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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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Hörgeräte sind auch nur von beschränktem Nutzen für Menschen mit Schallleitungsschwerhörigkeit oder kombinierter Schwerhörigkeit. Alternative Methoden und Optionen wie eben Mittelohrimplantate können in solchen Fällen eine Verbesserung und vielfältigen Gewinn für die Patienten bringen. Je mehr Möglichkeiten, desto besser.
    Paradoxerweise besteht, so glaube ich, die größte Schwierigkeit auf dem Gebiet des Hörens heute nicht in den technischen Herausforderungen, sondern in der Art der Behandlung. Die Diagnose Schwerhörigkeit macht eine Reihe von Arztterminen erforderlich – zum Otologen, dann wieder in die HNO -Klinik, danach zum Geschäft für Hörgeräte. Dazu kommen noch die nicht unerheblichen Kosten. Zu sagen, dass das nicht gerade eine erbauliche Erfahrung ist, wäre eine Untertreibung. Ich hoffe zwar, dass dieser Prozess für die meisten Leute angenehmer ist, als ich ihn als Kind erfahren habe, aber ich habe meine Zweifel. Ich hatte unglaubliches Glück mit meinem Ohrenarzt Dr. Mansfield Smith. Obwohl er Patienten mit lebensbedrohlichen Zuständen behandelte, wandte er trotzdem für mich und meine Schwerhörigkeit die Ernsthaftigkeit auf, die erforderlich war. Für mich als Patient war der Gehörverlust wie das Ende meiner Welt, und Dr. Smith hat das verstanden. Da etwa 80 Prozent der von Schwerhörigkeit Betroffenen eine lautliche Verstärkung ablehnen, wird Schwerhörigkeit zur häufigsten chronischen Erkrankung eines Sinnesorgans, die in den modernen Industriestaaten heute unbehandelt bleibt. Mit wachsender Bevölkerung und steigender Lebenserwartung werden der Bedarf und die Nachfrage nach alternativen Möglichkeiten nur noch ansteigen.
    Die Augenheilkunde andererseits bietet eine Reihe von unterschiedlichen Möglichkeiten oder Produkten für Sehschwäche an, von Brillen über Kontaktlinsen bis zur chirurgischen Korrektur. Für den Großteil der Fehlsichtigkeiten haben Patienten die Wahl zwischen mehreren Behandlungsmöglichkeiten, von denen keine mit dem Stigma eines Hörgerätes verbunden ist. So kommt es jährlich auch zu Millionen an chirurgischen Sehschwächekorrekturen. Ein Gehörimplantat oder eine andere echte Alternative zum akustischen Hörgerät hätte sicher den gleichen Erfolg. Seltsamerweise haben die Leute nichts gegen Sehhilfen. Die meisten Leute sehen mit Brillen gut aus und ziehen maximalen Nutzen aus diesem Behelf. Selten findet man jemandem mit einem Sehproblem, der keine Korrektur verwendet. Man muss sich nur einmal vorstellen, wie es wäre, wenn 80 Prozent der Fehlsichtigen eine Behandlung ablehnen und Auto fahren würden. Sicher interessant.
    Da ich jetzt also die Grundkonzeption des FMT entworfen hatte, musste ich ihn nur noch bauen. Die ersten echten Geräte bis zur Implantierbarkeit zu entwickeln, würde sehr viel Zeit und Geld kosten. Teure klinische Versuche in Europa und den USA wären erforderlich. Auch die Kosten des Zulassungsverfahrens wären sehr hoch. Ein junger Forscher könnte niemals über akademische Kanäle oder Stipendien die Beträge aufbringen, die für die Erzeugung auch nur eines einzigen FMT erforderlich wären. Ich hatte keine andere Wahl, als mein eigenes Unternehmen zu gründen.
    1992 begann ich mit Imag, einem Unternehmen für implantierbare Wandler. Das war zwar kein toller Name, aber immerhin ein Beginn. Ich ließ mir Visitenkarten drucken und stellte mit Hilfe einiger Nolo-Press-Materialien meinen ersten Businessplan auf. Das Resultat dieses ersten Versuches, einen Businessplan zu schreiben, hätte sicher besser ausfallen können, aber es war eine aufschlussreiche Erfahrung. Während ich die Materialien für den Geschäftsplan recherchierte, begriff ich, dass Gehörverlust nicht nur einen riesigen medizinischen Bedarf bedeutete, sondern auch eine enorme Marktchance. Immer wieder rechnete ich alles durch und fasste es in Zahlen. Gab es genug Chirurgen und Zentren? Gab es genug Audiologen, die die Geräte programmieren konnten? Gab es genug Leute, die sich das leisten konnten? Die einzige Zahl, die ich nicht hatte, war die der Ablehnungsrate gegenüber einem chirurgischen Eingriff. Wie viele Patienten wären nicht bereit, sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen, um sich das Gerät implantieren zu lassen? Angesichts der Millionen von Laser-Augenoperationen und Brustvergrößerungen könnte der geringfügige Eingriff sogar ein Verkaufsargument werden, dachte ich mir. Selbst wenn die Mehrheit einen Eingriff ablehnte, blieben noch genug

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