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und ihre Gaeste

und ihre Gaeste

Titel: und ihre Gaeste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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„Als Junge musst du viel besser Mathe können, mir liegt es nun mal nicht.“ Damit schoss Tina aus der Tür und knallte sie hinter sich zu.
    Hanni ging zum Bruder Tom hin. „Hat Tina geweint? Warum?“
    „Ach, das ist ein Ärger mit ihr. Sie steht in Mathe schlecht und ist hängen geblieben. Nach den Ferien kann sie die Prüfung noch einmal machen. Doch sie arbeitet nicht.“
    „Warum hilfst du ihr denn nicht?“
    „Damit ich das Buch an den Kopf kriege, wenn sie nicht sofort begreift? Danke - nee!“
    „Wahrscheinlich hast du nicht genug Geduld.“
    „Was denn noch? Sie kann sich ja anstrengen. Ihre beste Freundin wird versetzt. Bleibt Tina sitzen, werden sie getrennt.“
    Eine dumme Geschichte! Sie waren selber keine Leuchten in Mathematik. Immerhin war Tina mindestens drei Jahre jünger. Was sie in der Schule lernte, musste für die Großen aus der fünften - demnächst sechsten Klasse - leicht sein.
    „Wollen wir ihr nicht helfen?“, fragte Hilda. Die Zwillinge nickten. Bevor sie noch mit dem Mädchen reden konnten, mussten ihre Eltern verreisen. Herrn Niemanns Bruder war gestorben.
    „Was machen wir bloß mit den Kindern?“, fragte Herr Niemann seine Frau.
    Sie überlegte und meinte dann: „Ob wir uns nicht an deinen Kollegen wenden können, an Herrn Groß? Wir haben uns ja ein paarmal ganz nett mit ihm und seiner Frau unterhalten. Es handelt sich doch nur um wenige Tage.“
    Großens hatten keine sonderliche Lust, doch sie stimmten mit süßsaurer Miene zu. Aber dann kam Frau Roberts und versicherte: „Sie können unbesorgt fahren. Ich kümmere mich um Ihre Kinder. Und meine Mädchen aus Lindenhof werde ich auch darum bitten. Zum Glück sind ja alle sieben noch hier.“
    Frau Niemann erkundigte sich: „Kommen die jungen Mädchen aus einem Internat?“
    „Ja. Ich habe bis vor Kurzem dort unterrichtet.“
    „Wissen Sie, wir wollen Tina auch in ein Internat schicken. Sie ist etwas schwierig. Zweimal ist sie uns schon durchgebrannt - wegen schlechter Leistungen in der Schule. Anbinden können wir sie nicht. Deshalb scheint ein Internat eine gute Lösung zu sein.“
    „Das glaube ich auch. Vielleicht können meine Mädchen in dieser Beziehung ebenfalls etwas tun.“
    Niemanns reisten ab, nachdem sie ihre Kinder ermahnt hatten, keine Dummheiten zu machen. Mit den beiden Jungen gab es kaum Schwierigkeiten. Die liefen herum, spielten mit Bernhards Muckel und stöberten am Waldrand einen Igel auf, der ihnen viel Spaß machte.
    Tina setzte ihre verschlossenste Miene auf, als Herr Groß die drei Geschwister an seinen Tisch rief. Sie war kaum zum Reden zu bringen. Großens gaben sich freilich auch nicht sonderlich Mühe, ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Hanni ging zu Tina. „Wir haben uns etwas ausgedacht: Du ziehst um, kommst mit in unser Zimmer. Es wird zwar ein bisschen eng, aber es ist doch besser, als wenn du allein bist.“
    „Ist mir ganz wurscht“, murmelte Tina patzig. Aber sie ging trotzdem und wahrscheinlich sogar erleichtert auf den Vorschlag ein. Unwillkürlich kamen sie abends vor dem Einschlafen ins Schwatzen. Tina schimpfte auf die blöde Mathematik, die sie nur anödete, und die anderen stimmten ihr von Herzen zu. Sogar Hilda, die auch in diesem Fach die Klassenbeste war, hatte nicht viel damit im Sinn. Dabei erzählte Tina, dass sie nach den Ferien noch einmal geprüft werden sollte.
    „Wir können ja miteinander arbeiten“, schlugen die Großen vor. „So viel wissen wir schon noch.“
    „Hat ja doch keinen Zweck“, wehrte Tina ab. „Ich soll in ein Internat. Das hat mir gerade noch gefehlt!“
    „Nanu? Warum denn?“
    „Ja, habt ihr noch nicht gehört, wie es dort zugeht? Von früh bis abends steht man unter Aufsicht. Es wird vorgeschrieben, was man anzieht. Freistunden gibt es nicht. Alles wird gemeinsam gemacht. Die Briefe, die man schreibt oder die man kriegt, werden kontrolliert. Es ist wie im Gefängnis.“
    Sprachlos hatten die drei zugehört: Dann lachten sie schallend.
    Tina sah von einer zur anderen. „Warum lacht ihr denn? Es stimmt, was ich sage. Verlasst euch drauf.“
    „Aber Tina!“ Hilda hatte sich zuerst gefasst. „Du darfst nicht alles glauben, was die Leute erzählen, das sind ja die reinsten Schauergeschichten! Wer hat dir denn diesen Bären aufgebunden? Dein Bruder vielleicht?“
    Tina nickte.
    „Der hat dich bloß erschrecken wollen. Schau uns an. Ich bin seit fünf Jahren im Internat Lindenhof, die Zwillinge seit vier.“
    „Ihr?“ Jetzt verschlug es

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