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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Stelle?«
    »Ja«, antwortete Romeo für sie beide.
    »Dann werde ich euch holen, wenn alles in Ordnung ist. Ihr könnt euch jetzt wieder anziehen. Bist du dir ganz sicher mit England, Simona? Möchtest du wirklich dorthin, mein kleiner Liebling?«
    »Sie können mir doch einen Job besorgen, oder? Mir und Romeo? Und eine Wohnung in London?«
    »Einen guten Job und eine schöne Wohnung. Sie wird dir gefallen.«
    Simona schaute Romeo an, ob er ihr zustimmte. Er zuckte mit den Schultern und nickte.
    »Ja, ich bin mir sicher«, sagte sie.
    »Gut«, antwortete Marlene und küsste Simona auf die Stirn.
    »Was meinen Sie, wann wir hinfahren können?«, fragte Romeo.
    »Sehr bald, falls die medizinischen Ergebnisse gut sind.«
    »Wie bald?«
    »Wann möchtest du denn nach England?«
    Wieder zuckte er mit den Achseln. »Kann Valeria auch mitkommen?«
    »Die mit dem Baby?«
    »Ja.«
    »Das ist jetzt nicht möglich. Vielleicht später, wenn ihr euch eingelebt habt.«
    »Sie will aber mitkommen«, sagte Simona.
    »Es geht aber nicht«, entgegnete die deutsche Frau. »Nicht jetzt. Wenn ihr lieber bei ihr in Bukarest bleiben möchtet, müsst ihr es nur sagen.«
    Simona schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    Auch Romeo schüttelte den Kopf, als hätte er Angst, dass Marlene es sich im letzten Augenblick anders überlegen könnte. »Nein.«
    *
     
    Am nächsten Morgen erhielt Marlene Hartmann in Berlin einen Anruf von Dr. Nicolai aus Bukarest. Simonas Blutgruppe war AB negativ. Sie lächelte und notierte die Einzelheiten. Es war immer gut, wenn man eine seltene Blutgruppe im Angebot hatte. Ganz bestimmt würde sich schnell ein neues Zuhause für Simonas Organe finden.

50
    NACH DER BESPRECHUNG der Operation Neptun am Dienstagmorgen saß Roy Grace wieder im Büro und überflog die endlose Liste der E-Mails, während er sich auf die verschiedenen Ermittlungsansätze konzentrierte. Es klopfte, und Norman Potting kam herein, wie üblich umweht von einem starken Tabakaroma. Zweifellos hatte er sich nach draußen geschlichen, um ein paar Züge von seiner Pfeife zu nehmen.
    »Hätten Sie mal einen Moment Zeit für mich, Roy?«, fragte er mit nuschelnder Stimme.
    Grace bot ihm einen Platz an.
    Potting setzte sich und stieß eine Knoblauchwolke aus. »Ich möchte kurz mit Ihnen über Rumänien sprechen. Da gibt es etwas, was ich nicht vor allen anderen bei der Besprechung erwähnen wollte.«
    »Natürlich«, erwiderte Grace interessiert.
    »Ich glaube, ich bin auf eine Abkürzung gestoßen. Sicher, wir haben die zahnärztlichen Unterlagen, Fingerabdrücke und DNA-Proben der drei Toten an Interpol geschickt, aber wir wissen beide, wie lange diese Paragraphenreiter brauchen.«
    Grace lächelte. Interpol war an sich eine gute Organisation, wurde aber durch übermäßige Bürokratie gehemmt und schaffte es selten, kurzfristig Ergebnisse zu liefern.
    »Ich rechne mit einem Minimum von drei Wochen«, sagte Potting. »Also habe ich mich ein bisschen im Internet umgeschaut. Es gibt in Bukarest Tausende von Straßenkindern, die am Rande der Gesellschaft leben. Falls, und das ist natürlich reine Spekulation, diese drei Opfer Straßenkinder gewesen sein sollten, werden sie wohl kaum einen Zahnarzt besucht haben. Und wenn man sie nicht irgendwann verhaftet hat, gibt es auch keine Fingerabdrücke oder DNA-Proben.«
    Grace nickte zustimmend.
    »Ich habe einen alten Bekannten, Ian Tilling, noch aus der Ausbildung in Hendon. Wir sind danach in Verbindung geblieben. Er ist zur Met gegangen und wurde nach einigen Jahren zur Polizei in Kent versetzt. Schaffte es bis zum Inspector. Kurzum, vor siebzehn Jahren wurde sein Junge bei einem Motorradunfall getötet. Für ihn brach eine Welt zusammen, die Ehe ging kaputt, und er trat in den vorzeitigen Ruhestand. Er beschloss, etwas völlig anderes zu machen, Sie kennen dieses Syndrom, er wollte etwas Sinnvolles mit seinem Leben anfangen. Also ist er nach Rumänien gegangen und hat angefangen, mit Straßenkindern zu arbeiten. Vor fünf Jahren habe ich zuletzt mit ihm gesprochen, nachdem meine letzte Ehe in die Brüche gegangen war.« Er lächelte wehmütig. »Sie wissen ja, wie das ist. Man hat einen zu viel getrunken, schaut ins Adressbuch und ruft alte Kumpel an.«
    Grace hatte das zwar nie getan, nickte aber aufmunternd.
    »Er hat sogar Lametta für seine Arbeit mit den Straßenkindern bekommen – einen MBE – darauf war er wahnsinnig stolz. Mit Ihrer Erlaubnis würde ich ihn gerne anrufen. Es ist nur ein

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