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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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Pause. Dann sprach Ingeborg.
    „Ach Geoffrey. Ich hatte keine Ahnung, dass es schon so weit gekommen ist.“
    „Für mich ist es das Ende, aber ich will so viel wie möglich von dieser Arbeit retten. Das kann man doch nicht alles wegwerfen. Du musst Kirk anrufen.“
    „Ich werde mit dem erstbesten Flug zu dir reisen. Mittlerweile mach’ dir nicht zu viele Sorgen.“
    Ich begab mich in die Haupthalle von Symphonix und rief Kirk und Terry zu: „Wir können damit jetzt aufhören! MED - EL ist interessiert. Der CEO ist auf dem Weg.“
    Damit hörte es für einen Moment auf. Wir schickten die Räumtruppe fort. Zum Glück hatte ich den Irrsinn für vierundzwanzig Stunden angehalten.
    Ich weiß nicht, wie Ingeborg es schaffte, aber am nächsten Tag landete sie mit ihrem Team in San Jose. Mit ihr kamen Ali Mayr, Martin Kerber, Darcy Ochs und Walter Fimml. Ingeborg teilte das Team in Gruppen auf, um die Reste von Symphonix zu bewerten. Sie traf sich auch mit Kirk und Terry. Ich besprach mit Darcy das geistige Eigentum, die Technologieanwendungen, die Pläne für den TI und die Zukunft, die Wettbewerbssituation, meine Gedanken zum Geschäftsmodell und vieles mehr. Sie fragte mich zwei volle Tage lang aus. Es kam mir vor wie eine mündliche Doktoratsprüfung. Inge arbeitete mit Kirk und Terry, um das verbleibende Firmenkapital zu sichern und einen Abschluss herbeizuführen.
    Ich zeigte dem restlichen Team die Forschungslabors, das TI -Testlabor und die Anlage. Ali Mayr musste ich nicht viel erklären. Seine Aufgabe bestand nur darin festzustellen, ob die Produktion der Implantationsserie in das Werk bei Innsbruck, Österreich, verlegt werden konnte. Grundsätzlich sprach nichts gegen eine Verlegung, schließlich konnten wir auf die ausführliche Dokumentation zurückgreifen, die für medizinische Geräte der Klasse III erforderlich ist, und auf qualitativ hochwertige Systeme. Walter musste nur sicherstellen, dass unsere elektronischen Datensysteme und Dateien die Reise überstanden.
    Das MED - EL -Team traf sich am zweiten Tag in unserem Konferenzzimmer, um Ingeborg zu berichten. Wir waren nicht dabei.
    Die Berichte waren wohl zufriedenstellend. Ingeborg kam in mein Büro, schloss die Tür und setzte sich.
    „Ich bin sehr beeindruckt, und ich bewundere deine Arbeit. Sie braucht bloß mehr Zeit. Wir werden das nochmal versuchen. Ich möchte, dass du mit deiner Frau nach Innsbruck kommst.“
    „Um dort zu arbeiten? Ich spreche doch kein Deutsch!“
    „Wir sprechen sowieso alle Englisch. Was meinst du?“
    „Sicher! Ja, natürlich! Ich denke schon. Österreich?! Es gäbe da aber doch noch eine Kleinigkeit ...“
    „Ja?“
    „Könnt ihr, du und das Team, heute zu mir zum Abendessen kommen? Es wird wohl eines der letzten, da ich ja vermutlich mein Haus verkaufen werde.“
    „Ja! Ich würde auch sehr gerne Sabina kennenlernen.“
    Ich hatte nun also eine neue Vorgesetzte, ich müsste mein Haus verkaufen und nach Innsbruck ziehen. Das war immer noch besser als zusehen zu müssen, wie mein Lebenswerk in den Müll verfrachtet wird.
    Als ich abends heimkehrte, fragte mich Sabina: „Wie war es heute?“
    „Es lief richtig gut!“
    „Wirklich? Großartig! Was wird denn jetzt passieren?“
    „Hier ist der Plan. Wir verkaufen das Haus, packen unsere Sachen und ziehen nach Innsbruck.“
    Es folgte eine lange Pause.
    „Meinst du das ernst?“
    „Ja, doch. Ich denke schon.“
    „Du machst Witze.“
    „Nein, ich meine das ernst. Glaube ich zumindest.“
    „Na gut. Probieren wir es. Was haben wir schon zu verlieren?“
    „Nur das Haus, den Garten, der uns so am Herzen liegt, dass wir darin begraben werden wollten, und unsere Freunde.“
    Wir schlossen unter Tränen einen Pakt. Wir würden nach Österreich gehen und uns sechs Monate nicht darüber unterhalten, wie es uns gefiel. Wir würden einfach versuchen, es dort zu schaffen.
    „Gibt es noch etwas?“
    „Ja, ich muss den Grill starten! Die Österreicher kommen zum Abendessen.“
    Ingeborg und ihr Team kehrten nach Österreich zurück. Ali und Klaus Holzer kamen einige Wochen später mit der Produktionsmannschaft wieder. Einige ehemalige Symphonix-Mitarbeiter erklärten sich großzügigerweise bereit, in die Firma zu kommen, um den MED - EL -Angestellten die Produktion zu erklären. Nach zwei Wochen Arbeit packten wir alles, was noch von Symphonix übriggeblieben war, in Kartons, die von der Mannschaft in 20 große Schiffscontainer hinter der Halle verladen wurden. Die

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