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Und Jimmy ging zum Regenbogen

Und Jimmy ging zum Regenbogen

Titel: Und Jimmy ging zum Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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während der Stummfilm ablief. Ein Orchester tobte. Als der Zwischentitel verschwunden war, hatte sich die Situation geändert. Der alte Lot lag vor der Höhle auf dem Boden, schwer alkoholisiert. Leere Korbflaschen deuteten darauf hin, daß seine Töchter die Absicht der Älteren in die Tat umgesetzt hatten. Selber animiert, tanzten sie lasziv miteinander, dann begannen die Mädchen, sich ihrer Gewänder zu entledigen, bis sie nackt waren. Sie hatten üppige, schöne Körper. Aufpeitschend raste das Orchester. Die enthemmten Geschöpfe stürzten sich nun auf den Greis und rissen sein Gewand empor. Das monströse Glied eines jungen Mannes wurde sichtbar, noch im Ruhezustand. Lots Töchter spielten mit dem primären Geschlechtsmerkmal ihres Vaters, streichelten es, rieben es, und das Glied hob sich in einer gewaltigen Erektion. Lot kam zu sich. Er wollte Ruhe haben, aber die ließen seine Töchter ihm nicht. Die Blonde kniete nieder, wobei sie sich auf die Hände stemmte. Hoch streckte sie das Gesäß empor. Die Dunkle half Lot, sich aufzurichten. Sie schob ihn hinter ihre Schwester. Sein Gewand riß sie ihm vom Leib, wodurch deutlich wurde, daß es sich bei diesem Greis in der Tat um einen muskulösen jungen Mann handelte, der eine Perücke trug und auf uralt geschminkt war.
    Zwischentitel:
    » ES MUSS SEIN, VATER! DENKE AN DIE NACHKOMMEN!
    WIR HABEN NUR DICH !«
    Lot schien sich diesem Argument nicht verschließen zu können. Er nickte, packte die kniende Blonde in den Hüften, drängte sich zwischen ihre Unterschenkel und versuchte sein Bestes. Die nackte Dunkle assistierte. Es klappte noch nicht.
    » WARTE ! ICH STÜTZE DICH !«
    Die Dunkle stützte Lot wirklich. Und nun legte der Vater los wie ein Stier. In Nah- und Großaufnahmen zeigte die Kamera seine Tätigkeit und die lustverzerrten Gesichter der Partner. Lots Kiefer mahlten. Seine blonde Tochter wand sich, zuckte, biß in den Sandboden. Die Begleitmusik donnerte.
    »Also wir sind uns einig«, sagte Fedor Santarin deutsch, wobei er den beiden anderen Männern eine geöffnete, längliche Tüte aus Goldkarton mit Demel-Konfekt hinhielt. Grant winkte ab und füllte sein Glas halb voll Bourbon. Ein Tischchen stand zwischen den tiefen Fauteuils, in denen die Männer saßen. Mercier nahm ein Stückchen Krokant. »Ab sofort arbeiten wir zusammen. Chef aller Operationen ist Grant. Sein Vertreter bin ich. Mein Vertreter sind Sie, Mercier.«
    Lot war ungeheuer in Fahrt gekommen. Sein Körper flog, ebenso jener der vor ihm knienden jüngeren Tochter. Die ältere Tochter war unter ihren Leib gekrochen, befingerte sich und spielte mit den Brustwarzen der andern.
    Es war dies schon der dritte Streifen, den die drei Männer sich in Noras Kino, groß wie der Vorführraum eines Filmverleihs und sehr elegant mit Teppichen und Sitzgarnituren eingerichtet, ansahen. Sie hatten sich hierher zurückgezogen gleich allen Besuchern des Etablissements, die wichtige Dinge besprechen und ganz sicher sein wollten, daß kein verstecktes Mikrophon sie belauschte. Zu jedem Film lief laute Begleitmusik von Schallplatten.
    Alles bei Nora hatte seinen Preis. Das galt auch für die Benützung des Kinos, gleichgültig, zu welchem Zweck. Die Vorführung eines Streifens kostete 800 Schilling. Getränke wurden vorher serviert und extra berechnet. Der Film lief auf jeden Fall, ob man es wünschte oder nicht. Nora Hill bestand darauf. Bei ihr mußte alles aussehen wie in einem ordentlichen Privatbordell.
    »Was ist los, Mercier?« fragte Santarin. »Haben Sie es sich wieder anders überlegt?«
    Der Franzose war über die Maßen erbittert. Selbstverständlich, daran rührte kein Zweifel, hatten diese beiden Lumpen Clairon, seinen Spitzenmann, auf dem Gewissen. Clairon war tot, beseitigt worden auf die eine oder andere Weise, das stand für Mercier fest. Aber er konnte nicht darüber sprechen, konnte nicht anklagen, denn damit hätte er auch den Auftrag seines Spitzenmannes zugegeben. Er mußte also schweigen. Verflucht!
    »He, Mercier!«
    »Wie könnte ich es mir anders überlegen?« sagte der Franzose wütend. »Mir bleibt ja keine Wahl.«
    »Eben«, sagte Gilbert Grant. Er war noch immer nicht betrunken, trotz all des Whiskys, den er im Verlauf des Tages zu sich genommen hatte. Er sprach nur betont deutlich und etwas langsamer. »Diesmal sitzen Sie in der Scheiße, Mercier. Gewöhnen Sie sich an den Gedanken.«
    »Wenn ihr den Doktor Aranda nicht hättet umlegen lassen, bevor ich …«
    »Hören

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