sie uns Ihr Einverständnis geben, den Inhalt dieses Schranks zu untersuchen, sind wir gern bereit, ihn irgendwo aufzustellen, damit Mrs. Carrington sich die Sachen in Ruhe ansehen kann. Sie sind nicht gezwungen, Ihr Einverständnis zu geben, aber wir würden doch sehr gern einen Blick hineinwerfen.«
    »Ich wüsste nicht, was ich dagegen einzuwenden hätte«, sagte Maggie.
    Sie führte die Beamten nach oben und entschuldigte sich wegen der Unordnung und des Staubes. »Ich nehme mir immer wieder vor, mich von den Sachen zu trennen«, erklärte sie, während die Männer, mit minimalem Aufwand, den Platz um den Schrank herum freiräumten und ihn aufrichteten. »Aber Sie wissen ja, wie das ist. Manche Dinge, die kriegt man einfach nicht gebacken. Kay sagt immer, ich könnte einen Trödelladen aufmachen, und ich fürchte, sie hat recht.«
    Die beiden Ermittler sagten nichts dazu. Sie hatten sich jeweils einen Aktendeckel aus der obersten Schublade genommen und blätterten durch den Inhalt.
    Maggie sah ihnen mit einem unguten Gefühl zu. Sie fragte sich, ob es richtig gewesen war, die Männer auf den Dachboden zu lassen. Vielleicht hätte ich zuerst Kay fragen sollen, überlegte sie. Ich möchte nicht, dass sie noch einen Grund hat, sauer auf mich zu sein. Andererseits, wenn Peter Carrington derjenige war, der ihren Vater umgebracht hat, und sie fänden hier irgendeinen Beweis dafür, dann würde sie sich wohl nicht mehr weiter darauf versteifen, zu ihm zu halten.
    »Guck dir das hier mal an«, sagte der ältere Beamte zu seinem Kollegen und reichte ihm zwei Blätter. Es war die Kopie eines Briefes und einer Gartenskizze, die Jonathan Lansing an Peter Carrington geschickt hatte. Der Wortlaut des Briefes war:
    Lieber Peter,
    es wäre doch sehr schade, wenn das ganze Projekt unvollendet bliebe. Wie Sie vermutlich wissen, haben Ihr Vater und ich über einen einfachen Plan für das Gelände außerhalb der Umzäunung gesprochen. Nachdem ich nun nicht mehr für ihn arbeite und ich Grund zu der Annahme habe, dass Mrs. Elaine Carrington nicht wünscht, dass ich noch weiter an Ihren Vater herantrete, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diese Skizze an ihn weitergeben könnten. Ich lege die Karte eines Landschaftsgärtners bei, von dem ich weiß, dass er diesen Plan nach den Anweisungen Ihres Vaters ausführen könnte.
    Ich habe die Gespräche mit Ihnen immer sehr genossen, und ich wünsche Ihnen alles Gute.
    Jonathan Lansing
    Während der jüngere Beamte den Brief las, blickte der ältere zu Maggie. »Man sollte Ihnen einen Orden verleihen dafür, dass Sie den ganzen Trödel aufgehoben haben, Mrs. O’Neil«, sagte er.

47
    CONNER BANKS SASS SEINEM Mandanten an dem Tisch gegenüber, der in dem kleinen Raum im Gefängnis von Bergen County für Gespräche zwischen Anwälten und Insassen vorgesehen war. Unter den Mitgliedern der Verteidigerriege war er ausgewählt worden, um das weitere Vorgehen mit Peter Carrington zu besprechen.
    »Peter, ich werde Ihnen zunächst sagen, wie die Lage im Moment für uns aussieht«, sagte er. »Die gute Nachricht ist, dass Sie im Fall des Todes Ihrer Frau Grace zwar weiterhin als verdächtig gelten, der Fall aber gesondert behandelt wird. Er darf während des Prozesses nicht zur Sprache kommen, nachdem die Staatsanwaltschaft ihn nicht mit den früheren Todesfällen in Verbindung bringen kann. Weil jedoch sowohl die Leiche von Susan Althorp als auch die von Jonathan Lansing auf Ihrem Anwesen gefunden wurden, wird die Staatsanwaltschaft versuchen, diese beiden Fälle zusammenzuziehen. Aber selbst wenn dies geschieht – das Entscheidende ist, dass es ihnen nicht gelingen wird, über jeden begründeten Zweifel erhabene Beweise für eine Schuld zu liefern.«
    »Was bedeutet ›begründeter Zweifel‹ angesichts der vielen Indizien, die gegen mich sprechen?«, fragte Peter ruhig. »Ich war die letzte Person, die Susan lebend gesehen hat. Maria Valdez wird bezeugen, dass das Hemd, das ich in den Wäschekorb gelegt habe, nicht in der Wäsche war, und dass
mein Vater sie bezahlt hat, damit sie den Mund hält. Und gerade haben Sie mir erzählt, dass Kays Vater mir einen Brief mit

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