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... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition)

Titel: ... und ich höre doch!: Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Ball
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von der Stanford Business School abgelehnt worden, ich hatte Hans als meinen ersten CEO durch eine idiotische Aktion meines mittlerweile wieder gefeuerten Juniorforschers verloren, und ich hatte kein Geld. Ich hatte nur einen Traum.
    Ich musste nun eine mutige Entscheidung treffen: Sollte ich eine Firma gründen oder nicht? Ich könnte weiter im Goode-Labor arbeiten, was mir Spaß machte, oder ich könnte alles aufgeben und alles riskieren. Schon der Anfang des FMT -Projekts brannte ein Loch in mein Budget: Ich hatte mir ein Handy und ein Faxgerät angeschafft (beides damals noch recht teuer), und die Kosten für Kopien, Papier und Gebühren wurden immer höher. Eines war mir klar: Sollte ich eine Chance mit einer Vollzeit Firma haben, musste ich sie auch wie eine Firma betreiben. Ich stellte administrative Hilfe in Teilzeit an und wurde einer der besten und häufigsten Kunden in Kinkos Kopierzentrum. Mein größtes Plus war meine Bonität, also bestellte ich jedes Mal, wenn irgendein Angebot von Master Card, Visa oder Discover kam, die Karte. In ein paar Wochen hatte ich einen ganzen Stoß von Karten mit einem Kreditvolumen von 55.000 Dollar.
    „Das sollte eine Weile reichen“, sagte ich zu meinem Mitbewohner Dave Barnett, als ich ihm die Karten zeigte.
    „Na, hoffen wir’s, denn du wirst das nie zurückzahlen können“, meinte Dave. Er hatte Recht, aber ich hoffte trotzdem das Gegenteil.
    Nicht lange danach rief mich Dr. Dellaporta in der Mitte der Woche an, was äußerst ungewöhnlich war.
    „Geoffrey! Komm in meine Praxis! Kannst du sofort kommen?“
    „Klar, bin schon unterwegs.“
    Ich lief zum Campus, wo Dr. Dellaporta neben den Hauptgebäuden der Medizin sein Büro hatte. Kaum war ich dort, zog er mich förmlich hinein. Ich war überzeugt, dass er nur wieder Hilfe mit seinem Computer brauchte, aber diesmal hatte er mich wegen einer anderen Sache gerufen.
    „Ich habe mit Ron Antipa gesprochen und ihm deinen Businessplan gezeigt. Und er war total begeistert! Er will dich treffen. Er arbeitet für Alex Brown in San Francisco“, sagte mir Dr. Dellaporta.
    „Echt?“ Ich hatte keine Ahnung, wer Ron Antipa war.
    „Ja, er kommt nächste Woche, um mit dir zu sprechen!“ Dellaporta war ganz aufgeregt.
    Das waren gute Neuigkeiten. Ich kannte zwar Ron Antipa nicht, wusste aber, dass Alex Brown eine der führenden Investmentbanken war.
    In der nächsten Woche arbeitete ich daran, meinen Businessplan richtig aufzumöbeln und gab sogar unglaubliche fünf Dollar pro Seite für Farbkopien aus. Ich brachte die Folien für meine Präsentation auf den letzten Stand, und in der Woche darauf traf ich Ron Antipa in einem Restaurant in der Stanford Mall. Ich war sehr beeindruckt von Ron. Er arbeitete als Broker bei Alex Brown, hatte jede Menge Geschäftsbeziehungen, war glatt und geschliffen.
    Am Ende unseres Treffens sagte Ron zu mir: „Sie sind also bereit mit der besten Zeit Ihres Lebens zu beginnen?“
    „Absolut“, antwortete ich.
    Ron arrangierte meine erste Präsentationsshow im Alex-Brown-Hauptquartier im letzten Stock des Gebäudes Nr. 101 in der California Street in San Francisco. Als ich am späten Nachmittag zu der Besprechung kam, ging gerade die Sonne über dem Pazifik unter, und der Anblick der Stadt in der Abenddämmerung war überwältigend. Das war auch das Alex-Brown-Konferenzzimmer mit seinem riesigen Tisch aus glänzendem Mahagoni, der für 30 Personen Platz bot. Es war das erste richtige, große Konferenzzimmer, in dem ich je gewesen war, und ich war entsprechend beeindruckt. Anwesend waren: Peter Carroll, Anwalt für Rechte auf geistiges Eigentum mit Medlen Carroll, Howard Ervin, Anwalt bei Cooley Goodward, Steve Isaacs und Lorance Corash von Steritech (jetzt CERS ) und einige Administratoren. Ron hatte das Treffen mit dieser Gruppe zusammengestellt, um ihre Unterstützung zu erhalten, sollten sie von der Idee überzeugt sein. Falls sie grünes Licht gaben, würde Ron weiter an dem Vertrag arbeiten; wenn nicht, blieb es beim „War nett, Sie kennenzulernen“. Mir war völlig klar, dass ich diesen Test bestehen musste. Ich stellte meinen alten Diaprojektor in die Mitte des Konferenztisches und stürzte mich in meine Präsentation, wobei ich mit Hilfe meines neuen Laserzeigers das Konzept erklärte. Ich erläuterte den Plan, die Finanzierung, die Zulassungsbedingungen und die Patentstrategie. Zum Schluss beantwortete ich Fragen.
    Peter Carroll sagte zu mir, bevor er ging: „Gut gemacht, Geoff.

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