Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
sichern.
    Eine Sorge weniger für ihn selbst. Denn er dachte immer noch an die Leichen. Und an Jim Towers. Dass er Mist gebaut hatte. Es war dumm gewesen, ihn zu töten. Andererseits wäre es noch viel dümmer gewesen, ihn am Leben zu lassen. Er wusste zu viel, die Polizei hätte ihn ausgequetscht. Towers hatte etwas vorgehabt, ganz sicher. Vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen oder dachte an Erpressung. Wie beim Glücksspiel musste man das Risiko abwägen, ein kleineres gegen ein größeres.
    Er drehte sich um und schaute die Mädchen an. Anca, die links saß, war hübsch. Ihre Begleiterin Nusha hatte ein härteres Gesicht, und die Nase war ein bisschen zu groß. Aber beide waren jung, siebzehn, höchstens achtzehn. Das ging in Ordnung. Er hätte beide nicht von der Bettkante gestoßen.
    Und das hatte er auch keineswegs vor.
    *
     
    Cosmescu drehte den Schlüssel um, und der Aufzug fuhr ohne Unterbrechung von der Tiefgarage des Apartmenthauses, das hinter dem Metropole Hotel lag, nach oben. Die Mädchen standen mit ihren billigen Koffern schweigend neben ihm.
    Dann fragte Anca: »Wann fangen wir an zu arbeiten?«
    »Jetzt.«
    Sie hob den Finger. »Gehen wir jetzt in die Bar?«
    Er betrachtete ihre glitzernde Halskette. Roch das süße Parfum und das ihrer Begleiterin, das noch süßer war. Schaute in ihren Ausschnitt. Nette Titten. Ihre Freundin hatte noch bessere, was das Gesicht wieder ausglich. Er nahm eine Packung Zigaretten heraus, wohl wissend, dass beide ganz sicher rauchten. Er hatte recht. Sie nahmen beide eine.
    Bevor er ihnen Feuer geben konnte, hielt der Lift an, und die Türen gingen auf. Sein Timing war wie immer perfekt.
    Sie würden sich mehr auf die Zigaretten konzentrieren als auf alles andere. Er führte sie zu seiner Wohnung und hielt ihnen die Tür auf, bis sie die Koffer, die ihr gesamtes Hab und Gut enthielten, hineinbefördert hatten.
    Sie gingen durch die Diele, und er zeigte ihnen ihre Zimmer. Einzelzimmer. Teile und herrsche. Die Strategie funktionierte immer. Dann ging er in Ancas Zimmer und griff nach ihrer Plastikhandtasche.
    »Hey!«, beschwerte sie sich.
    Ohne auf sie zu achten, nahm er den Pass und das gesamte Bargeld heraus.
    »Was machen Sie da?«, fragte sie wütend.
    Er gab ihr endlich Feuer. »Weißt du eigentlich, wie viel Geld du uns schuldest? Wie viele tausend Euro für die Reise und den Pass? Wenn du es meinem Boss zurückgezahlt hast, bekommst du auch deinen Pass wieder.«
    Dann ging er hinaus und wiederholte das gleiche Szenario bei Nusha.
    *
     
    Kurz darauf betraten die beiden Mädchen mürrisch das große, moderne Wohnzimmer. Von dort aus hatte man einen schönen Blick auf den Palace Pier und die verkohlten Überreste des West Pier, den Yachthafen im Osten und den Ärmelkanal.
    Cosmescu war sich sicher, dass sie so etwas noch nie im Leben gesehen hatten. Er wusste, aus welchem Milieu sie stammten. Und dass Marlene sie für ihr neues Leben erst einmal gründlich gesäubert hatte.
    Alle Mädchen, die man ihm schickte, waren hoffnungslos verschuldet. Sie hatten in Rumänien ein unglaublich hohes Darlehen aufgenommen, obwohl sie das Bargeld niemals in die Hand bekamen, und sich im Gegenzug verpflichtet, in England, der erhofften Freiheit, ihre Schulden abzuarbeiten. In Brighton fing es an. Wenn sie in die Arbeit hineinfanden, gut. Doch Polizei und Sozialarbeiter waren wachsam und besuchten regelmäßig die Bordelle, um mit den Mädchen zu sprechen und herauszufinden, welche gegen ihren Willen dort waren.
    Falls zu befürchten stand, dass die beiden die Polizei um Hilfe bitten wollten, würde er sie in Londoner Bordellen unterbringen, wo man ihnen deutlich weniger Interesse entgegenbrachte.
    »Gehen wir heute Abend in die Bar?«, fragte Anca.
    »Zieht euch aus. Beide.«
    Die Mädchen schauten einander überrascht an. »Ausziehen?«
    »Ich will euch nackt sehen.«
    »Wir – wir sind aber nicht zum Strippen hergekommen«, sagte Nusha.
    »Ihr seid auch keine Stripperinnen. Ihr seid hier, um Männer mit euren Körpern zu erfreuen.«
    »Das war aber nicht abgemacht!«, protestierte Anca.
    »Was glaubt ihr eigentlich, wie viel es gekostet hat, euch herzubringen?«, fragte er barsch. »Wollt ihr wieder nach Hause? Ich kann euch morgen zum Flughafen fahren. Aber Mr Bojin wird nicht begeistert sein, euch zu sehen. Er wird sein Geld zurückhaben wollen. Oder soll ich vielleicht die Polizei anrufen? In England ist es ein schlimmes Verbrechen, falsche Papiere zu haben.«
    Die

Weitere Kostenlose Bücher