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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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Mechanismus sollte das sein? Den Zellen wachsen nicht irgendwelche Arme oder Beine, mit denen sie dann gezielt den Wandler bewegen, um den FMT zu verrücken.“
    Arzt: „Ich weiß eben nicht, was passieren könnte. Und das können wir auch nicht wissen, bevor wir nicht die Daten haben.“
    GB : „ Welche Daten?“
    Arzt: „Die Zehnjahresdaten.“
    GB : „ Die Daten, die zeigen, dass nichts passiert ist?“
    Arzt: „Idealerweise ja.“
    Ich habe schnell gelernt, dass diese Unterhaltungen zu nichts führen. Wäre Soundbridge von einem Chirurgen erfunden worden, hätte das möglicherweise die Skeptiker überzeugen können. Egal ob sie es wirklich brauchten oder nicht, zu viele Chirurgen wollten einfach Zehnjahresdaten, um sich sicherer zu fühlen. Das verstehe ich ja einerseits, andererseits kann man so eigentlich nie eine neue Technologie einführen. Rückblickend gesehen glaube ich, dass ein Chirurg als Erfinder wahrscheinlich viele Zweifel leichter ausgeräumt hätte. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich als Nicht-Chirurg mehr beweisen müsste. Einmal hörte ich einen Chirurgen sagen: „He, das ist der Junge mit der Dose.“ So zu denken, ist natürlich nicht besonders hilfreich. Auf eigenartige Weise hatten die Zehnjahrestypen sogar Recht: Neue Technologie im medizinischen Bereich braucht schrecklich lange – manchmal zehn oder 20 Jahre – bevor ihre Einsatzraten signifikant steigen.
    Wenn mehr US -Gruppen bereit und willens gewesen wären, diese Technologie anzunehmen, hätte das Gerät zur Behandlung von gemischter und Schallempfindungsschwerhörigkeit zuerst in den USA eingesetzt werden können, wo es erfunden wurde. Als ich meine Karriere in den mit Schwerhörigkeit befassten Wissenschaften begann, waren die Vereinigten Staaten führend bei der innovativen Behandlung von Gehörverlust. Jetzt habe ich eher den Eindruck, dass sich die Amerikaner zurücklehnen und den Europäern bei der Innovation zuschauen. Viele US -Medizingerätefirmen führen ihre wichtigen klinischen Versuche im Ausland durch. Die neueste und spannendste Technologie wird exportiert und zuerst in anderen Ländern eingesetzt. Früher oder später werden die Innovationen gleich im Ausland geschehen.
    Einige meinen, dass die innovative Medizingerätebranche zunehmend abwandert, weil sie in den Vereinigten Staaten nicht so arbeiten kann, wie sie möchte. Das erstaunt mich, und ich kann nicht glauben, dass das der Weg ist, den die USA gehen wollen. Aber offensichtlich schauen die USA nur untätig zu, wie ihre Führungsposition in Schlüsselgebieten dahinschwindet. Was ist mit den offenen Armen für neue Ideen und ihrer Verwirklichung? Wir können die Schuld nicht nur auf Versäumnisse, Anwälte und Vorschriften abschieben. Sobald wir so weit sind, dass der innovative Geist stranguliert wird, müssen wir nicht alle dagegen einschreiten?
    In einem letzten Versuch, Geld aufzutreiben, sprachen Terry Griffin und ich mit den wenigen Banken, die noch bereit waren, überhaupt mit uns zu sprechen, aber es gab keine Bieter. Terry hatte an alle Konkurrenten und potentiellen Käufer Briefe geschrieben, in denen er den Ausverkauf von Symphonix ankündigte.
    Jon Luna und ich hatten einen letzten Notfallplan ausgebrütet: Wir dachten, wenn wir genug Geld auftreiben könnten, könnten wir irgendeine Art von „Neustart“ finanzieren oder zumindest das Bestehen der Firma sichern, bis sich die Märkte erholt hätten. Die Tatsache, dass Symphonix an der Börse gehandelt wurde, erlaubte keine anderen Optionen, und die Kosten anderer Alternativen waren zu hoch. Also sprachen wir mit Greg Onken in seinem Büro in der Bear Street. Greg war eine der Schlüsselfiguren im Cowen-Team, das unseren Börsengang abgewickelt hatte. Er wand sich in seinem Stuhl, als wir unbeholfen zu formulieren versuchten, was wir tun könnten, aber wir waren verzweifelt und wollten einfach irgendwie die Firma retten.
    Greg hörte höflich zu und meinte schließlich: „Ihr habt ja offenbar gar keine Ahnung, was ihr eigentlich wollt, außer sechs bis zehn Millionen. Da sehe ich keine Möglichkeit.“
    Wir untersuchten jede Möglichkeit, die uns oder Greg einfiel, aber es war klar, dass nichts gehen würde. Damit war das erledigt.
    Als uns Greg hinausbegleitete, wandte er sich zu mir: „Weißt du, Geoff, wenn du ausgestiegen wärst und alle deine Aktien verkauft hättest, wärst du heute wahrscheinlich in der Lage, deinen Lebenstraum zurückzukaufen. Aber das hast du versäumt, und das

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