Und jetzt geht's mal um mich
kennzeichnet sie und worin besteht der Unterschied zwischen den beiden? In unserer Alltagssprache unterscheiden wir kaum zwischen Gefühlen und Emotionen. Die Neurowissenschaften helfen uns zu differenzieren: Sie bezeichnen eine Emotion als eine durch einen Auslöser verursachte Veränderung in unserem Organismus. Das kann zum Beispiel eine Veränderung des Herzschlags, eine Erhöhung der Atemfrequenz oder die Anspannung bestimmter Muskelgruppen sein.
Emotionen sind demnach messbare chemische und neuronale Reaktionen, die letztlich unserem Ãberleben dienen. Wir reagieren auf eine auslösende Situation sofort und ohne nachzudenken,
um möglichst schnell unsere Kräfte zu mobilisieren. Unser Verstand würde uns in einer vermeintlichen Gefahrensituation nur behindern, es würde viel zu lange dauern, wenn wir jedes Mal überlegen müssten, welche Muskeln
wir anspannen sollen oder wie wir unseren Atem anpassen könnten, um möglichst schnell auf eine Bedrohung reagieren zu können. Wenn wir eine Situation als gefährlich einstufen, so reagiert unser Körper in Bruchteilen von Sekunden mit einer Mobilmachung in verschiedenen Muskeln und Organen, und wir erleben das als ein Gefühl der Angst.
Als Gefühl bezeichnen die Neurowissenschaften also das, was anschlieÃend an die Emotion in unserem Gehirn passiert und so von uns in irgendeiner Weise wahrgenommen werden kann. Das Gefühl gibt uns die Möglichkeit, das, was der emotionale Prozess auslöst, zu bemerken. Es bezieht sich eher auf das subjektive Erleben, während eine Emotion die körperlichen Abläufe mit einbezieht. Wenn ich beispielsweise merke: »Ich habe Angst«, so haben sich auf körperlicher Ebene bereits einige Reaktionen abgespielt, die die Emotion kennzeichnen: Mein Atem stockt, mein Herzschlag hat sich erhöht, der Blutdruck ist gestiegen und meine Muskeln haben sich angespannt.
Für den Ablauf und den Erfolg der Klopfakupressur ist diese Unterscheidung nicht unmittelbar von Bedeutung, als ganzheitliche Methode bezieht sie Gefühle und Emotionen gleichermaÃen mit ein. Beide tragen zu einem Ungleichgewicht im körpereigenen Energiesystem bei. Ich verwende daher die Begriffe Emotion und Gefühl so, als meinten sie ein und dasselbe.
Gedanken und Bewertungen beeinflussen unsere Emotionen
Emotionen haben eine starke treibende Kraft, auch wenn in unserer Gesellschaft dem Denken ein höherer Wert beigemessen wird. Wir denken ja tagsüber fast unaufhörlich, es ist zu unserer Haupttätigkeit geworden. Die meisten Denktätigkeiten jedoch verlaufen unbewusst und besonders kreativ oder effektiv sind wir dabei nicht: Wir denken täglich ungefähr 60.000 Gedanken, und die meisten davon, mehr als 90 Prozent, wiederholen sich immer wieder.
Wenn wir so viel denken und noch dazu immer das Gleiche, dann könnte man meinen, dass es uns guttut und eine gewisse Befriedigung verschafft, doch dem ist nicht so: Unser Denken und die damit verbundenen Emotionen sind das, was uns in unserem Leben am meisten zu schaffen macht, wir fühlen uns unseren Denkgewohnheiten oft hilflos ausgeliefert. Wir denken so unaufhörlich und so zwanghaft, dass wir viel darum geben würden, endlich einmal abzuschalten.
Unsere Emotionen sind eng mit unseren Gedanken verknüpft und je nachdem, in welche Richtung unsere Gedanken verlaufen, haben sie positive oder negative Emotionen zur Folge. Diese beeinflussen nun wiederum unser Denken und unser Handeln richtet sich in Zukunft danach.
Auch Emotionen sind letztlich Energie, sie haben unterschiedliche Schwingungen und sind Träger unterschiedlicher Informationen. Obwohl unsere Gesellschaft den Verstand übermäÃig betont und wertschätzt, werden doch unsere sogenannten Verstandesentscheidungen stark von den beteiligten Emotionen beeinflusst. Emotional geprägte Entscheidungen und Handlungen werden in unserer Kultur zwar oft als Schwäche gewertet, als ein Unvermögen, die Emotionen »auszuschalten«  â doch Entscheidungen ohne die Einbeziehung von Gefühlen sind kaum möglich, selbst wenn wir uns ihrer nicht bewusst sind.
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Die gesamte Werbeindustrie hat sich diese Erkenntnis zunutze gemacht und zielt darauf ab, über vielversprechende Wohlgefühle den Kauf von bestimmten Produkten zu fördern. Auf subtile Weise wird versucht, Ihnen zu vermitteln, dass Sie glücklicher werden oder begehrenswerter
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