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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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einer Gartenskizze für das Gebiet jenseits des Zauns geschickt hat, in dem Susans Leiche entdeckt wurde. Wäre ich Susans Mörder, hätte ich demnach in Panik geraten müssen, denn wären diese Gartenarbeiten ausgeführt worden, wäre ihre Leiche zum Vorschein gekommen. So hatte ich also einen Grund, Jonathan Lansing aus dem Weg zu schaffen. Es gibt kein Entrinnen mehr für mich.«
    »Peter, ich gebe Ihnen ja recht, dass es nicht gut aussieht, aber hören Sie mir zu. Irgendjemand könnte diesen Brief abgefangen haben. Es gibt keinen Beweis, dass Sie ihn erhalten haben.«
    »Sie haben den Beweis, dass mein Vater Maria Valdez Cruz fünftausend Dollar gegeben hat.«
    »Peter, Ihre Aussage steht gegen die ihrige, und vergessen Sie nicht, dass Valdez Cruz ihre frühere, unter Eid gemachte Aussage widerruft. Geschworene sind im Allgemeinen skeptisch gegenüber Leuten, die ihre Aussagen ändern. Ja, Ihr Vater hat ihr einen Scheck gegeben, aber wir werden weitere Beispiele für seine spontane Großzügigkeit aufzeigen und damit beweisen, dass er aus Mitgefühl gehandelt hat, weil Maria ihm von ihrer todkranken Mutter erzählt hatte.«
    »Das werden die Geschworenen nicht glauben«, entgegnete Peter.
    »Peter, bedenken Sie, wir müssen nur einen Geschworenen überzeugen, dass Ihre Schuld nicht über jeden begründeten Zweifel hinaus erwiesen ist, und schon wird kein einstimmiger Schuldspruch zustande kommen. Selbst wenn wir keinen Freispruch erreichen sollten, bin ich doch absolut davon überzeugt, dass wir mindestens das für Sie erreichen werden.«
    »Keine Einstimmigkeit bei den Geschworenen – das ist alles, worauf ich hoffen darf.« Peter Carrington sah seinem Anwalt in die Augen, blickte zur Seite und dann, mit sichtbarer
Willensanstrengung, wieder zu ihm. »Ich habe nicht geglaubt, dass ich fähig bin, Gewalt gegen einen anderen Menschen auszuüben«, sagte er, jedes Wort sorgfältig wählend. »Was ich diesem Polizeibeamten angetan habe, hat mir gezeigt, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Hat Vincent Slater Ihnen erzählt, dass ich ihn angegriffen habe, als ich ungefähr sechzehn war?«
    »Ja.«
    »Was würde geschehen, wenn wir trotz all Ihrer Bemühungen weder einen Freispruch erreichen noch eine Uneinigkeit unter den Geschworenen?«
    »Peter, die Staatsanwaltschaft würde zwei aufeinanderfolgende lebenslängliche Freiheitsstrafen fordern und wahrscheinlich erreichen. Sie würden nie mehr rauskommen.«
    »Angenommen, sie wären in der Lage, mir auch den Tod von Grace anzuhängen. Was würde ich in diesem Fall bekommen?«
    »Das würde ohne Zweifel ein weiteres Lebenslänglich bedeuten. Aber, Peter, ich halte es für ausgeschlossen, dass die Staatsanwaltschaft jemals einen Beweis erbringen wird, dass Sie sie umgebracht haben.«
    »Conner, glauben Sie mir, gar nichts ist ausgeschlossen. Bis heute habe ich absolut an meine Unschuld geglaubt. Aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich weiß zwar, dass ich nie einem anderen Menschen willentlich etwas antun würde, doch andererseits habe ich diesen Polizeibeamten angegriffen und geschlagen. Und dasselbe ist mir vor Jahren schon einmal mit Vince passiert. Vielleicht war ich noch bei anderen Gelegenheiten gewalttätig.«
    Conner Banks spürte, dass sein Puls schneller ging. »Peter, Sie müssen meine Frage nicht beantworten, und denken Sie sorgfältig nach, bevor Sie es tun. Halten Sie es für möglich, dass Sie in einem getrübten Bewusstseinszustand Susan Althorp und Jonathan Lansing umgebracht haben?«
    »Ich weiß es nicht. Neulich Nacht habe ich geglaubt, ich
würde nach Susans Leiche vor dem Haus ihrer Eltern suchen. Ich musste mich vergewissern, dass sie wirklich tot war. War das ein Traum, oder habe ich das, was damals passiert ist, noch einmal durchlebt? Ich bin mir nicht sicher.«
    Banks kannte diesen Gesichtsausdruck, mit dem ihn Peter anstarrte. Er hatte ihn bei anderen Mandanten gesehen, Leuten, die wussten, dass ihnen mit ziemlicher Sicherheit eine lebenslängliche Haft bevorstand.
    »Da ist noch etwas anderes.« Peters Stimme wurde leiser und geriet ins Stocken. »Hat Ihnen Kay erzählt, dass sie mich beim Schlafwandeln gesehen hat, als wir gerade von unserer Hochzeitsreise zurückgekehrt waren? Ich kniete am Pool und hatte meinen Arm unter die Plane ins Wasser getaucht.«
    »Nein, das hat sie nicht erzählt.«
    »Es ist wieder das Gleiche. Entweder war es nur ein Albtraum, oder aber ich habe noch einmal durchlebt, was schon einmal in der

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