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und ihre Gaeste

und ihre Gaeste

Titel: und ihre Gaeste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sagen? Frau Strube machte kehrt und zog Christian hinter sich her. Als sie Birgit und Liesel draußen entdeckte, rief sie bloß: „Kommt, wir wollen frühstücken.“ Weiter wurde nicht über die Sache gesprochen.
    Nur Mamsell strich im Vorbeigehen den beiden Schwestern über die Köpfe und sagte lächelnd zur Mutter: „Sie sind reizend, diese beiden.“

Lächerliche Zierpuppen
     

    „Eigentlich hat Robby jetzt doch ein feines Leben“, hatte Rose Grill eines Tages gesagt, als die Lindenhof-Mädchen alle zusammensaßen, um einen Gruß an ihre Direktorin zu schicken. „Sie hat gewiss viel Arbeit, aber dafür lauter nette Leute um sich und braucht sich nicht mehr über ihre Schülerinnen zu ärgern.“ Die anderen hatten genickt.
    Als dann Herr und Frau Kersten ankamen, änderten sie ihre Meinung ein wenig. Der Ärger fing bei der Ankunft an.
    „Das ist ja eine hoffnungslos einsame Gegend“, zeterte Frau Kersten. „Weit und breit keine Ortschaft außer ein paar lumpigen Dörfern! Was hast du dir nur gedacht, Leo, mich hierherzuschleppen? Was fangen wir den ganzen Tag an?“
    „Du weißt ja, Liebes, unser zweiter Direktor war im Frühsommer hier und lobte das Haus über alle Maßen. Er hat auch nette Leute hier getroffen.“
    „Nette Leute - was der schon darunter versteht! Glaubst du im Ernst, hierher käme auch nur ein einziger Künstler? Langweilen werde ich mich, wo ich doch so kunsthungrig bin ...“
    So ging es noch eine ganze Weile weiter. Die beiden standen in der Halle. Frau Roberts konnte in ihrem Büro jedes Wort verstehen und die Gäste auf der Terrasse wahrscheinlich auch. Hetti und ihre Schwester Margot warteten. Sie wollten die beiden auf ihr Zimmer bringen. Monsieur Marcel hatte sie von der Bahn abgeholt und beobachtete nun schweigend diese seltsame Einführung.
    Frau Roberts kam aus ihrem Zimmer und grüßte freundlich. „Ich hoffe, Sie werden sich bei uns wohlfühlen“, sagte sie.
    Herr Kersten verbeugte sich. „Davon bin ich überzeugt.“ Seine Frau schwieg.
    „Hetti, bitte führe Herrn und Frau Kersten hinauf. Sie bekommen das Südzimmer mit dem Balkon. Margot, nimmst du die Koffer?“
    Als sich die Tür schloss, sah Frau Roberts Herrn Marcel an. Der zuckte mit den Schultern.
    Die Schwestern Margot und Hetti kamen wutschnaubend zurück.
    „Die ist aber garstig“, schimpfte Margot in der Küche, wo Hilda und die Zwillinge wieder einmal bei Gustel hockten und naschten. „An allem fand sie etwas auszusetzen und zu meckern. Der Schrank war zu schmal, der Balkon zu klein. Sie braucht ein zweites Kopfkissen ... So ging das dauernd. Frau Roberts wird noch ihre helle Freude an ihr haben!“
    Die anderen Gäste fanden bald heraus, was los war. Herr Kersten erschien meist gut gelaunt, höflich und freundlich. Doch sowie seine Frau auftauchte, sank seine Stimmung auf den Nullpunkt. „Erbötig“ - das war Erikas Ausdruck für ihn. Erbötig rückte er ihr den Stuhl zurecht, schob ihr den Semmelkorb hin und nickte zu all ihren Bemerkungen. Meist fragte sie zuerst nach der Zeitung, besonders nach der Seite mit den Theaterkritiken.
    „Oh, sieh mal, da hat wieder einer von unseren Freunden im Rosenkavalier gesungen. Und ich habe es nicht gehört! Es ist schrecklich. Sollen wir nicht lieber nach Wien fahren?“ Und sie verriet den Gästen am Nachbartisch, die ihr zunächst erstaunt lauschten: „Ich kenne ja fast alle bedeutenden Sänger - privat, meine ich. Bei vielen war ich schon eingeladen oder habe mich unterwegs auf ihren Gastspielreisen mit ihnen getroffen. Das sind immer himmlische Stunden, von denen ich lange zehre. Ist es nicht so, Leo?“, fragte sie ihren Mann.
    „Ja, genauso“, bestätigte er schnell. „Wissen Sie, meine Frau kann sich nach solchen Aufführungen so begeistern, dass sie oft noch klatscht, wenn die meisten schon gegangen sind. Und wenn wir einmal nicht zusammensitzen können, dann höre ich sie wenigstens laut ,Bravo!’ rufen.“
    Die ersten Male hörten die anderen höflich zu, dann gingen sie aber zu einem anderen Tisch. Wenn Frau Kersten nur in ihre Nähe kam, suchten sie das Weite.
    „Können wir die nicht einmal verulken?“, fragte Nanni.
    Lust hatten alle dazu. Würde es aber für Robby nicht peinlich werden? Da kamen ihnen ihre Freundinnen Bobby und Carlotta zu Hilfe. Bobby hatte von Jenny gehört, wie schön es in der Fuchsenmühle war. Sie hatte mit Carlotta telefoniert und es fertiggebracht, dass sie beide für ein paar Tage mit den Rädern und einem

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